1926 bis 1931 wurde die Landstraße in das Stodertal erneuert und
verbreitert. Touristen entdeckten Hinterstoder und immer mehr Autos befuhren die
schmale Straße. Eine bessere Zufahrt in das Stodertal war unbedingt notwendig geworden.
Nicht alle waren damit einverstanden, berichtete in seinen Mundartgedichten "Koazadö Geschichten" (lustig, boshafte Geschichten) Oberlehrer Karl
Seuffert.
"D´Straß is viel z`broat". (Die Straße ist viel zu breit)
Damit das Gedicht besser verstanden wird, wurde es, so gut
es geht, in die Umgangssprache übertragen. (Ich schicke aber gerne, auf Wunsch, den Originaltext per Mail.)
Unsere neue Straße in das Stodertal,
hört man, loben viele Leute,
für alle die jetzt fahren können oder gehen müssen,
ist das eine Freude.
Wenn man zurückdenkt an die Zeit vor
vor 35 oder 40 Jahre,
wie es dort eng und steinig gewesen ist,
da war das Gehen und Fahren immer eine Gefahr.
Wenn zwei Fuhren bei der Stromboding zusammen gekommen sind,
dann haben sie sich fast nicht zu helfen gewußt
die Fuhrleute haben oft gejammert und geschimpft
fast genau so wie ein Antichrist!
Doch wenn jetzt ein Autofahrer
von der Landstraße hereinfährt
lacht er, denn unsere Straße
ist jetzt ganz eben und schön breit.
Doppelt so breit ist es jetzt gegen früher
und glatt und eben wie ein Nudelbrett
und wenn jetzt zwei Fuhren zusammen kommen
ist das Ausweichen kein Problem.
Aber der Bauer vom Baumschlag,
der ist gegen die neue Straße-
und man muß es auch verstehen.
Er füttert gerne ein bisschen nass.- (trinkt gerne)
Und wenn ihm danach ist, dann trinkt er
einfach weil es sein muss
und - Leute - dumm ist der Mann bestimmt nicht,
was er sagt hat Hand und Fuß!
Kürzlich einmal, in der Nacht, im Gasthof Jaidhaus
sind wir auch beisammen gesessen
und wie die Straße wiedereinmal gelobt wird
fangt er zum Reden an:
"Hört mir auf mit eurer neuen Straße!
Ihr wisst, das ich sie nicht will!
Ja wenn man fahren kann, wird sie ja gut sein.
aber zum Gehen ist sie wohl eine Plage!
Früher habe ich vom Jaidhaus
nach Hause ziemlich genau eine Stunde gebraucht.
Aber seit die Staße doppelt so breit ist,
brauche ich auch die doppelte Zeit...!"
(Wenn er nach dem
Gasthausbesuch im Zick-Zackkurs heimwärts geht).
Ich hätte gerne den Originaltext des Gedichts.
AntwortenLöschen