Im Linzer Volksblatt und im Wiener Tagblatt konnte man folgende Artikel lesen. Die Artikel wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Linzer Volksblatt 5. Juli 1901Auf ins Stodertal.
Der Strom der Fremden beginnt schon unser herrliches Stodertal, das nach Eröffnung der Pyhrnbahn und Errichtung der Station Steyrerbruck einer großen Zukunft entgegengeht, zu besuchen. Das Wahrzeichen unserer Gegend, das herrliche Prielkreuz, sah heuer schon eine große Anzahl von Besuchern, welche durch die Polsterlucke den Aufstieg auf diesen Bergriesen unternahmen. Der bestempfehlenswerte Gasthof Hackl (Jaidhaus) in Hinterstoder bekommt durch einen Neubau eine Reihe neuer Unterkunftszimmer und eine schöne Veranda mit Aussicht auf das großartige Gebirgspanorama, aus dem das stolze Brüderpaar großer Priel und Spitzmauer ihre gewaltigen Häupter erheben.
D’rum, wer einen alpinen Hochgenuss sich verschaffen will, auf ins Stodertal. Man besucht soviel die Schweiz und Tirol, während wir Oberösterreicher daheim im eigenen Land die großartigsten Gebirgsschönheiten besitzen.
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Linzer Volksblatt 17. Januar 1911
Wieder zwei Alpenweiden zum Jagdgebiet geworden.
Aus Hinterstoder wird uns geschrieben: Vor einigen Jahren verkauften die Bauerngutsbesitzer Schnabl und Spintrigler ihre Weidealpen um 20.000 Kronen an den Sensengewerken August Pieslinger in Steyrling.
Nunmehr hat der Letztere den schönen Alpenbesitz der Gräfin Kottulinsky um rund 60.000 Kronen verkauft, wodurch wieder ein ausgedehntes Jagdgebiet auf Gemsen und Rotwild geschaffen wurde.
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Neues Wiener Tagblatt (Wochen-Ausgabe) 23. Juni 1934
Der General als Kindermädchen.
Neues Wiener Tagblatt (Wochen-Ausgabe) 23. Juni 1934
Der General als Kindermädchen.
Als General Graf Haeseler, einer der bekanntesten Truppenführer aus der Zeit Kaiser Wilhelms II., zum Kommandierenden in Metz ernannt wurde, musste er zu
seinem Missvergnügen wahrnehmen, dass die Offiziersburschen zu allerlei unpassenden Dienstleistungen verwendet wurden. Besonders in den Familien der verheirateten Offiziere mussten die Burschen nicht selten die Magd oder das Kindermädchen ersetzen. Haeseler verbot solchen Unfug.
Eines Morgens begegnete der General einem Kinderwagen, der von einem Offiziersdiener durch die Straßen geführt wurde. Haeseler hielt den Mann an
und ließ sich das Gefährt übergeben. Dann entließ er den Soldaten mit folgendem Auftrag:
„Sagen Sie der gnädigen Frau, Generalleutnant Haeseler stehe mit dem Kinderwagen hier auf dem Marktplatz und warte auf Ablösung.“
Der General brauchte nicht lange zu warten, bis ihn die Hauptmannsgattin unter verlegenen Dankesworten von seinem sonderbaren Dienst befreite.
Im hiesigen Gefängnis wurde dieser Tage eine 20jährige Magd, namens
Rosina Reschitzegger aus Hinterstoder, Mutter von Zwillingen.
Die Mutter muss wegen Diebstahl vier Wochen abbüßen. Interessant ist, dass
die durch die Hebamme bei der Taufe vertretene Patin der Kinder auch eine
Arrestantin ist. Eines der Kinder ist jedoch nach kurzer Zeit gestorben.
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