Dieser Viehmarkt aus den 1930er Jahren ist zwar in Linz/Urfahr abgehalten worden, könnte aber gerade so im Stodertal
gewesen sein. Viehmärkte waren in Innerstoder alte Tradition. Bereits am 6.11.1817 erteilte Kaiser Franz I. den Stodertalern das Recht zur Abhaltung eines Hornviehmarktes. Wahrscheinlich
wäre der Markt in damals "Innerstoder" etwas kleiner gewesen als in Urfahr obwohl im Stodertal
und Umgebung viele große "Hörndlbauern" Viehzucht betrieben.
Früh schon hörte man das Brüllen der Tiere die auf den
Marktplatz getrieben wurden. Die Treiber schrieen laut und auf das Fell der
Tiere wurden zur Kennzeichnung Stempel mit Nummern aufgedrückt. Der Tierarzt sah
in die Mäuler der widerstrebenden Tiere und manchmal spürte man auch die Angst
von Arzt und Tier, wenn ein mächtiger Stier untersucht wurde. Die Rinder, die
in einem hohen Kastenwagen herangefahren wurden und sehr verschreckt waren, konnten
nur mühevoll von den Ladeflächen der Lastwägen gezerrt werden. Drei, vier
Männer mußten oft zupacken, am Schwanz zerren oder sich an die Hörner hängen bis sie die Tiere endlich ausgeladen hatten.
Die Rinder wurden gemustert und geschätzt bis um 11
Uhr ein Glockenschlag ertönte und der Handel beginnen konnte. Angebote wurden
gemacht und verworfen bis man dann doch den Kauf mit einem kräftigen Handschlag
abschloß. Der Käufer zog eine Kreide aus seiner Tasche und malte seinen Namen
auf das Fell des gerade erworbenen Tieres. Erst dann durfte das Tier
abtransportiert werden.Aus "Heimatland" Illustrierte Wochenschrift Nr.20 von 1931
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen