Sonntag, 29. September 2013
Dienstag, 24. September 2013
Ein Blick auf Stodertaler Ausflugsziele rund hundert Jahre zurück
Sonntag, 22. September 2013
Samstag, 21. September 2013
Gerwin Eder, Schutzhauswirt und Bergführer aus dem Stodertal.
Manchmal, wenn
man im Stodertal in einem Gastgarten sitzt und eine Bergsteigergruppe mit ihren
Gipfelsiegen prahlen hört, kann es vorkommen, dass am Nebentisch ein älterer
Herr still und versonnen vor sich hinlächelt. Dieser ältere Herr ist Gerwin
Eder, der hochdekorierte Bergführer und langjährige Wirt vom Prielschutzhaus in
Hinterstoder.
Gerwin Eder,
Jahrgang 1926, wuchs in Gosau auf, wo sein Vater Gemeindearzt war.
Bereits als
10jähriger bestieg er mit seinem Vater zum 1. Mal den Dachstein und von da an
wusste er, dass die Berge ein Teil seines Lebens sein werden.
Nach dem Krieg
bewirtschaftete er mit seiner Gattin Paula von 1953 bis 1965 das
Prielschutzhaus auf 1420m. Damals gab es noch keine Materialseilbahn und er
musste täglich um halb sieben in der Früh mit 2 Mulis (Maultiere, das ist eine Kreuzung zwischen Pferd und Esel) zum Einkauf
in den Ort gehen. Alle 6 Wochen mussten die Mulis vom Ferstl Schmied in St.
Pankraz beschlagen werden. Seine Gattin Paula, die mit ihm die Liebe zu den
Bergen teilte, wuchs im Riemannhaus, auf 2130m Höhe, im steinernen Meer auf. Ihre Eltern
bewirtschafteten dort das Schutzhaus.
Zu seinen
Bergkameraden gehörten viele berühmte Bergsteiger wie z.B. Hermann Buhl, der
Erstbesteiger des Naga Parbat, 8125m ( im Jahr 1953) und Wiggerl Vörg, Erstbesteiger der Eiger
Nordwand (im Jahr 1938 durch Heckmair, Vörg, Harrer, Kasparek).
Als nach und nach die Kinder Hildegard, Engelbert und Ulli das Licht der Welt erblickten, baute Gerwin für die Familie ein Haus in Hinterstoder. Wenig später beendete er seine Ausbildung zum Bergführer, machte seine Berufung zum Beruf, und begann 1965 in der größten Alpinschule in Innsbruck, für Hannes Gasser zu arbeiten.
Von März bis
November führte er Bergsteiger auf die mächtigsten Berge Europas. Er bestieg
z.B. 44x den höchsten Berg Europas, den Mont Blanc, 4810m, 26x das Matterhorn
und mehr als 20x den Großglockner. Von den insgesamt 82 Viertausendern in den
Alpen bestieg er mehr als 60. Auf dem Dachstein war er 109x und wie oft er auf
Priel und Spitzmauer war, kann er nicht mehr zählen. Alle seine Gäste brachte er immer gesund und wohlbehalten von den Bergtouren zurück.
Nur einmal war
er in höchster Lebensgefahr. Auf dem Ortler, in der Nähe von Bormio, stürzte er
15m tief in eine Gletscherspalte. Als er nach 5 Stunden gerettet wurde, hatte er
nur mehr 27 Grad Körpertemperatur.
Für seine
Verdienste, die Bergung von mehr als 100 Bergsteigern oft aus gefährlichsten
Situationen, erhielt er vom Alpenverein die höchste Auszeichnung „das grüne
Kreuz“. Diese Auszeichnung
bekamen nur wenige Österreicher. Vom Berg und Schiführerverband wurde er zum
Ehrenbergführer ernannt.
In den
Wintermonaten war Gerwin Eder 50 Jahre lang Schilehrer in St.Johann.
Mit vielen
seiner ehemaligen Schützlinge ist er heute noch in gutem Kontakt.
Großer Priel 2515m mit Prielschutzhaus |
Schutzhaus in den 1950er Jahren |
Gerwin Eder in den 1950er Jahren |
Paula Eder in den 1950er Jahren |
Gerwin Eder mit seinen Maultieren auf dem Weg zum Einkauf |
Gerwin Eder als Pensionist |
Dienstag, 17. September 2013
Almabtrieb im Stodertal
Je nach Lage der Alm, meist um Michaeli (29. September)
wurde das Vieh früher von der Alm zurück auf den Bauernhof getrieben.
War im Verlauf des Sommers kein Unglücksfall zu verzeichnen,
wie z.B. der Absturz von Tieren über Felswände, wurde die Rückkehr in das
Bauernhaus festlich begangen.
Tage vor dem geplanten Almabtrieb wurden aus buntem Papier
Schmuckbänder für die Tiere angefertigt. Geschmückt kehrte die Herde zurück in
den heimatlichen Stall.
Leider ist dieser alte Brauch in den letzten Jahren in
Vergessenheit geraten. Vielleicht auch deshalb, weil heute durch die vielen
Forststraßen die Tiere von der Alm meist
mit dem LKW zurück in den Hof gebracht werden.
Almabtrieb in den 1920er Jahren |
Letzter Almabtrieb in Hinterstoder ca. um die Jahrtausendwende |
Samstag, 14. September 2013
Bauernhöfe in Hinterstoder
Weil man heimische Bauernhöfe kaum aus der Vogelperspektive zu sehen bekommt, ist es manchmal nicht leicht, sie gleich zu erkennen.
Siegfried Kniewasser hat von seinem Paragleitschirm aus diese Aufnahmen gemacht und die Bilder für den Blog zu Verfügung gestellt.
Siegfried Kniewasser hat von seinem Paragleitschirm aus diese Aufnahmen gemacht und die Bilder für den Blog zu Verfügung gestellt.
Prielergut |
Steger |
Sturm |
Unterklamm und Oberklamm |
Öttl |
Dienstag, 10. September 2013
Über die unterirdische Verbindung vom Gleinkersee nach Hamburg.
Gleinkersee |
Ein prominenter Einheimischer, Sohn der Sensenerzeugerfamilie Schröckenfux aus Roßleithen, war nach einem Badeausflug,
den er alleine unternommen hatte, spurlos am See verschwunden. Obwohl er ein
ausgezeichneter Schwimmer war, befürchtete man einen Badeunfall. Eilig
organisierte Suchmannschaften fanden zwar Badeutensilien und Kleidungsstücke
des Verschollenen, aber er selbst blieb unauffindbar.
Selbst Taucher mit schweren Tauchanzügen, die den
Seegrund Meter für Meter absuchten,
fanden nichts.
Einige Zeit später besuchte zufällig ein Einheimischer aus
dem Windischgarstner Tal, der auch Kenntnis von dem dramatischen Vorfall hatte,
den Hafen von Hamburg weil er auch einmal den Hauch der großen, weiten Welt
spüren wollte. Als er gerade ein riesiges Schiff, das nach Amerika auslaufen
sollte, beobachtete, sah er den Vermissten in Begleitung einer attraktiven Dame
beim Einsteigen. Damit war natürlich das Rätsel gelöst.
Wie sich später herausstellte, wollte der Amerikareisende seine
alte Identität gegen eine neue, vorher sorgfältig vorbereitete, in den USA
eintauschen. Nur ein kleiner Zufall hat das verhindert.
Aber alle Einheimischen erzählten sich damals verschmitzt
lächelnd, dass es zwischen dem Gleinkersee und Hamburg eine unterirdische
Verbindung geben müsse.
Freitag, 6. September 2013
Zur Erinnerung an Karl Antensteiner
Vor 12 Jahren stürzte der erfahrene Bergsteiger Karl
Antensteiner bei einer Klettertour am 2204m hohen Kressenberg in den Tod.
Karl Antensteiner war geprüfter Bergführer und Schilehrer.
Er war Hüttenwirt auf der Dümlerhütte und am Prielschutzhaus und zuletzt
Geschäftsführer des Tourismusverbandes Hinterstoder. Auch im Bergrettungsdienst war er tätig und brachte es bis zum oberösterreichischen
Landesobmann und zum stellvertretenden Bundesobmann.
Er setzte sich für den Bau des Klettersteigs auf die
Spitzmauer, für den Familienurlaub
„Stodertaler Zwerge“ und für die Ausstattung des Alpineums tatkräftig
ein.
Seine Begeisterung für die Berge zeigen seine ambitioniert und
gekonnt gemachten Fotos.
Hier ein paar seiner Bilder.
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