Freitag, 30. August 2013

Die Köhler, einst einsame schwarze Männer in den Stodertaler Bergwäldern



Abgeschieden vollbrachte der Köhler seine Arbeit. Hoch droben im Bergwald baute er seinen Meiler auf.
Verrußt und schwarz mit einer langen Schürstange in der Hand, wurde er für einsame Bergwanderer zu einer unheimlichen Erscheinung. Grundvoraussetzung für den Betrieb eines Kohlenmeilers war die Nähe eines Baches. Sehr leicht konnte das Feuer vom Meiler auf den Wald übergreifen und katastrophale Waldbrände auslösen. Der Köhler war deshalb auch sehr wachsam und kontrollierte Tag und Nacht seinen Meiler. Neben der Holzkohlengewinnung, der eigentlichen Aufgabe des Köhlers, fiel als Nebenprodukt das wasserhelle „Kohlöl“ ab, das als Wundermittel gegen „Wampenweh“ (Bauchweh) gepriesen wurde.

Der steigende Bedarf an Holzkohle wird auch aus einem Schreiben vom Jahre 1883 ersichtlich, in dem der Rechtsanwalt Dr. Julius Seidl des Gewerken (Fabrikanten) Franz Werndl (später entstanden die Steyrer-Werke daraus), die Gemeinde Hinterstoder bat, den Bau von 8 Kohlenmeilern für den Betrieb eines neuen Walzwerkes in Steyr zu unterstützen. Der Fabrikant Werndl bekam von der Stadtverwaltung Steyr nicht die Erlaubnis zum Bau der Meiler, da befürchtet wurde, daß die ausströmenden Dämpfe die Stadt in Gefahr bringen würden. Nun sollten die Gemeinden Hinterstoder, wie auch Vorderstoder und St.Pankraz, die Interessen der Waldbesitzer vertreten, die damals größtenteils an Werndl verkauften, und den Bau der Meiler in Steyr durch Vorsprachen und Eingaben bei den zuständigen Behörden  unterstützen. Werndl wollte dafür statt damals 4 Meiler mehr als 20 in Betrieb nehmen und das notwendige Holz im Stodertal einkaufen. Sollte ihm aber die Betriebsbewilligung für die Meiler nicht erteilt werden, würde er überhaupt kein Holz mehr aus dieser Region kaufen, ließ er mitteilen.

In einem einsamen Wald bei Spital am Pyhrn
geht dieser Köhler seinem Handwerk nach.

  

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