Dienstag, 16. Juli 2013

Oberösterreichs höchster Berg ist im Stodertal - der Große Priel 2515m


Der Große Priel im Toten Gebirge, der zu Hinterstoder gehört, ist der höchste Berg Oberösterreichs.
Eigentlich wäre auch der Dachstein, der zum Teil in Oberösterreich liegt, mit 2995m  ein oberösterreichischer Berg. Der Gipfel gehört allerdings zur Steiermark.
Am 29. August 1817 wurde der Große Priel - damals hieß er noch "Greßten Berg" (Größter Berg) im Volksmund - zum ersten Mal bestiegen und zwar von Siegesmund Graf von Engel, gemeinsam mit den Brüdern Ridler.
Erzherzog Johann soll um das Jahr 1827 mehrmals den Priel bestiegen haben.
1870 wurde ein 8m hohes und 4m breites eisernes Gipfelkreuz gesetzt.


Georg Auer, geb. 1860, gest. 1919, war einer der ersten Bergführer im Stodertal. Zu seinem 25jährigen Jubiläum als Bergführer hatte er den großen Priel bereits 365 Mal bestiegen. Um die Jahrhundertwende 1900 bekam der Bergführer 10 Kronen für eine Tour auf den Priel. Das entsprach einer Kaufkraft von ca. 35€ heute.


Bergführer Georg Auer mit Bergführerauszeichnungen

1875 wurde die erste Zufluchtsstätte für Bergsteiger im Prielgebiet eröffnet. Der Wiener Hofwappenmaler Karl Krahl, ein begeisterter Stodertalbesucher, hatte auf eigene Kosten eine Höhle unterhalb des Prielgipfels mit einer Tür versehen lassen und sie zu einer Notunterkunft für Touristen adaptiert.

Schutzhöhle
Priel Schutzhöhle Grazer Zeitung 18.9.1875

Schutzhöhle innen


Die Sektion Windischgarsten des Österreichischen Touristen Clubs erbaute unter Mitwirkung der Zentrale im Jahre 1884 eine kleine Schutzhütte auf 1520m, die Karl Krahl-Schutzhaus benannt wurde.

Karl Krahl Schutzhaus
Der Österreichische Alpenverein erwarb die Schutzhütte,  ließ sie umbauen und vergrößern. 1906 wurde das neue Prielschutzhaus feierlich eröffnet.
Im gleichen Jahr wurde die Pyhrnbahn, dieFortsetzung der alten Kremstalbahn von Klaus nach Selzthal eröffnet. Dadurch nahm der Touristenverkehr im Stodertal einen starken Aufschwung.


Das Prielschutzhaus konnte 100 Bergsteigern Unterkunft bieten und war vom 1.März bis 15.November und vom 20. Dezember bis 10.Jänner bewirtschaftet. Anfangs besuchten jährlich etwa 700 Bergsteiger das Schutzhaus. 1950 waren es schon 3000 bis 4000 und um die Jahrtausendwende 2000 kamen schon  ca.7000/8000 Besucher jedes Jahr.
Seither wurde das Schutzhaus mehrmals renoviert und erweitert, um dem Besucheransturm gerecht zu werden.    

Prielschutzhaus ca. 2008

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