Samstag, 30. März 2013

Wildpark Enghagen

Gleich nach Vorderstoder, auf dem Weg nach Windischgarsten, liegt der Wildpark Enghagen.







 

Dienstag, 19. März 2013

Flugzeugabsturz auf der Spitzmauer 1942


Heute erinnert ein Kreuz an den Absturz ...

...und rostige Flugzeugteile

Am 20. März 1942 stieß ein Militärflugzeug der Type JU 52 auf dem Flug von Wr. Neustadt nach München bei dichtem Nebel gegen die Spitzmauer und stürzte ab. Die vier Besatzungsmitglieder, nämlich der Pilot Kurt Gerlach, der Bordfunker Heinrich Richter, der Obergefreite Oskar Weber und der technische Inspektor Felix Klausner fanden den Tod.
Das Flugzeug wurde erst am 10. Mai 1942 von Touristen auf der Klinserscharte entdeckt, weil Flugzeugteile aus dem Schnee ragten.
Am 19. Mai barg eine Mannschaft des Fliegerhorstes Klagenfurt die Toten und stellte wichtige Flugzeugteile sicher. Alle anderen Trümmer wurden auf der Klinserscharte vergraben. Die toten Flieger wurden in ihre Heimat überführt.
Aus dem Tagebuch eines Soldaten der Rettungsmannschaft:
„Aufstieg zur Maschine mit Rettungsschlitten zum Bergen der Toten. Es waren ein Feldwebel und ein Obergefreiter. Beide brachten wir mittels Schlitten, auf die sie mit Lawinenschnur befestigt waren, ins Tal zur Polsterlucke. Dort wurden die Toten in Zinnsärge gelegt. Nach Beenden der Arbeit kleines Bad im Schneewasser der krummen Steyr. Am übernächsten Tag Aufstieg zur Spitzmauer. Suche nach MG und Fallschirm.- Ohne Seil – MG – Trommel mit Munition gefunden. Vermeintlicher Fallschirm entpuppte sich als Nachthemd…..
Am Samstag Abtransport der Laufräder mit Ochsen. Schwere Schufterei. Dauernd bis zum Bauch im Schnee. Viel Schweiß ist geflossen…“


Junkers Flugzeug JU 52 (Spitzname Tante JU)
 Produktionszeit: 1932 bis 1952  ( Wikipedia)





Sonntag, 17. März 2013

Sanierung des Schiederweihers 2005

Der kaiserlich-königliche Hofbaumeister Johann Schieder ließ aus dem damals kleinen Lahnteich, den heute wohl meistbesuchten Aussichtspunkt von Hinterstoder, den Schiederweiher anlegen.
Am 17. August 1889 war die Kommissionierung für eine Wehr mit Schleuse zur Aufstauung des Quellwassers zur Errichtung eines Fischteiches.
2005 mußte der Weiher gründlich saniert werden.

23.2.2005




3.3.2005






Dienstag, 12. März 2013

Veränderungen im Stodertal





Hinterstoder ca. 2010

Ca. 1950

Nach der Sonntagsmesse ca.2010

Ca. 1910

Ca. 2010

Hinterstoder ca. 1940

Hinterstoder ca. 2010





Samstag, 9. März 2013

Ein Bericht über Hinterstoder in der amerikanischen Zeitschrift "Life" im Sommer 1948


Pfarrer Anton Hausjell

US-Chiefchaplain (Militärseelsorger) Prälat J. Ruwer berichtete 1948 in "Life" über einen Besuch in Hinterstoder und bei  Pfarrer Anton Hausjell.

"Ich erhielt eine Einladung meines höchstkommandierenden Generals zu einer Weekendfahrt. Es ginge in das unbekannte Österreich - hieß es, Zielpunkt Hinterstoder. Für uns Ausländer war der Name ein wenig ungeläufig und ich musste ihn auswendig lernen. Regenschwer hingen die Wolken in das Tal, als wir in dem winzigen Örtchen den Zug verließen. Autos führten uns weiter eine Waldstrecke bergan bis zu einem idyllisch gelegenen, mit allem Komfort, doch ganz im Stil der Gegend eingerichteten Jagdhaus (Jochems Villa). Ein alter verwitterter Waldheger begrüßte uns als Butler und Kammerdiener des Hauses. Auf meine Frage, wo ich hier am nächsten die Gelegenheit hätte, die heilige Messe zu lesen, wies er mich zu einer unweit gelegenen Kapelle (Dietlkapelle), die kaum für 30 Personen Fassungsraum hatte. Sie liege Jahr und Tag verlassen und nur ab und zu finde sich ein Wanderer zu einem kurzen Gebet ein - erzählte der Heger.
Ich fuhr nun nochmals nach Hinterstoder, um den Pfarrer um Meßrequisiten zu bitten. Ein unendlich gütig aussehender alter Herr mit schlohweißem Haar empfing mich. Ich stellte mich vor und bat um Entschuldigung, daß ich meine Priesterlegitimation nicht bei mir habe, aber er könne bei General Keyes anfragen, der wäre im Jagdhaus. Da meinte er treuherzig, er habe zwar meinen Namen noch nie gehört, doch glaube er meinem Wort - und er lud mich sofort zu einem Glas Wein und gutem Landbrot ein. Dann saß er vor mir, mit seinem alten, abgenützten Anzug mit großen Flickflecken an den Knien und Ellbogen und fing zu plaudern an. Ja er wäre ganz alleine hier, ohne Hilfsgeistlichen und da gäbe es jahraus, jahrein Arbeit trotz der winzigen Gemeinde. Wann er das letzte Mal in Wien gewesen sei, fragte ich. "Oh seit 1919 nicht mehr", war die lächelnde Antwort. "Aber mir geht die Stadt und die Welt da draußen, jenseits unserer Berge nicht ab, wissen´s Hochwürden R...?? - "R-u-w-e-r" buchstabierte ich - "Ja also Hochwürden Ruwer wissen`s, meine Pfarrkinder und ich leben hier bescheiden, aber wahrscheinlich viel glücklicher als die Leute da draußen, die sich vor Haß und Gier fast zerfleischen. Wir haben hier das Gefühl, dass wir unserem Herrgott ein Stückerl näher sind. Sehn`s, wenn man da zu unseren Bergriesen hinaufschaut, die nur einen Felsblock loszulassen brauchen um ein ganzes Dorf zu verschütten, wenn man durch unseren Bergwald geht und die Wipfel der hundertjährigen Baumriesen rauschen hört, dass es einem schier gruseln könnt, oder einem das Hochwild gar nicht scheu über`n Weg kommt, dann hat man so richtig das Gefühl, unserem Herrgott ein Stück näher zu sein. Man fühlt sich ganz klein in der wuchtigen Natur- und unsere Leut`sind auch demütiger als die Menschen in der Stadt".
Ich sah und staunte den alten Herrn an. Gab es das in der heutigen Zeit, wo sich die Menschen noch immer vor Haß zerfleischen? "Hat der Krieg nicht auch bei Ihnen eine arge Erschütterung hervorgerufen?" - "Wohl", meint er, "wir haben die Lebensmittelnot kennen gelernt; es wurden die Doktrinen der Hitlerlehre hereingetragen; aber es wirkte sich nicht mehr so furchtbar aus. Hier herein haben die abgeschossenen Pfeile schon ihre Schwungkraft verloren". Ich erzähle vom versteckten Kampf, der draußen noch immer tobe und ständig an den Grundfesten Österreichs rüttle.
Da meinte der alte Pfarrer, indem er bedächtig an seiner langen Pfeife sog: "Ich hab`eigentlich keine große Sorg`um unser Österreich. Unsere Menschen hat der liebe Gott mit sehr viel Herz und Gemüt ausgestattet. Diese beiden Edelsteine sind nur jetzt durch all die "nationalen" und "internationalen" Irrlehren ein bisserl verschüttet worden. Lassen wir den Österreicher erst wieder einmal zur Ruhe kommen, damit er seinen Wald, seine Berge und Seen und seinen Boden wieder richtig anschauen und lieben lernt, daß er glücklich und demütig zugleich über die Schönheit seines Landes, seines Österreichs ist, dann wird es auch nimmer so schwer sein, ihm den tiefen Glauben und die Liebe zu unserem Herrgott beizubringen - und dann Hochwürden, dann sind wir so glückliche Menschen, wie wir es vor langer, langer Zeit waren, stolz auf unser Land, unser zauberhaftes Österreich und glücklich in uns selber als brave Christen. - Jetzt muss ich aber noch ins Tal hinein, einen Krankenbesuch machen. Es war mir eine ganz große Freude, dass Sie mich besucht haben, Hochwürden!"
Am Sonntag Morgen stand ich vor der kleinen Bergkapelle. Ein winziges Türmchen mit einer Glocke saß auf dem Dach. Strahlende Sonne umfing uns, und die Berge zeigten sich in ganzer Wucht und majestätischer Schönheit; der Waldduft drang würzig und so schwer zu uns, dass mich nüchternen Amerikaner fast schon eine Stimmung packte, wie sie mir der alte Pfarrer geschildert hatte. Verstreut sahen wir einige Berghöfe und Holzknechthütten liegen. Lange bevor wir gekommen waren, hatte der Waldheger schon das Glöcklein geläutet, zum Zeichen, dass heute hier hl. Messe gefeiert werde. Nun schwang er es noch einmal. Wundersam klang der Glockenton und drang durch die Bergstille. Da kamen auch schon von allen Seiten die Betenden. An die 25 Personen hatten sich eingefunden, und ich konnte mit der hl. Handlung beginnen.
Als ich eine Stunde später zum Jagdhaus wanderte, musste ich immer wieder an die Worte des lieben Pfarrers denken und gab ihm mehr und mehr recht. Der liebe Gott hatte diesen Österreichern ein gesegnetes Land geschenkt. Wenn sie erst wieder in Treue und Glauben fest zu diesem Lande stehen, dann wird des Himmels Gnadenstrom nicht ausbleiben. Möge der Zeitpunkt bald kommen - sodass der fremde Besucher bewundernd ausrufen kann: Glückliches Österreich! Wie herrlich ist dein Land! Wie gut und stark sind deine Menschen!"                                                              

Ca. 1948 -  links der Gasthof zur Post, rechts die Kirche .
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               

Dienstag, 5. März 2013

Stodertaler Palmbuschen

Heuer ist der Palmsonntag schon am 24. März. Das Palmbuschen binden wird im Stodertal seit Generationen vom Vater auf den Sohn oder vom Großvater auf den Enkel weiter gegeben.
"Bei uns brauchen die Buschen keine Mascherl", sagte der alte Friedlbauer, der das Binden besonders gut konnte und dem wir dabei genau auf die Finger schauen können. Der alte Friedlbauer ist leider 2005 gestorben. Er würde sich bestimmt sehr freuen, wenn diese alte Tradition noch lange weiterleben würde.



Benötigt wird: 1 Haselnuß-Stock, 1 biegsame Weidenrute ( "Felberrute "), Wacholder,
Buchsbaum, trockenes Eichenlaub, Stechpalme, Palmkätzchen, Segenbaum, Eibe,
 3 Haselnußtriebe mit je 3 Knospen an der Spitze, (symbolisiert die Dreifaltigkeit)
1 Apfel mit Holznagel.   Jeder Zweig hat eine besondere Bedeutung. 
Der Haselnuß-Stock wird 1 bis 2 cm gespalten, die Weidenrute wird in der Mitte gespalten
und geteilt.

Ein Büschchen Palmkätzchen  wird mit der geteilten Weidenrute am Haselnuß-Stock
befestigt und umwickelt.

Zu den Palmkätzchen werden Wacholder, Buchsbaum, Eichenlaub, Stechpalme ,
Tannenreisig und Segenbaum dazugesteckt.

Die 3 Haselnußtriebe werden im Dreieck hineingesteckt und in der Mitte wird
1 Apfel, durch den in der Mitte ein Holznagel getrieben wurde, in den Buschen gesteckt.