Abgeschieden vollbrachte der Köhler seine Arbeit. Hoch
droben im Bergwald baute er seinen Meiler auf.
Verrußt und schwarz mit einer langen Schürstange in der
Hand, wurde er für einsame Bergwanderer zu einer unheimlichen Erscheinung.
Grundvoraussetzung für den Betrieb eines Kohlenmeilers war die Nähe eines
Baches. Sehr leicht konnte das Feuer vom Meiler auf den Wald übergreifen und
katastrophale Waldbrände auslösen. Der Köhler war deshalb auch sehr wachsam und
kontrollierte Tag und Nacht seinen Meiler. Neben der Holzkohlengewinnung, der
eigentlichen Aufgabe des Köhlers, fiel als Nebenprodukt das wasserhelle
„Kohlöl“ ab, das als Wundermittel gegen „Wampenweh“ (Bauchweh) gepriesen wurde.
Der steigende Bedarf an Holzkohle wird auch aus einem
Schreiben vom Jahre 1883 ersichtlich, in dem der Rechtsanwalt Dr. Julius Seidl
des Gewerken (Fabrikanten) Franz Werndl (später entstanden die Steyrer-Werke
daraus), die Gemeinde Hinterstoder bat, den Bau von 8 Kohlenmeilern für den
Betrieb eines neuen Walzwerkes in Steyr zu unterstützen. Der Fabrikant Werndl
bekam von der Stadtverwaltung Steyr nicht die Erlaubnis zum Bau der Meiler, da
befürchtet wurde, daß die ausströmenden Dämpfe die Stadt in Gefahr bringen
würden. Nun sollten die Gemeinden Hinterstoder, wie auch Vorderstoder und
St.Pankraz, die Interessen der Waldbesitzer vertreten, die damals größtenteils
an Werndl verkauften, und den Bau der Meiler in Steyr durch Vorsprachen und
Eingaben bei den zuständigen Behörden
unterstützen. Werndl wollte dafür statt damals 4 Meiler mehr als 20 in
Betrieb nehmen und das notwendige Holz im Stodertal einkaufen. Sollte ihm aber
die Betriebsbewilligung für die Meiler nicht erteilt werden, würde er überhaupt
kein Holz mehr aus dieser Region kaufen, ließ er mitteilen.
In einem einsamen Wald bei Spital am Pyhrn geht dieser Köhler seinem Handwerk nach. |
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