Unter diesem Titel erschien in der „Linzer Tagespost“ am 29.
Juli 1906 ein Artikel über einen Besuch im Stodertal. Damals schon flüchteten
gestresste Stadtbewohner in die Einsamkeit der Berge um hier Erholung zu
finden. Im nachstehenden auszugsweisen Bericht erkennt man auch die
Schreibweise der damaligen Zeit.
„Wer die Reichsstraße ab nach Steyerbruck wandert, findet
gute Aufnahme in Traxls Gasthaus „zur Steyerbruck“ und im Gast- und
Handlungshause des Franz Pachleitner.
Daß es in die Berge geht, ist an der Straße zu merken.
Anmutige Flußpartien, Holzsperre, Blick auf die Klein-Prielabstürze machen den
Weg anziehend. Auf mehr als halber Strecke ladet in der Tambergau das
Gastgehöft „Gausrab“ des Anton Hackl zur Rast ein. Die Warscheneckgruppe zeigt
ihr breites Massiv von Osten her, im Vordergrunde vom Waldkogel „Steyersberg“
gedeckt.
Nach einer halben Stunde mahnt ein dumpfes Tosen daran, den
Wasserfall „Stromboding“ der Steyer zu besuchen, der straßweg erreichbar ist
und infolge seiner stimmungsvollen Lage und malerischen Umrahmung schon oft
soviel Lob als der Traunfall erntete. Nach einer viertel Stunde weitet sich der
Struben, den wir soeben gegangen, zum heiteren, freundlichen, von formschönen
Bergen umstandenen Stodertal. Schachingers einladendes Erholungheim liegt am
Beginne des Tales am Prielgruppenhange gegenüber der Straße nächst der Steyer.
Bei der Kapelle geben die Wegtafeln erschöpfende Auskunft. Rechts talein in 4
bis 5 Minuten steht hart an der Straße Hackls Gasthof „Jaidhaus“ mit Blick auf
Tal und Berg. Das Dorf Innerstoder – Hinterstoder mit Buchschachermaiers
Gasthaus (heute „Gasthof Post“) ist bald durchschritten. Nach 10 Minuten zeigt
eine Tafel die Auffahrt zum „Schmalzerhof“ des Ferdinand Hinteregger. Vor dem
Stegbauerngute (Johannishof) führt der Staßenzug
rechts zur Polsterlucke, dem vielbesuchtesten, herrlichen, völlig
unvergleichlich schönen Punkte Hinterstoders, der möglichst vormittags oder
abends aufgesucht werden möge. Waldentgangen, am Zaun stehend, bietet sich dem
Stadtflüchter ein Bild, das er, einmal geschaut, nie mehr vergessen wird. Nahe
unten liegt die Lahn, ein kleiner See,(Schiederweiher) amphitheatralisch steigt Wiesenhang,
Wald, Wand und Fels empor zur höchsten Erhebung im Gebiete: links der
schneidige Ostrawitz, die formschöne Spitzmauer, rechts der Hochpriel, von dem
das Prielkreuz zum staunenden Wanderer niederblickt. Da drinnen sitzt ein
Lehrer schon lange in der Einsamkeit Stoders, der nebst manchem anderen vom
Prielkreuz treffend sagt:“
„Kein Häuslein ohne Kreuzlein,
Bald wenig eins, bald viel;
Trägt selbst ja auch geduldig
Sein Kreuz der Hohe Priel“
Mit dem Lehrer war der Oberlehrer Josef Angerhofer gemeint,
der in Mundart dichtete, Theaterstücke schrieb und hervorragend fotografierte.
Bilder von Hinterstoder heute und vor ca. 100Jahren:
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Pension Schachinger (später "Prielkreuz") Ansicht ca. 1900 |
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Hinterstoder um 1900 |
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Hinterstoder Dorfstraße um 1900 |