Es war einmal... vor rund 100 Jahren.
Der Moosleitner (Name geändert) war ein fescher flotter
Mann, der kein junges weibliches Wesen, keine Schürze in Ruhe lassen konnte. Im 1.Weltkrieg
wurde er verwundet. Es wurde ihm schon als Kind der Fuß beim Pflügen schwer
verletzt und im Krieg wurde durch einen
Schuß sein Fuß steif. Das hinderte ihn aber nicht, trotz seiner Invalidität, anderen
Frauen nachzusteigen. Die Fußprothese war aus Eisen mit Sehnen aus Drähten und
sie erlaubte eine beschränkte Beweglichkeit. Seiner Frau war man das vergönnt dass sie einen behinderten Mann hatte, denn sie hatte früher schon einmal einen Mann ausgeschlagen, weil er durch eine
Kriegsverletzung behindert war.
Der Moosleitner hatte schon als Kind ein schweres Leben. Er
kam als Kind einer ledigen Mutter zur Welt. Sie war eine Taglöhnerin. Mit 6 Jahren kam er zu einem
Bauern weil seine Mutter nicht mehr für ihn sorgen konnte. Fast alle Kinder von
Taglöhnern mußten in dieser Zeit zu einem Bauern zur Arbeit gehen um zu
überleben. In diesem Alter wurden die Kinder zum Schafhüten herangezogen. Wenn
sie älter wurden mußten sie Kühe hüten und wenn sie kräftiger waren kamen sie
zu den Ochsen. Mit den Ochsen mußte der Bub auch den Pflug führen. Dabei kam sein
Fuß in die Pflugschar, wurde gequetscht und mußte zum Teil amputiert werden.
Daher war er für die Bauernarbeit nicht zu gebrauchen und kam zu einem
Schneider in die Lehre. Als Schneider ging er auf die "Stör" (Arbeit in verschiedenen Bauernhäusern) und dabei lernte er
auf einem Bauernhof eine junge, rassige, dunkelhaarige Frau kennen, die ein Kind von ihm bekam. Er
sollte für das Kind Alimente bezahlen, aber er weigerte sich, weil er die Frau
heiraten wollte. Die Frau wollte nicht heiraten. Deshalb wurden beide vor das
Bezirksgericht geladen. Der Richter redete der Frau gut zu ihn zu heiraten,
weil sie ohnehin schon 2 ledige Kinder von anderen Männern hatte. Sie aber
sagte: "so einen "Hatscherten" (gehbehinderten) würde sie nie heiraten".
"Nun", sagte der Richter, "aber für die Liebe war er ihnen gut
genug?" Sie antwortete ihm: "Ja, für einmal, aber nicht für das
ganze Leben". Später aber heiratete sie diesen feschen Moosleitner doch. Der
aber ließ weiter keine Frau aus den
Augen.
Die Moosleitner waren arme Leute und wohnten in einer
kleinen Mietwohnung. Deshalb schickte der Mann seine Frau zum Hausherrn, der
Witwer war, um gegen Bezahlung Aushilfsarbeit zu verrichten. Nach einiger Zeit
verlangte der Moosleitner von seiner Frau, daß sie sich mit dem Hausherrn für
Geld einlassen und intim werden sollte.
Aus dieser Beziehung mit dem Hausherrn ist aber echte Liebe
geworden und die Moosleitnerin wollte nicht mehr zu ihrem Mann zurück.
Da wurde der Moosleitner so wütend und eifersüchtig, daß er
ihr eines Tages, als sie auf den Heuboden ging, auflauerte. Er schlug ihr mit
dem Dreschflegel auf den Kopf und warf sie den Heuboden hinunter. Da sie aber
nicht sofort tot war, zog er sie an ihren langen Haaren hinaus und warf sie in
die Jauchegrube. Sie ist von ihrer Bewußtlosigkeit nicht mehr erwacht und in
der Jauchegrube ertrunken.
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