Am 27. März 1929 war in der "Tages Post" und im "Tiroler Anzeiger" die Geschichte vom Osterhasen Adolar zu lesen. Seither sind rund 90 Jahre vergangen, genug Zeit um sich daran zu erinnern.
Freitag, 30. März 2018
Sonntag, 25. März 2018
Freitag, 23. März 2018
In einem schneereichen Winter, im März 1878, wurden Gemsen von Holzarbeitern gefangen.
Blitzschnelle Kletterkünstler wie Gemsen in freier Natur mit bloßen Händen zu fangen ist fast unmöglich.Wenn es einmal doch gelang berichtete die Zeitung darüber.
Am 27. März 1878 konnte man in der Zeitung
"Vaterland" über gefangene Gemsen in der Nähe des Dietlguts lesen. Damals lag im März noch fünf bis 7 Fuß hoch (1,50 m
bis 2,10 m) der Schnee in Hinterstoder.
Die Zeitung berichtete im Originaltext:
Gemsenfang. Über den ungewöhnlichen Schneefall der letzten
Wochen geht uns aus Hinterstoder, einem der entlegensten Gebirgsthäler Oberösterreichs, folgende
Mittheilung zu. Kaum eine Viertelstunde entfernt von einem dortigen
Bauernhause, dem sogenannten "Dietlgute", wurden zwei Gemsen lebend
gefangen. Die erste am 19. März gefangene, war offenbar krank, sie kam während
der Mittagspause auf einen Platz, wo Holz gearbeitet wurde, und ließ sich ohne
Widerstand von den zurückkehrenden Holzarbeitern ergreifen und zum Bauernhause
tragen, wo sie bald verendete. Die zweite hingegen, ein sehr starker und
kräftiger Bock, wurde am nächsten Tage von einem Jagdhunde, der den Jäger eben
zu diesem Holzplatze begleitete, aufgejagt, diese Gemse stellte sich sofort zum Kampf mit dem Hunde
und setzte sich so energisch zur Wehre, dass der Jäger erst Holzarbeiter zu
Hilfe rufen musste, von denen die Gemse ergriffen und gleichfalls zum Hause
gebracht wurde. In einem Stalle lebt sie dort und soll sehr ungeberdig sein;
doch ist bereits die Freilassung des edlen Thieres, sobald es die Witterung
ermöglicht, von dem Revierbesitzer (Dr. Hagenauer) telegraphisch verfügt. Das
Vorkommniß erklärt sich eben daraus, daß der Schnee bei dem erwähnten
Bauerngute fünf, nur wenig abseits sieben Fuß hoch liegt.
Gemse Gemälde: Oberförster M. Rieger
Samstag, 17. März 2018
Freitag, 16. März 2018
Am 10. August 1945 wurde der Nationalsozialistische Parteiführer August Eigruber in St. Pankraz verhaftet
August Eigruber (geb. 1907 in Steyr, gest. 1947 in Landsberg)
war Reichstagsabgeordneter der NSDAP, Gauleiter und Landeshauptmann von
Oberösterreich.
Heuer, 2018, erinnern alle Medien in Österreich an die Gründung der Republik vor 100
Jahren und an den Anschluss an Deutschland 1938 unter den Nationalsozialisten vor 80 Jahren.
1939, bald nach dem Anschluss an Deutschland begann der furchtbare
2. Weltkrieg, der bis 1945 dauerte und Millionen Tote und unzählige zerstörte Städte und
Dörfer hinterließ.
Als 1945 Deutschland kapitulierte und viele ehemalige Nationalsozialisten
nichts mehr von ihrer Partei wissen wollten, begann die Jagd der Siegermächte
USA, Frankreich, Großbritannien und Russland auf ranghohe NSDAP Parteiführer
und Kriegsverbrecher.
August Eigruber, der ehemals mächtige Parteiführer in
Oberösterreich, versteckte sich auf Almen in unserer Gegend und wurde auf seiner Flucht am
10. August 1945 in St. Pankraz von einer US-Einheit verhaftet.
Nachstehend der Originalartikel über die Verhaftung aus den
Oberösterreichischen Nachrichten vom 13. August 1945.
St. Pankraz, Der früherer Gauleiter von Oberösterreich, August Eigruber, wurde
am 10.August 1945 um 10.20 Uhr in St. Pankraz bei Kirchdorf von einer amerikanischen
Gruppe, die Oberstleutnant Floyd Snowden kommandierte, gestellt und verhaftet.
Oberstleutnant Snowden war es bekannt, dass Eigruber mit
seinem Auto durch St. Pankraz kommen werde. Snowden täuschte daraufhin mit
seinem Wagen einen Autounfall vor, durch den dem Eigruberischen Wagen die
Straße verlegt wurde. Der Wagen Eigrubers wurde sodann angehalten. Eigruber
ging in die Falle, stieg aus und wurde im gleichen Augenblick gefesselt und
verhaftet. Um einen Selbstmord zu verhindern, nahm man ihm sofort sein falsches
Gebiss heraus. Sie legten Eigruber gleich Handschellen an. Ein begleitender "Sicherheitsgardist" versuchte Widerstand zu leisten, wurde dabei aber überwältigt und niedergeschlagen.
- Hohe Parteifunktionäre, wie auch der Reichsführer SS Himmler (gest. 23.Mai 1945) und Reichsmrschall Göring (gest. 15.Oktober 1946) starben durch Suizid an einer in den Zähnen versteckten Giftkapsel. -
- Hohe Parteifunktionäre, wie auch der Reichsführer SS Himmler (gest. 23.Mai 1945) und Reichsmrschall Göring (gest. 15.Oktober 1946) starben durch Suizid an einer in den Zähnen versteckten Giftkapsel. -
Eigruber, sein Begleiter und sein Fahrer waren bewaffnet.
Der "Sicherheitsgardist" und der Fahrer wurden gleichfalls in Haft
genommen. Eigruber sagte, wenn er imstande gewesen wäre, hätte er sich entweder
aus der Affäre "herausgeschossen" oder sonst Selbstmord verübt.
August Eigruber, der 38 Jahre alt ist, sieht aus wie ein 55jähriger Mann und ist stark abgemagert, er ist aber noch arrogant wie früher.
Er sagt, dass er sich in der letzten Zeit buchstäblich von Haus zu Haus und von
Hütte zu Hütte durchschlagen musste. Er erklärte bei seiner Verhaftung weiter,
dass er "Nationalsozialist war und bleiben werde".
Es ist bekannt, dass Eigruber ein persönlicher Freund und
Vertrauter Hitlers war, der den "Führer" als einen der ganz Wenigen
sogar mit dem Vornamen ansprechen durfte. Seit 1923, also seit seinem 16.
Lebensjahr, gehörte Eigruber der NSDAP an.
Von den Alliierten wird Eigruber als größerer Kriegsverbrecher betrachtet.
Von den Alliierten wird Eigruber als größerer Kriegsverbrecher betrachtet.
"Ich weiß, dass ich in den Augen der Alliierten ein Kriegsverbrecher bin", sagte er zu den ihn verhörenden Offizieren der Militärregierung. Für sein eigenes Verhalten in der Gegenwart und in der Vergangenheit hatte er keinerlei Entschuldigungsgründe anzuführen.
Freitag, 9. März 2018
Die Straße ist viel zu breit
1926 bis 1931 wurde die Landstraße in das Stodertal erneuert und
verbreitert. Touristen entdeckten Hinterstoder und immer mehr Autos befuhren die
schmale Straße. Eine bessere Zufahrt in das Stodertal war unbedingt notwendig geworden.
Nicht alle waren damit einverstanden, berichtete in seinen Mundartgedichten "Koazadö Geschichten" (lustig, boshafte Geschichten) Oberlehrer Karl
Seuffert.
"D´Straß is viel z`broat". (Die Straße ist viel zu breit)
Damit das Gedicht besser verstanden wird, wurde es, so gut
es geht, in die Umgangssprache übertragen. (Ich schicke aber gerne, auf Wunsch, den Originaltext per Mail.)
Unsere neue Straße in das Stodertal,
hört man, loben viele Leute,
für alle die jetzt fahren können oder gehen müssen,
ist das eine Freude.
Wenn man zurückdenkt an die Zeit vor
vor 35 oder 40 Jahre,
wie es dort eng und steinig gewesen ist,
da war das Gehen und Fahren immer eine Gefahr.
Wenn zwei Fuhren bei der Stromboding zusammen gekommen sind,
dann haben sie sich fast nicht zu helfen gewußt
die Fuhrleute haben oft gejammert und geschimpft
fast genau so wie ein Antichrist!
Doch wenn jetzt ein Autofahrer
von der Landstraße hereinfährt
lacht er, denn unsere Straße
ist jetzt ganz eben und schön breit.
Doppelt so breit ist es jetzt gegen früher
und glatt und eben wie ein Nudelbrett
und wenn jetzt zwei Fuhren zusammen kommen
ist das Ausweichen kein Problem.
Aber der Bauer vom Baumschlag,
der ist gegen die neue Straße-
und man muß es auch verstehen.
Er füttert gerne ein bisschen nass.- (trinkt gerne)
Und wenn ihm danach ist, dann trinkt er
einfach weil es sein muss
und - Leute - dumm ist der Mann bestimmt nicht,
was er sagt hat Hand und Fuß!
Kürzlich einmal, in der Nacht, im Gasthof Jaidhaus
sind wir auch beisammen gesessen
und wie die Straße wiedereinmal gelobt wird
fangt er zum Reden an:
"Hört mir auf mit eurer neuen Straße!
Ihr wisst, das ich sie nicht will!
Ja wenn man fahren kann, wird sie ja gut sein.
aber zum Gehen ist sie wohl eine Plage!
Früher habe ich vom Jaidhaus
nach Hause ziemlich genau eine Stunde gebraucht.
Aber seit die Staße doppelt so breit ist,
brauche ich auch die doppelte Zeit...!"
(Wenn er nach dem
Gasthausbesuch im Zick-Zackkurs heimwärts geht).
Freitag, 2. März 2018
Bürgermeister in Wien oder in Hinterstoder?
Eine Karikatur in der Zeitung "Freiheit" vom 21.
November 1929 zeigt den damaligen Wiener Bürgermeister Karl Seitz (geb. 1869,
gest.1950) im Gespräch mit dem Chefredakteur der "Arbeiterzeitung" Friedrich
Austerlitz und dabei meinte der Bürgermeister von Wien: "Wenn ich in Wien abdanken muss, kann ich noch
immer Bürgermeister in Hinterstoder werden".
Offensichtlich hatte schon damals Hinterstoder und das
Stodertal für Ruhe und Erholungssuchende große Sympathien geweckt.
Bürgermeister Karl Seitz |
Fotos: Wikipedia