Donnerstag, 21. Juni 2012

Missverständnisse und neue Einsichten


Vorderstoder

 Anfang 1970 übersetzte Wolfgang Teuschl Teile des Neuen Testamentes in die Wiener Mundart. Daraus entstand die Schallplatte „Jesus und seine Haberer“ (Jesus und seine Freunde), besprochen von dem bekannten Wiener Volksschauspieler Kurt Sowinetz.
Bald darauf überbrachte ein Vorderstöderer Stammgast aus Wien nach der Sonntagsmesse diese Schallplatte dem Herrn Pfarrer als Geschenk. Im Pfarrhof angekommen packte Hochwürden die Platte aus, las „Jesus und seine Haberer“ und wurde sehr nachdenklich. Er wusste von den Judäern, Phöniziern, Samaritern, Edomitern, Nabatäern, Makkabäern und
weiteren Stämmen. Aber von den Haberern hatte er noch nie gehört. Sogleich suchte er sämtliche Bücher aus seiner Bibliothek, die über die alten Völker im Heiligen Land berichteten, um sich zu informieren. Wenn dieses rätselhafte Volk der „Haberer“ schon in der Überschrift als „seine Haberer“ bezeichnet wird, müsste er es doch unbedingt kennen. Als er die Schallplatte abspielte, verstand er zunächst gar nichts. Er fragte sich schon, warum ihm der Gast eine Schallplatte mit einer ihm völlig fremden Sprache zum Geschenk gemacht hatte.
Erst nach nochmaligem Abspielen glaubte er einige Wort zu verstehen.
Zum Glück traf er bald darauf den Wiener Gast wieder und der lüftete dann endgültig das Geheimnis: „Haberer“ sei echtes Wienerisch und meine „Freunde“, leite sich vermutlich vom Jiddischen Chaverim ab. “. 

Kirche Vorderstoder
 

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