Ein großes Anliegen der Gemeinde Hinterstoder ist es, möglichst viele
Bürger zu gewinnen, die an der Weiterentwicklung des Dorfes mit Ideen und
Anregungen mithelfen, daß auch noch unsere Enkel und Urenkel gerne und glücklich
hier wohnen können.
Julia Körber hat die nachstehende Presseaussendung der Gemeinde als Information zur Verfügung gestellt.
Zukunftsort Hinterstoder
Zukunftsentwicklung geschieht in Hinterstoder im Zusammenspiel von
engagierten BürgerInnen, einer zukunftsorientierten Gemeinde-Politik und
-Verwaltung sowie Inspirationen und Inputs „von außen“.
Aktive HinterstoderInnen finden für ihren Beitrag zur Weiterentwicklung der
Gemeinde unterschiedlichste Formen. Sie wählen diejenigen, die ihnen besonders
wichtig sind oder ihnen persönlich am besten liegen: Während der eine soziale
Aktivitäten im Rahmen der „Gesunden Gemeinde“ setzt oder bei der gemeinnützigen
Arbeit eines Vereins tatkräftig anpackt, investiert ein anderer lieber
Hirnschmalz und Zeit in die Gestaltung eines Zukunftsprofils im Rahmen der "Lokalen Agenda 21". All diese Beiträge genießen in Hinterstoder die gleiche
Wertschätzung.
Ihrem Zukunftsprofil, an dem sich die Gemeinde in den nächsten Jahren bei
wichtigen Entscheidungen orientieren will, haben die Stoderer drei
Grundprinzipien vorangestellt:
Erstens „Weit vorausschauen und nachhaltig handeln“: Das bedeutet, dass bei
Planungen und Aktivitäten die Lebensqualität kommender Generationen eine
vorrangige Rolle spielt und dass man daher langfristige Visionen entwickelt und
regelmäßig auf aktuelle Gültigkeit überprüft. Die Lern- und Innovationsfreude
der BürgerInnen und ein schonender Umgang mit der Ressource Natur ist den
Hinterstoderern ein wichtiges Anliegen.
Das zweite Grundprinzip ist daher auch das „Nutzen vorhandener Potenziale“.
Das heißt, dass man – wo immer möglich und sinnvoll – bevorzugt auf die
Qualitäten und Möglichkeiten vorhandener Räume, Infrastrukturen, besonderer Orte
und Naturräume sowie auf lokales Wissen und Kompetenzen zurückgreift, bevor man
neue Ressourcen schafft. Man will gewissermaßen für die qualitätsvolle
vorhandene natürliche und gebaute Hardware spannende neue Software
entwickeln.
Das dritte Grundprinzip trägt den Titel „co-Kultur“ und beinhaltet, dass
Kooperationen und das Teilen von Ressourcen ein wichtiger Bestandteil von
Gemeinde-Kultur und –Identität sind und bei zukünftigen Projekten eine
entscheidende Rolle spielen sollen.
Um diese Prinzipien mit Leben zu erfüllen, werden mehrere Leitprojekte in
Angriff genommen. So wird zum Beispiel das Projekt „Stoder sanft mobil“ weiter
entwickelt, indem unter anderem ein Schwerpunkt beim Thema Fahrrad gesetzt wird:
Durch eine Attraktivierung der Radwege genauso wie durch bewusstseinsbildende
Maßnahmen oder die Aufwertung des Mountainbikens in der Region.
Genauso wichtig sind Aktivitäten, mit denen die Gemeinde zukünftig all
jenen seine Wertschätzung ausdrücken will, die ihre Zeit und ihr Engagement ins
Gemeindeleben einbringen: Auch dazu wurde im Zukunftsprofil-Prozess ein Bündel
an Maßnahmen entworfen.
Eine wichtige Basis für die Zukunftsfähigkeit einer Gemeinde besteht heute
im kontinuierlichen Lernen und in einer guten Vernetzung. Hinterstoder engagiert
sich daher in einer Reihe von Netzwerken: Zum Beispiel bei den ALPINE PEARLS,
die sich den Prinzipien der sanften Mobilität und des nachhaltigen Tourismus
verschrieben haben - und daher dem Schutz der Natur, dem Erhalt der besonderen
Qualitäten des Landschafts- und Ortsbilds oder der Müll- und
Emissions-Reduktion.
Hinterstoder ist weiters Mitglied der ZUKUNFTSORTE, der Plattform der
innovativen Gemeinden Österreichs, bei denen das "voneinander-Lernen" und das
"miteinander-Kooperieren" genauso Grundprinzipien sind, wie das Kontakthalten zu
den "Ausheimischen" - also den Weggezogenen, von denen man wiederum viel lernen
kann bzw. die das Gemeinde-Netzwerk zusätzlich erweitern.
Eine besondere Erweiterung des Stoderer Netzwerks stellen die LANDINGER
dar. Sie sind keine Organisation im klassischen Sinn, sondern vielmehr ein
Netzwerk von innovations- und lernfreudigen Menschen, die auf die Frage "Stadt
ODER Land?" mit "SOWOHL ALS AUCH" antworten. Jedes Jahr in der dritten Juli
Woche (heuer: 17.-24. Juli 2016) ist Hinterstoder und seine Hösshalle für die
Landinger im Rahmen des „Landinger Sommers" ihr Ort für Diskussionen, für ein
voneinander-Lernen und neue Vernetzungen. Es geht um Themen wie die sogenannten
Smart Cities genauso wie um Entwicklungen in der Landwirtschaft, um zeitgemäße
Schulen aber auch um Mobilität. Das Programm kristallisiert sich erst in der
Woche heraus und es kann Workshops ebenso beinhalten, wie Wanderungen oder
Kino-Abende. Dieses Jahr werden sogar - gemeinsam mit StudentInnen der TU Wien -
Sitzgelegenheiten im Gemeindegebiet gebaut. Die Teilnahme ist kostenlos und jede
und jeder ist eingeladen, in der Hösshalle vorbeizuschauen, sich anhand der
Plakate im Foyer darüber zu informieren "was läuft" und an jener Stelle ins
Programm einzusteigen, die einem interessant erscheint.
Zusammenfassend könnte man also sagen: Zukunftsentwicklung ist in
Hinterstoder kein eindimensionaler, in allen Einzelheiten vorhersehbarer Weg,
sondern ein stetiger dynamischer Prozess, in den auf Basis aktueller
Anforderungen laufend neue Bausteine eingebaut werden.