Samstag, 22. Februar 2014

Ungewöhnlicher Kulturaustausch


Immer wieder kommt es vor, dass junge verletzte oder kranke Tiere gefunden und gesund gepflegt werden.
Aber diese Geschichte, die sich vor langer Zeit in der "Kohlhütte" zugetragen hat, war doch sehr ungewöhnlich.
Ein kleines Rehkitz wurde verletzt gefunden und gesund gepflegt. In der Stube bekam es ein behagliches Körbchen und wurde dort verhätschelt und verwöhnt. Zufällig war das die Zeit in der der erste Fernsehapparat, natürlich damals noch in schwarzweiß, angeschafft wurde. Das kleine Reh lag im Körbchen davor und genoss sichtlich den Blick in die weite Welt.
Als es gesund war wurde es wieder in die Natur entlassen. Aber wie erstaunt waren die Bewohner der "Kohlhütte" als es nach einiger Zeit wieder vor der Haustüre stand und Einlass begehrte. Allerdings war es nicht alleine, denn inzwischen Mutter geworden, brachte sie ihre Kinder mit. Während ihre Kleinen vor dem Gartenzaun warteten und am Gras naschten, legte sich das Reh vor den Fernsehapparat und sah sich interessiert das Programm an.

Das wiederholte sich und schon wurde gerätselt warum sie ihre Kinder nicht mit in die Stube nahm. Wollte sie die Kleinen nicht durch unmoralisches Fernsehen verderben lassen, oder waren sie, weil sie Menschen nicht gewohnt waren, einfach zu schüchtern um mitzugehen?




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