Vor langer Zeit lebte im Stodertal ein Großbauer, der über
seine Familie, Mägde, Knechte und Vieh im wahrsten Sinne des Wortes herrschte.
Er war kein schlechter Mensch. Den Leuten und den Tieren in seiner Obhut ging
es gut, aber nur sein Wort hatte Gewicht. Er bestimmte alles und traf dabei
auch meistens kluge Entscheidungen. Frau, Kinder, Enkelkinder und Gesinde waren
gewohnt ohne Widerspruch seinen Befehlen zu gehorchen.
In seinen späten Jahren, als er alt krank und bettlägerig
wurde dachte er immer öfter an den Tod und auch der Abschied aus diesem Leben
sollte nach seinem Sinn gestaltet werden.
Eines Tages schickte er nach dem Leichenbestatter damit auch
die Beerdigung seinen Wünschen entsprechend geplant verläuft.
Den Bestatter unterwies er wie das Begräbnis durchzuführen
sei. Zuletzt stand die Wahl des Sarges an. Der Sargtischler, der zu dem
Gespräch hinzugezogen wurde offerierte als Standartsarg zunächst einen aus
Fichtenholz. Er gab aber zu bedenken dass so einen Sarg fast jeder bekommt und
dem Bauern seinem Rang im Dorf nach etwas Besseres zustehen sollte. Ein
deutlich teurerer Eichensarg wäre sehr beständig und langlebig, aber er würde
Lindenholz empfehlen. Das Lindenholz vereint die Eigenschaften der Eiche, wäre
aber darüber hinaus auch noch sehr gesund.
Zu welcher Entscheidung der Bauer letztendlich gekommen ist
wurde nicht überliefert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen