Samstag, 23. Februar 2013

Der berühmte englische Bergsteiger und Landschaftsmaler Edward Theodore Compton im Stodertal


E.T.Compton wurde 1849 in einem Vorort von London geboren und starb 1921 in Feldafing am Starnbergersee in Bayern.

Als Bergsteiger konnte er gut 300 bedeutende Gipfel ersteigen darunter 27 als Erstbesteiger.

Er bereiste nicht nur die Alpen, er malte auch in Skandinavien, am Nordkap,  im Schottischen- Hochland,  Spanien, Korsika, Nordafrika und kam bis in die Kolumbianischen - Anden, in den Himalaya und nach Neuseeland.

Irgendwann befreundete er sich mit dem Besitzer der Pension „Prielkreuz“ Georg Julius Schachinger in Hinterstoder. Seither kam er immer wieder in das Stodertal und lernte es dabei kennen und lieben. Mit G.J. Schachinger, einem hervorragenden Amateurfotografen bestieg er die Berge des Toten Gebirges. Dabei entstanden wunderschöne Bilder und Fotos die von Zeit zu Zeit in diesem Blog zu sehen sind.

Pension "Prielkreuz" von G.J. Schachinger.

Mauerreith

Spitzmauer

Prielkreuz

Prielkreuz mit den Fahnen der K.u.K. Monarchie

Pießling Ursprung

Blick zum Großen Priel -  Alle Bilder von E.T. Compton

E.T.Compton Foto ca. 1880/90

E.T.Compton  gezeichnet von seinem Sohn
Edward Harrison Compton ca. 1915 

Samstag, 16. Februar 2013

Kirchenrenovierung mit Überraschungen

 
 
1956 ließ Pfarrer Aigner die Kirche von Hinterstoder renovieren. Dabei entdeckte man im Presbyterium, dort wo vier Evangelisten überlebensgroß abgebildet waren, alte, übermalte Fresken.

Die „vier schwarzen Mannder“ wie die Hinterstoderer sie bezeichneten und die darunter liegenden Fresken, wurden darauf genauer untersucht und es wurde beschlossen, diese alten Fresken zu restaurieren.

Als ein Restaurator an der linken Brustseite des Evangelisten Markus zu kratzen begann, kam eine rote Nelke*) zum Vorschein. Darauf war es für die Hinterstoderer klar und sie erzählten Fremden scherzhaft: “Der erste Sozialist muß der Evangelist Markus gewesen sein, der trägt eine rote Nelke auf seiner Brust“.
 
*)Seit den ersten 1. Mai-Demonstrationen 1890 ist die rote Nelke  zum Symbol für die sozialistische internationale Arbeiterbewegung geworden. Da das Mitführen von Fahnen verboten war, wählte man rote Nelken als Symbol. (Wikipedia)

 
 
 
 
 

 

 

Samstag, 9. Februar 2013

Über den Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte in Österreich 1945 General Mark W. Clark und die Jagd in Hinterstoder.


Am 21.August 1945 kam General Clark zum ersten Mal nach Hinterstoder. Zunächst wohnte er im Dietlgut, später dann in der Jochemsvilla.
Clark war ein begeisterter Jäger und Fischer. Mit seinem ständigen Jagdbegleiter, dem württembergischen Oberjäger Franz Kniewasser, ging er in den folgenden Jahren auf unzählige Pirschgänge im Stodertal. Wenn im Tiefflug das Flugzeug des Generals über Hinterstoder flog, um in der Nähe des Dietlgutes zu landen, wußte ganz Hinterstoder daß der Hochkommissär und Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte wieder einige Tage Jagdurlaub im Stodertal machte.
Der General unterstützte die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Kleidung. Er verschaffte der Pfarre neue Kirchenglocken und setzte den ersten Spatenstich zum Bau der neuen Volksschule in Hinterstoder. Zu den Spenden des Generals hat bestimmt auch eine Ansprache des damaligen Vizebürgermeisters Schoiswohl vulgo „Salmer“beigetragen, der die finanzielle Situation der Gemeinde kurz und präzise umriß. :“….woast- (weißt du)- Herr General, wir in Hinterstoder sind zwar steinreich“, seine Hand wies zu den Bergen, „aber leider geldarm“.
Clarks Begeisterung für das Stodertal war so groß, dass er selbst von Verhandlungen in Moskau über das Wochenende nach Hinterstoder kam.
Am 26.September 1974 kam General Clark zum letzten Mal in das Stodertal.
 Das Volksblatt vom 27.9.1974 berichtete damals :
„Wenn gestern abend die Glocken der Pfarrkirche Hinterstoder etwas länger als sonst geläutet wurden und ihr Klang durch das schmale Stodertal hallte, dann galt dies -wie der herzliche Empfang zu Mittag- einem besonderen Freund der Gemeinde, dem früheren US Hochkommissär für Österreich, General Mark W. Clark. Er hält sich seit einigen Tagen in Österreich auf und hat dabei gestern auch seine Lieblingsgemeinde  Hinterstoder - General Clark war dort oft zur Jagd und zum Fischfang - einen Besuch abgestattet. Es ist wohl ganz selten auf der Welt, dass ein Armeeführer nach dem Einmarsch in ein fremdes Land Sympathien erntet und dann während bzw. nach der Besatzungszeit auch noch gefeiert wird.
General Mark W. Clark, jetzt 78jährig, kann das für sich in Anspruch nehmen – er wurde in Hinterstoder sogar stürmisch gefeiert. Ganz Hinterstoder war, trotz starken Regens und langer Wartezeit, versammelt, um den großen Freund Österreichs nach 24 Jahren in ihrer Gemeinde willkommen zu heißen…..“

Spatenstich zum Schulneubau 17.9.1950 v.l.n.r.General Clark mit Adjutant,
Bez. Hptm. Würtz, Abgeordneter Gottinger, Landesschulratspräsident Mayer,
Dipl.Ing.Steininger 

Spatenstich zum Schulneubau 17.9.1950 General Clark und Adjutant



Weihnachtsfeier 26.12.1946 in der Turnhalle mit General Clark und Bürgerm. Auer

 Schuldirektor  Angerhofer und Bürgermeister Auer
 überreichen ein Weihnachtsgeschenk  26.12.1946

Letzter Besuch am 26.9.1974

Clark mit Gattin am 26.9.1974 



  

Dienstag, 5. Februar 2013

Dr. Wilfried Schwedler geb. 15. Juni 1933 gest. 24. 12. 2012




Die Geschichte eines prominenten Journalisten und Schriftstellers, der zum begeisterten Stodertaler wurde.

 
Dr. Wilfried Schwedler wurde als Österreicher in Düsseldorf geboren, weil seine österreichischen Eltern damals dort lebten. Der Vater war technischer Direktor einer großen Fabrik.
Als Kind besuchte er oft seine Verwandten in Mödling und Mauthausen. In den letzten Kriegsjahren, als englische, russische und amerikanische Flugzeuge alle großen deutschen Städte bombartierten  kam er mit seiner Mutter und den Geschwistern in das noch sichere Mauthausen zu Verwandten, die dort einen Bauernhof besaßen. Er ging zur Schule und ein Lehrer, so erinnerte er sich,  erzählte oft und begeistert vom Bergsteigen im Toten Gebirge.
Das war der erste Kontakt mit dem Stodertal.
Nach dem Krieg vollendete er ein Jus-Studium, wurde Lektor in verschiedenen Verlagen, übersetzte Bücher aus dem Englischen und verhandelte Lizenzverträge mit Autoren.
1969 beschloss die deutsche Bischofskonferenz ein Institut zur Journalistenausbildung katholischer Studenten in München zu gründen, in dem Studierende zu ihrem eingeschlagenen Studium eine journalistische Ausbildung bekommen können. Dieses Institut leitete er 17 Jahre lang, hielt Vorträge und verpflichtete namhafte Referenten  aus dem In-und Ausland.
Aus diesen Studenten sind viele Top-Journalisten, Chefredakteure, Rundfunk- und Fernseh-Intendanten,Verlagsleiter etc. geworden. Für Dr. Schwedler war es immer ein besonderes Bedürfnis, seinen Studenten die Liebe zur Natur und zu den Bergen mit auf den Weg zu geben.
In den 1970er Jahren erfüllte er sich einen Herzenswunsch und baute in Vorderstoder auf dem Gaisriegl ein Haus, in das er sich Jahre später mit Gattin Sissi  ganz zurückzog.
Mitte der 1980er Jahre machte sich Dr.Schwedler als Journalist selbstständig. Über die Jahre hatte er viele wichtige berufliche Kontakte aufgebaut. Seine Berichte über Tourismus, Bergsteigen, Umweltschutz, bäuerliche Strukturen in Südtirol, Bayern, Schweiz und Österreich erschienen in allen namhaften deutschsprachigen Zeitungen und im bayrischen Rundfunk und Fernsehen. Er schrieb über berühmte Persönlichkeiten, Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler und bei allem was er publizierte, spürte man seine Liebe zu den Bergen, zur Natur und seine Sorge um die Umwelt.
In seinem letzten Buch „Schreibtisch mit Gipfelblick“ erzählt er, wie bedeutende Schriftsteller und große Persönlichkeiten die Berge erlebten.
Oft besuchten ihn in seinem Haus in Vorderstoder Persönlichkeiten aus Presse, Rundfunk und Fernsehen und unternahmen mit ihm Wanderungen und Schitouren im Stodertal.
Das Leben in und mit der Natur und in den Bergen regt die Kreativität und das schöpferische Denken an war er überzeugt und teilte diese Überzeugung mit dem berühmten Neurologen und Psychiater  Prof. Dr. Viktor Frankl. 
Der erfahrene Journalist  Dr. Schwedler warnt in einem seiner Manuskripte.:
„Eines sei persönlich angemerkt, weil es mich für die Zukunft bange macht:
Die jungen Menschen werden heute, ohne es wahrzunehmen, von den Medien erschreckend stark beeinflusst, ja gelenkt. Das Wort von den „Geheimen Verführern“, das ursprünglich für die Breitenwirkung der Werbung galt, trifft in gleicher Weise auch auf die Medien zu. Ob Hochglanzmagazine, Boulevardblätter, Dudelradio, Fernsehen oder gar Internet – das Eigenschöpferische, Individuelle, verarmt durch die süchtig machende Mediendroge.“        



Im Internet finden Sie Zeitungsartikel von Dr. Wilfried Schwedler unter: 
Google - Die Zeit Online.
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