Siegfried Kniewasser hat diese neuen Bilder für den Blog zur Verfügung gestellt.
Dienstag, 29. September 2015
Samstag, 26. September 2015
Wörschach - Hochmölbing - Türkenkarscharte
Dienstag, 22. September 2015
Von der Hochzeitsfeier unserer Vorfahren im Stodertal
Wie vor 100 oder 150 Jahren Hochzeit gefeiert wurde können
Sie hier im 2.Teil nachlesen.
Nach der Trauung war der Platz der Braut an der linken Seite ihres
Mannes. Die weltliche Feier wurde mit dem Ehrentanz, meist um 12 Uhr eröffnet.
Der Zubräutigam tanzte zunächst alleine mit der Braut drei
"Landlergsetzln", trat aber statt des "Radls" zwischen den
"Gsetzln" zurück und zog vor dem zuschauenden Bräutigam den Hut. Nach
dem 3. "Gsetzl" übergab er die Braut dem Bräutigam und sagte mit
einer Verneigung "Danke schön, viel Glück und ein langes Leben". Nun
tanzte der Bräutigam mit der Braut und der Zubräutigam mit der Zubraut. Erst
nachher durften alle anderen Gäste
tanzen. Nach dem Ehrentanz begann die Hochzeitstafel, die das Fest in
Abständen bis in die späte Nacht begleitete. Die einfachste Form war die eines
Mittagessens, einer Jause und eines Nachtmahls. Folgendes Beispiel soll die
Speisenfolge großer Hochzeiten vergangener Tage aus dem Stodertal illustrieren:
1. Rindsuppe mit Nudeln, Frittaten oder Semmelbröselknödel
2. Rindfleisch mit Semmelkren
3.Schnürkrapfen aus Mürbteig
Pause
4.Sauerkraut mit Krenwürstl, weiße Würstl oder gebackene
Laibchen
5.Einmachsuppe mit Semmelbröckerln
6. Schweinebraten mit Salaten
7. Torte
Pause
8. Kalbsbraten mit süßen und sauren Salaten
9. Butterkrapfen oder Strauben
10. Weinkoch oder fettes Schmalzkoch mit gedünstetem Obst
11. Bauchwuzlkoch (ein Mehlmilchkoch mit Rosinen und
Verzierung aus Zimtstaub)
Rindfleisch und Kren hatten symbolischen Charakter und
sollten vor Krankheit schützen.
Das Hochzeitsfest war aber noch lange nicht zu Ende. In den
Pausen zwischen dem Essen wurde getanzt und manchmal auch die Braut gestohlen.
An der Hochzeitstafel selbst nicht teilnehmende Gasthausbesucher entführten die
Braut in ein anderes Gasthaus und gaben sie erst frei, wenn der Bräutigam oder
Zubräutigam sie gefunden hatte und die angelaufene Zeche bezahlt wurde.
Beim "Kranzltanz" im Stodertal nahmen alle
unverheirateten Mädchen und die "Kranzljungfrauen" teil. Sie trugen
künstliche Myrtenkränze und einen Rosmarinzweig im Haar. Ein Mädchen mit Kind
durfte nur einen halben Kranz von Ohr zu Ohr tragen. Jeder Besucher war stolz
eine Kranzljungfer zu haben. Wenn Kranzljungfrauen keinen Tänzer fanden, mußte
der Zubräutigam einen beschaffen. Der Kranzltanz war ein Ländler, an dessen
Ende ein Kranzl übergeben wurde. Daher auch die häufigste Frage der Burschen:
"Wem hast Du das Kranzl abgetanzt?" Nach dem Tanz hielt der Tänzer
sein Mädchen frei und mußte (oder durfte) sie später nach Hause bringen. Den
Kranz brachte er heim, denn wer keinen hatte, von dem hieß es "er treibt
den Bock heim".
Den Abschluß bildete der "Polsterltanz" der
Ledigen. Ein Tänzer und eine Tänzerin küßten sich auf
einem Polster knieend und schieden aus. Wenn nur mehr wenige tanzten wurde mit
einem Besen "Kehraus" gemacht. Es war keine Ehre dabei zu sein. Vom
Rest der Speisen nahm sich jeder ein "Bschoadbinkerl" mit heim.
Samstag, 19. September 2015
"Es gibt nichts Schöneres auf Erden, als Braut und Bräutigam zu werden."
Das besagt ein alter
Spruch, der so scheint es, heute einiges an Glanz eingebüßt hat. Wie unsere
Vorfahren vor 100 oder 150 Jahren im Stodertal Hochzeit gefeiert haben können Sie hier im ersten Teil
nachlesen. Wie im Gasthaus bis zum nach Hause gehen gefeiert wurde erzählt ein
weiterer Teil, der später folgen wird.
Das Aufgebot bestellten die Brautleute im Pfarrhof. Das
Brautpaar wurde dreimal "von der Kanzel geworfen" (verkündigt). Bei
der zweiten Verkündigung mußte das Paar in der Kirche sein, denn sonst sagte
man, würden die Kinder des Paares "derisch" (taub) werden.
Zur Organisation der Hochzeit wurden eine ganze Reihe
Personen aus dem Freundeskreis der Familien benötigt. Zunächst der
Hochzeitslader, der Zuvater und die Zumutter ("Zuvaterleute"), der
Zubräutigam und die Zubraut ("Zubrautleute") und die "Kranzlmenscha
und Buam". Die Zubraut besorgte und heftete die Hochzeitssträußchen an.
Sie sorgte auch für ein kleines Geschenk
das der Trauungspriester bekam. In damals Innerstoder ( heute Hinterstoder) war
es stets ein Zuckerhut. Der Zubräutigam war der Organisationsleiter des Festes.
Er sorgte für einen geordneten Ablauf und war auch Tanzherr. Am vorletzten
Sonntag vor der Hochzeit kamen die Brautleute mit allen Helfern im Gasthaus, in
dem die Feier stattfinden sollte, zusammen, um die Details wie Speisenfolge, Mahlgeld, einzuladende
Personen, Musik und Fuhrwerk auszumachen. Das nannte man "Andingen".
Eine Woche vor der Hochzeit ging der Hochzeitslader von Haus
zu Haus um die Hochzeitsgäste einzuladen. Den Hut zierte ein Blumenstrauß und
in der Hand hielt er den mit Blumen und Bändern geschmückten "Hochzeitsstecken" (Wanderstock).
Vor jedem Haus der einzuladenden Gäste jauchzte er, ging in
die Stube und sagte seinen Spruch, der über Ort Zeit und Höhe des Mahlgeldes,
Aufzählung der Speisenfolge und Unterhaltung
informierte.
Er schloß mit der eindringlichen Bitte, bestimmt zu
erscheinen. Dann vermerkte er die Zusage in einer Liste und verzeichnete darin
auch die Höhe des "Wiegelhandgeldes"(ein Geldbetrag als Beisteuer für die Hochzeit), das er für
das Brautpaar entgegen nahm. Das eigentliche Hochzeitsgeschenk brachten die
Gäste zur Tafel mit. Nach einer kleinen Stärkung ging der Hochzeitslader zum
nächsten Haus.
Am Sonntag, der dritten Verkündigung (dem
"Kranzltag") fand im Haus der Braut das "Kranzlbinden"
statt. Es kamen alle Freunde des Brautpaares, Nachbarn und gute Bekannte
zusammen, um gemeinsam den Brautkranz und die Rosmarinsträußchen für die
Hochzeit zu binden. Zubraut und Zumutter brachten die Hochzeitsblumen.
Schon im Morgengrauen eröffneten am Hochzeitstag Böller- und
Pistolenschüsse beim Brauthaus das Fest. Am Morgen holte der Zubräutigam den
Bräutigam, beide zusammen die Zubraut und zuletzt dann die Braut mit der
jeweiligen Verwandtschaft ab. Die Wagen waren festlich geschmückt. Zu beiden
Seiten des Kutschers saßen die "Blockbläser", zwei Musikanten die Ländlerweisen spielten. In
jedem Haus, insbesonders im Brauthaus, wurde der Wagenkonvoi bewirtet. Auf dem
Weg zur Kirche oder zum Gasthaus wurde gelegentlich die Straße durch Stangen
oder Ketten abgesperrt und der Bräutigam oder der Zubräutigam mußte mit
Trinkgeld den Zug freikaufen.
Dienstag, 15. September 2015
Von den oft unterschätzten Gefahren in den Bergen
Zweifellos gehört es zu den schönsten Erlebnissen, einen
Berg zu ersteigen und die natürliche Schönheit der Landschaft von dort oben in
sich aufzunehmen.
Dem Berg sollte man sich aber immer mit Achtung und Respekt nähern und ihn nicht als Turngerät betrachten. Gelegenheits-Bergsteiger oder Unerfahrene, die sich, ihre Kondition und ihr Können überschätzen, kommen dadurch manchmal sehr schnell in Lebensgefahr.
Plötzliche Witterungsumstürze im Hochgebirge verschärfen die Gefahren. Aber nicht nur die Bergsteiger, auch die Bergretter die ihnen zu Hilfe eilen, geraten deshalb immer wieder in große Schwierigkeiten.
Dem Berg sollte man sich aber immer mit Achtung und Respekt nähern und ihn nicht als Turngerät betrachten. Gelegenheits-Bergsteiger oder Unerfahrene, die sich, ihre Kondition und ihr Können überschätzen, kommen dadurch manchmal sehr schnell in Lebensgefahr.
Plötzliche Witterungsumstürze im Hochgebirge verschärfen die Gefahren. Aber nicht nur die Bergsteiger, auch die Bergretter die ihnen zu Hilfe eilen, geraten deshalb immer wieder in große Schwierigkeiten.
Deshalb sollte sich jeder, der nur gelegentlich auf Berge
steigt, genau nach der Route, dem Wetter und dem Grad der Schwierigkeit erkundigen. Keinesfalls darf er seine Leistungsfähigkeit überschätzen und wenn es möglich ist sollte er sich erfahrenen Bergkameraden anschließen.
Das ist heute, trotz modernster Ausrüstung so und das war es auch früher schon, wie diese Bilder zeigen.
Verunglückter Bergsteiger |
Abgestürzter Bergsteiger |
Samstag, 12. September 2015
Hinterstoder aus der Vogelperspektive
Siegfried Kniewasser hat beim Paragleiten ganz tolle neue Fotos von Hinterstoder gemacht und für den Blog zur Verfügung gestellt.