Dienstag, 29. November 2016

Erinnerung an David Hamilton (geb: 15.4.1933 - gest: 25.11.2016)

Am 25. November starb in Paris der weltbekannte, englische Fotograf und Regisseur David Hamilton. Zum 150. Geburtstag der Fotografie 1989 (patentiert 1939 in Paris) reiste er quer durch Österreich und hielt Vorträge, die ich organisierte. Seine oft kopierte aber nie wirklich erreichte Aufnahmetechnik mit weichem Licht zarte Bildkompositionen zu schaffen interessierte Berufsfotografen und Amateure. Besonders seine Bücher mit Bildern junger Mädchen  und seine Filme fanden ein Millionenpublikum.

Es traf sich zufällig, dass Hamilton in dieser Zeit ein Buch über Venedig herausbrachte und ich das Buch "Das Stodertal aus vergangenen Tagen". Das Stodertalbuch interessierte ihn sehr und so kam es, dass wir unsere Bücher bei Gelegenheit gemeinsam zeigten.

                                                            Ein Zeitungsausschnitt von 1989:

Ein Zeitungsausschnitt vom November 1989


Hamilton mit dem Stodertalbuch





 Prof. Ernst Fuchs beim Vortrag seines Freundes  David Hamilton

Hamilton, Prof.Fuchs und Tochter, Dir. Techt
   

Montag, 28. November 2016

Advent in Hinterstoder

                                               Adventmarkt in Hinterstoder










    Besinnlicher Advent im "KUNST-SchAU-STALL" bei Monika und Kurt Aufner im Prielergut


Musikalische Umrahmung
Julia Grabner und Monika Prieler









Freitag, 25. November 2016

Adventzeit im Stodertal

Ein Mädchen aus Hinterstoder erzählt aus ihrer Jugendzeit im elterlichen Bauernhaus ca.1930

"Die stille, besinnliche Jahreszeit fing mit dem Binden des Adventkranzes an, Wir verwendeten immer nur  Tannenreisig. Wenn die erste der 4 Kerzen in der ersten Adventwoche angezündet wurde kam vorweihnachtliche Stimmung in unser Haus.
Am Barbaratag, dem 4. Dezember, schnitt Vater Kirschzweige vom Baum, gab sie in eine Vase und stellte sie in die Stube. Die anfänglich kahlen und unscheinbar  wirkenden Zweige zeigten bald, daß die Natur in der Kälte nur den Winterschlaf hält. Schon nach wenigen Tagen bemerkte man an den Knospen, von der Wärme hervorgelockt, ein grünliches Schimmern. Wenn die Zweige zu Weihnachten am 24. Dezember zu blühen begannen, dann, so war man überzeugt, brachte es Glück. Wenn eine heiratsfähige Tochter im Haus war zeigten die blühenden Barbarazweige eine bevorstehende Hochzeit an.
In den Rauhnächten, sie begannen mit der Thomasnacht am 21.Dezember und endeten in der Nacht vor dem hl. 3 Königstag am 6. Jänner, sagte man, durften weder die Schuhe geputzt, noch die Wäsche gewaschen werden. Wäsche stopfen, flicken und die Wäsche im Freien aufhängen durfte man auch nicht. Wenn man es dennoch tat brachte es Unglück im Stall.
Der Höhepunkt des Jahres war das Weihnachtsfest. Tage oder manchmal schon ein oder zwei Wochen vorher brachte Vater Tannenreisig und Eibenzweige nach Hause. Mit diesen Zweigen wurde die Stube geschmückt. Die Eibenzweige hatten rote Beeren. Sie waren nicht leicht zu bekommen. Es gab nur wenige Eiben in unserer Gegend und die waren alt und hatten zum Boden hin keine Äste. Man musste deshalb auf den Baum klettern, oft bis zum Wipfel um schöne Zweige mit Beeren zu finden.
Den Christbaum holte Vater selbst aus dem Wald. Es war immer eine Tanne. Wenn ein Zweig nicht genau in der Reihe stand oder der Abstand ungleich war schnitt er den Zweig ab und setzte ihn an passender Stelle wieder ein. Der Christbaum verströmte einen wunderbaren Duft von Tannennadeln und Harz und blieb bei uns in der Stube bis Maria Lichtmess am 2. Februar. Von diesem Tag an wurde der Tag wieder um einen "Hirschsprung" länger, sagte man.
Die Wochen vor dem Weihnachtsfest waren voller Erwartungen. Ich dachte damals als Kind, das Christkind könnte man vielleicht doch einmal sehen wenn man ganz still und brav war. Es fliegt hoch vom Himmel, die ganze Nacht über bis in unser verschneites Tal. Über dem Christkind glitzern die Sterne und darunter liegt der dunkle Wald und die verschneiten Bergspitzen. Es könnte doch sein, daß es dann durch das Fenster herein in die Stube huscht und es wird ein Licht sein wie im Himmel.
Ich fragte die Mutter ob man das Christkind auch zu sehen bekommt. Aber die Mutter sagte nur, wie stellst du dir das vor? Das Christkind muss überall sein, bei armen Leuten und Reichen, bei Kranken und Gesunden. Sehen kann man es nicht. Aber man kann es spüren, dass es unter uns ist.
Am hl. Abend nahm Vater eine schwarze Pfanne von der Wand, gab Ofenglut hinein und streute Weihrauch darauf. Während der Duft des Weihrauchs aufstieg wurde leise gebetet und Weihwasser versprengt. Dabei durfte kein lautes Wort gesprochen werden. Dann ging er mit uns durch alle Zimmer und trieb die bösen Geister aus. Dabei sprengte er mit einem kreuzförmigen Tannenzweig und Weihwasser alle Räume und räucherte danach mit Weihrauch. Wir gingen auch in den Stall und dort wurden genau so die Kühe, die Schweine und die Hühner mit Weihrauch und Weihwasser gesegnet. Vor dem Haus wurde in allen Himmelsrichtungen die Wiesen, der Wald und die Felder gesegnet und auch die Schi und der Schlitten damit es keine Unfälle gab. 
Zum Räuchern wurden besondere Holzscheite verwendet, die nur wenige Funken bildeten und eine richtige Glut gaben. Diese Scheiter wurden beim Brennholz machen schon ausgesucht und für das Räuchern zur Seite gelegt.Wenn ein Holzstock sehr viele Äste hatte, sehr harzig war und sich schwer spalten ließ, wurde er für die Rauhnacht aufgehoben. 
Das Vieh bekam an diesem Tag eine besondere Nachspeise. Tannenzweige wurden ganz fein zerhackt und mit Salz und Weihwasser vermischt und den Tieren gegeben.
Zu einem eigenartigen Brauch gehörte, dass jeder Mann seinen Hut oder Frauen das Kopftuch über den Bauch hielten, 3 mal aufstanden, sich verbeugten, Hut und Kopftuch aufsetzten und wieder abnahmen. Je tiefer man sich dabei verbeugte, desto besser und reichlicher sollte das Getreide im kommenden Jahr wachsen.
An der Kerze der Stall-Laterne wurde die Weihnachtskerze entzündet. 
Dann ging die Stubentüre auf und ein heller Lichterglanz strahlte uns entgegen. Viele Kerzen brannten am Tannenbaum und es roch nach Tannenharz und gebratenen Äpfeln.Vergoldete Nüsse, Vanillekipferl und Zuckerringerl hingen auf dem Baum. Darunter lagen die Päckchen. Die Geschenke waren hauptsächlich Dinge die wir Kinder brauchten. Fäustlinge, Wollhauben oder Fleckerlpatschen. Einmal bekamen wir eine Puppe mit echten Haaren die sogar Mama sagen konnte.Die Fleckerlpatschen machte Mutter selbst aus verschieden farbigen Filzstreifen. Die Schuhleisten borgte sich Mutter beim benachbarten Schuster Ambros aus, der auch die Sohlen auf unsere Patschen (Hausschuhe) nähte.
Mutter machte auch Schokolade aus Ceresfett, Zucker und Kakao selbst, genauso wie das Kletzenbrot und Krapfen. Zu Weihnachten hatten wir immer ein Festessen und dabei wurde auch der Mettenlaib (ein besonders großer Brotlaib) angeschnitten. Zuletzt kam noch der "Krambamberl"-Schnaps. Auf eine Gabel kam ein Stück Zucker. Der Schnaps wurde angezündet. Der darüber gehaltene Zucker auf der Gabel lief zischend in das Glas mit dem Schnaps und färbte ihn langsam braun.
Um 11 Uhr gingen wir dann zur Christmette. Als wir der Kirche nach einer Stunde Gehzeit näher kamen haben alle Glocken geläutet.Wir gingen im tiefen Schnee mit einer Laterne in der Hand. Die Glocken klangen in der stillen, heiligen Nacht viel schöner als sonst. Überall kamen von den Bauernhöfen mit schwankenden Laternen die Menschen. In der Kirche war eine tiefe andächtige Stille. Die Menschen, mit Laternen oder Kerzen in den Händen, warteten auf den großen Augenblick an dem unser Pfarrer die Botschaft vom Engel verkünden würde - Jesus, der Erlöser ist in einem Stall in Bethlehem geboren worden. Der nächtliche Gang zur Christmette gehörte zum Höhepunkt in der heiligen Nacht. Der tief verschneite Friedhof, auf dem unzählige Christbäume zum Himmel funkelten und das traditionelle Turmblasen ließen uns einen tiefen, inneren Weihnachtsfrieden finden. Es waren unvergessliche, ergreifende Stunden. Nie habe ich die Christnacht mächtiger erlebt, als damals als Kind in Hinterstoder".

                                     Bilder vom Advent aus den vergangenen Jahren









Christmette in Hinterstoder

Freitag, 18. November 2016

Aus meinen Erinnerungen an die Schulzeit in den 1930er Jahren

"Als ich in die Volksschule Hinterstoder kam, ich war damals  knapp 7 Jahre alt, begann für mich ein streng geregelter Tagesablauf.
Morgens um 6 Uhr mussten ich und meine Geschwister aus dem Bett. Die Mutter hatte bereits die Stallarbeit gemacht und in der Küche war eingeheizt. Manchmal vergaßen wir Holz nachzulegen und das Feuer ging fast aus. Es kam aber auch vor dass wir zuviel Holz nachlegten und am Herd die Milch überlief.
Wenn die Mutter mit den Milchkannen aus dem Stall kam wurden zuerst unsere Katzen gefüttert. Sie bekamen kuhwarme Milch auf der noch ein bisschen Schaum war. Dann seihte Mutter die Milch ab  und kümmerte sich um die langen Zöpfe von meiner Schwester und mir, die vom Vortag noch ganz verfilzt waren. Unser Schulweg dauerte eine Stunde und wir mussten spätestens um 7 Uhr von zuhause weggehen. Am Schulweg trafen meine Geschwister und ich viele Nachbarskinder die auch zur Schule gingen. Unsere Klasse war, ganz anders als heute, übervoll mit Schülern. Wenn damals 30 bis 40 Kinder in einer Klasse waren, so sind es heute vielleicht 5 oder 6. Weil ich in der überfüllten Mädchenbankreihe keinen Platz mehr fand musste ich bei den Buben sitzen. Der Toni hinter mir hat einmal meine Zöpfe in das schwarze Tintenfass getunkt und dann habe ich überall die Tintenpatzen gehabt.
Wenn der Lehrer die Klasse betrat mussten wir alle "Habt Acht" stehen. An einem besonders kalten Wintertag legte ein Bub, der beauftragt war in den Ofen Holz nachzulegen, besonders viele hainbuchene Hartholzscheiter nach. Der Ofen verbreitete eine wunderbare Wärme und einen harzigen Duft. Doch plötzlich machte es einen lauten Knacks. Alle Kinder drehten sich zum Ofen um und konnten durch einen 1 cm breiten Sprung die Glut im Inneren des Ofens sehen. "Jetzt hat`s ihn zerrissen" schrien alle auf. Der Riss verlief  in einer Wellenlinie zwischen Ofentür und Aschentür. Es bestand die Gefahr, dass der Ofen auseinander bricht. Da der Ofen noch bis zu den Weihnachtsferien durchhalten musste verpasste der Schmied ihm einen breiten Metallring, wie bei einem Fass, der ihn zusammenhielt. Als wir nach den Weihnachtsferien wieder in unsere Klasse kamen war ein wunderschöner, neuer Ofen installiert.     
Zu Mittag bekamen wir eine warme Suppe aus der Suppenausspeisung. Meistens dauerte der Unterricht bis 16 Uhr.
Im Winter, wenn viel Schnee war, mussten wir schon vor 7 Uhr Früh von zuhause weggehen. Da war es noch finstere Nacht. Damals gab es noch keine Sommer- und Winterzeitumstellung und vielmehr Schnee als heute. Trotzdem war es im Winter sehr schön und lustig. Wir hatten hohe Bergschuhe an und wenn der Schnee gefroren war, trugen uns die vereisten Schneewächten und wir konnten darauf herumstolzieren wie ein Pfau. Am schönsten war das Herumtollen im Schnee. Wir hatten nur Unsinn im Kopf, machten Schneeballschlachten und rutschten die Hänge hinunter bis die Finger vor Kälte steif gefroren waren. Beim Schlitten fahren wurden oft 5, 6 oder mehr Schlitten zusammengehängt. Jeder lag auf seinem Schlitten und hängte sich mit den Füßen am Schlitten seines Hintermannes ein. Einer musste am Rücken des ersten Schlittenfahrers sitzen, denn das war der Schornstein. Das nannten wir Zug fahren. Wir purzelten alle übereinander und waren meistens patsch nass wenn wir von der Schule heim kamen.

In unsere Klasse gingen auch einige größere, schon ältere Kinder, die sitzen geblieben sind und die Klasse wiederholen mussten. Manche Eltern erlaubten ihren Kindern nur dann in die Schule zu gehen, wenn daheim keine Arbeit gemacht werden musste. Besonders viele Schüler fehlten zur Erntezeit. Es war kein Wunder wenn diese Kinder dann die Klasse noch einmal machen mussten. Wenn manche Kinder von der Schule heimkamen stand die Mutter oder der Vater schon vor der Tür und schaffte die Arbeit an. Die Kinder mussten sich sofort umziehen und Stallarbeit machen. Streu herrichten, Einstreuen, das Vieh tränken, Euter waschen, Stall und Hof sauber kehren usw".




      

Freitag, 11. November 2016

Wenn ein Schwein geschlachtet wurde

Erinnerungen an die Kindheit in einem Stodertaler Bauernhof  in den 1930er Jahren.
"Wir waren 2 Mädchen und 2 Buben im Alter zwischen 7 und 14 Jahren und wuchsen vor rund 70 Jahren in einem kleinen Bauernhof im Stodertal auf.
Wir Kinder waren mit den Tieren sehr verbunden. Die Kühe hatten alle einen Namen und sie hörten auch darauf. Wenn die Schweine in das Freie gelassen wurden und sich auf der Wiese wälzten wurden sie von uns am Hals gekrault und grunzten vor Vergnügen.
Man kann sich vorstellen wie schrecklich es für uns war, wenn eine Sau geschlachtet werden mußte.. Wenn sich Schweine auch im Dreck wälzten, war es doch lieb anzuschauen, wie sich das Mutterschwein um ihre kleinen Ferkel kümmerte. Als ich das zum ersten Mal sah, saugten 12 kleine Schweinchen die Milch aus der Mutter und ich konnte über den friedlichen Anblick nicht genug staunen. Die Alte blieb ruhig liegen und die Kleinen schliefen alle ruhig nach dem Trinken ein.
Das Schweine schlachten war furchtbar. Damals wurden die Tiere nicht betäubt sondern einfach niedergeworfen und mit einem großen, langen Messer in den Hals gestochen. Das arme Schwein schrie, röchelte und zuckte am ganzen Körper. Dann wurde es in einen großen Trog gelegt und mit Pech und Asche, dem "Saupech" eingerieben und mit einer Kette bearbeitet, so lange herumgedreht und gezogen bis alle Borsten weg waren. Auch die allerletzten Borsten und Haare mußten entfernt werden.
Wenn der "Sauabstecher" zu uns kam haben sich meine Geschwister und ich sofort im Bergwald versteckt. damit wir das Schreien nicht hören mußten. Aber oft hörten wir trotzdem die Todesschreie bis zu uns auf den Berg herauf.
Nach dem Schlachten wurde das Blut in einem Eimer aufgefangen. Großmutter rührte ständig im Eimer damit das Blut nicht stockte und klumpig wurde. Davon wurden später die "Blunzen" (Blutwürste) gemacht.
Nach dem Schlachten bekamen alle  heißen Tee mit Rum oder Zwetschkenschnaps zum Aufwärmen.

Dann wurde das Schwein auf einem Holzschragen auf 2 Holzstützen aufgehängt, in der Mitte auseinander geschnitten und das Fleisch in verschiedene Teile zerhackt".






Freitag, 4. November 2016

Eine "Mordsgeschichte" aus dem Stodertal

Es war einmal... vor rund 100 Jahren.
Der Moosleitner (Name geändert) war ein fescher flotter Mann, der kein junges weibliches Wesen, keine  Schürze in Ruhe lassen konnte. Im 1.Weltkrieg wurde er verwundet. Es wurde ihm schon als Kind der Fuß beim Pflügen schwer verletzt und im Krieg  wurde durch einen Schuß sein Fuß steif. Das hinderte ihn aber nicht, trotz seiner Invalidität, anderen Frauen nachzusteigen. Die Fußprothese war aus Eisen mit Sehnen aus Drähten und sie erlaubte eine beschränkte Beweglichkeit. Seiner Frau war man das vergönnt dass sie einen behinderten Mann hatte, denn sie hatte früher schon einmal einen Mann ausgeschlagen, weil er durch eine Kriegsverletzung behindert war.

Der Moosleitner hatte schon als Kind ein schweres Leben. Er kam als Kind einer ledigen Mutter zur Welt. Sie war eine Taglöhnerin. Mit 6 Jahren kam er zu einem Bauern weil seine Mutter nicht mehr für ihn sorgen konnte. Fast alle Kinder von Taglöhnern mußten in dieser Zeit zu einem Bauern zur Arbeit gehen um zu überleben. In diesem Alter wurden die Kinder zum Schafhüten herangezogen. Wenn sie älter wurden mußten sie Kühe hüten und wenn sie kräftiger waren kamen sie zu den Ochsen. Mit den Ochsen mußte der Bub auch den Pflug führen. Dabei kam sein Fuß in die Pflugschar, wurde gequetscht und mußte zum Teil amputiert werden. Daher war er für die Bauernarbeit nicht zu gebrauchen und kam zu einem Schneider in die Lehre. Als Schneider ging er auf die "Stör" (Arbeit in verschiedenen Bauernhäusern) und dabei lernte er auf einem Bauernhof eine junge, rassige, dunkelhaarige Frau kennen, die ein Kind von ihm bekam. Er sollte für das Kind Alimente bezahlen, aber er weigerte sich, weil er die Frau heiraten wollte. Die Frau wollte nicht heiraten. Deshalb wurden beide vor das Bezirksgericht geladen. Der Richter redete der Frau gut zu ihn zu heiraten, weil sie ohnehin schon 2 ledige Kinder von anderen Männern hatte. Sie aber sagte: "so einen "Hatscherten" (gehbehinderten) würde sie nie heiraten". "Nun", sagte der Richter, "aber für die Liebe war er ihnen gut genug?" Sie antwortete ihm: "Ja, für einmal, aber nicht für das ganze Leben". Später aber heiratete sie diesen feschen Moosleitner doch. Der aber ließ weiter  keine Frau aus den Augen.
Die Moosleitner waren arme Leute und wohnten in einer kleinen Mietwohnung. Deshalb schickte der Mann seine Frau zum Hausherrn, der Witwer war, um gegen Bezahlung Aushilfsarbeit zu verrichten. Nach einiger Zeit verlangte der Moosleitner von seiner Frau, daß sie sich mit dem Hausherrn für Geld einlassen und intim werden sollte.
Aus dieser Beziehung mit dem Hausherrn ist aber echte Liebe geworden und die Moosleitnerin wollte nicht mehr zu ihrem Mann zurück.
Da wurde der Moosleitner so wütend und eifersüchtig, daß er ihr eines Tages, als sie auf den Heuboden ging, auflauerte. Er schlug ihr mit dem Dreschflegel auf den Kopf und warf sie den Heuboden hinunter. Da sie aber nicht sofort tot war, zog er sie an ihren langen Haaren hinaus und warf sie in die Jauchegrube. Sie ist von ihrer Bewußtlosigkeit nicht mehr erwacht und in der Jauchegrube ertrunken.

Als die Gendarmen kamen war der Moosleitner geständig. Er sagte er hätte mit ihr Streit gehabt, weil sie ihn mit dem Hausherrn laufend betrogen hätte. Er kam wegen Totschlag für mehrere Jahre in das Gefängnis, wurde aber später wegen guter Führung vorzeitig begnadigt.