Dienstag, 19. April 2016

Aus den alten Dienstboten am Bauernhof wurden arme “Einleger“.

  
In der Zeit als es noch keine Altersversorgung, keine Rentenversicherung gab, hatten es die Dienstboten besonders schwer. Sie arbeiteten von frühester Jugend an, ihr ganzes Leben auf Bauernhöfen und wenn sie alt, ausgeschunden und krank waren mußten sie als "Einleger" betteln gehen. Sie zogen von Bauernhof zu Bauernhof in ihrer Heimatgemeinde und je nach Mildtätigkeit des Bauern fanden sie ein paar Wochen Unterkunft und Essen. Oft mußten sie im Stall schlafen. Sie bekamen wenig und oft schlechtes Essen. Die Gemeinde unterstützte die Einleger bei der Suche nach Bauern die Einleger aufnahmen.
Wer nicht mehr arbeiten konnte war auch nichts mehr wert. Deshalb bemühten sich die Einleger, so gut es ihre Kräfte noch erlaubten, sich beim Bauer nützlich zu machen.
Wenn ein Einleger starb wurde er einfach in ein Leintuch gewickelt und zum Friedhof in das Totenhaus gebracht. In einem einfachen Sarg, einer Holzkiste, wurde er begraben. Meist gingen nur 2 vielleicht 3 Leute beim Begräbnis mit. Das war die ganze Anerkennung, die er für ein Leben voll härtester Arbeit von seinen Mitmenschen bekam. Das Begräbnis bezahlte die Gemeinde.
                                                                                               Aus "Spital am Phyrn, Dorf im Gebirge"   

Es gab auch manche Einleger die mit der Zeit verwahrlost aussahen  und sich die Haare nicht schneiden ließen. Wenn das bekannt wurde veranlasste die Gemeinde die Säuberung und den Haarschnitt. 

Einem verwahrlosten Einleger werden die Haare geschnitten


    

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