Samstag, 20. Februar 2016

Vom 1. Schipreisfahren zum Schi-Weltcup in Hinterstoder.


1912 wurde von Oberförster Leopold Hummelberger der"Schisportverein Hinterstoder" gegründet und im gleichen Jahr fand das erste "Schipreisfahren" statt. Der Start war auf der Schrenkenzieheralm, das Ziel war unterhalb der "Pfarrerleiten" genau gegenüber dem Gemeindehaus. Dieses Schirennen erfreute sich großer Beliebtheit und seither wurden Schirennen regelmäßig jedes Jahr durchgeführt.

1. Schipreisfahren. Ganz links der Obmann Oberförster Hummelberger

1922 wurde ebenfalls auf der "Pfarrerleiten" die "Stodertaler Sprungschanze" gebaut, die damals die größte im ganzen Land war. Sieger des Eröffnungsspringens wurde  mit einem 30m-Sprung Ludwig Angerhofer (ein Sohn des Schuldirektors).
Eine größere Sprungschanze, die noch weitere Sprünge erlaubte, wurde beim Poppen gebaut. Dort sprang Kurt Becher 1952 mit 44m einen neuen Rekord.

  

1923 wurden bereits unter der Leitung von Oberförster Hummelberger in Hinterstoder die 1. oberösterreichischen Schimeisterschaften abgehalten.
Franz Kniewasser, Oberförster aus Hinterstoder, wurde 1927, 1928 und 1929 Oberösterreichischer Landesmeister in der Dreierkombination Lang-, Tor- und Sprunglauf sowie 1930 Österreichischer Schimeister in der Dreierkombination.
1939 wurde vom Wintersportverein Hinterstoder der 1. Riesentorlauf am Großen Priel veranstaltet. Die Strecke war 3km lang und der Höhenunterschied  betrug 850m.
1948 wurde der erste Schilift am Spintrieglhang beim Gasthaus Gressenbauer eröffnet. Der so genannte "Födermayrlift", nach dem Betreiber benannt, war 230m lang, der Höhenunterschied war 82m. Es war der erste Schilift im Pyhrn/Prielgebiet und der 2. in Oberösterreich.

Födermayrlift 1956
1958 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau des Sessellifts auf die Hutterer Höß. Bereits im März 1964 konnte die Höß-Bahn den 1 Millionsten Fahrgast verzeichnen.


1965 wurde Renate Bartesch aus Hinterstoder bei den Oberösterreichischen Landesschimeisterschaften Siegerin in der Dreierkombination Abfahrtslauf, Riesentorlauf und Torlauf.
1970 wurde der Doppelsessellift auf die Bärenalm eröffnet.

Eröffnung des Bärenalm-Liftes durch Landeshauptmann Dr. Gleißner
und Bürgermeister Dr. Fessl am 7.2.1970. Der Lift war 30 Jahre lang in Betrieb.

1971 veranstaltete der Schi-Club Hinterstoder die Österreichischen Alpinen Jugend- Schimeisterschaften.
1972 wurden in Hinterstoder die Österreichischen Alpinen Schimeisterschaften durchgeführt.
1974 war der Hinterstoderer Hans Kniewasser der beste Slalomläufer Österreichs. In der Weltcup- Gesamtbewertung errang er den 3. Platz hinter Gustav Thöni (Italien) und Christian Neureuther (BRD).

Hans Kniewasser 1962 auf dem Weg zum Weltcup 

1975 fand das 1. Höß-FIS Slalomrennen der Herren statt. Gewonnen hat Josef Prieler aus Hinterstoder. Der organisatorische Leiter und neue Obmann des Schi-Clubs Hinterstoder Rudolf Rohregger machte sich um den Schi-Club sehr verdient, denn er trug wesentlich dazu bei, daß in Hinterstoder Weltcupbewerbe durchgeführt wurden.
1980 wurde als 4. Internationales FIS-Schirennen in Hinterstoder der Europa-Cup der Damen -      (Abfahrt und Slalom)  durchgeführt.
1985 wurde der Doppelsessellift durch eine Gondelbahn ersetzt.
Seither wurden hier viele Schirennen ausgetragen, bis 1986 auch der Weltcup nach Hinterstoder kam. 




1. Weltcup 1986 Sieger des RTL Armin Bittner (BRD)
2. Weltcup 1990 Sieger des RTL Petra Kronberger (AUT), Slalom Vreni Schneider (SUI)
3. Weltcup 1992 Sieger des Slalom Anneliese Coberger (NZL), RTL Carole Merle (FRA)
4. Weltcup 1994 Sieger des RTL Kjetil Andre Aamodt (NOR)
5. Weltcup 1996 Sieger des RTL Michael von Grünigen (SUI)
6. Weltcup 2000 Sieger des RTL Christian Mayer (AUT)
7. Weltcup 2006 Sieger des Super G Bode Miller (USA), RTL Aksel Lund Svindal (NOR)
8. Weltcup 2011 Sieger des Super G Hannes Reichelt (AUT), RTL Philipp Schörghofer (AUT)
9. AUDI FIS Weltcup 26. bis 28. 2. 2016
26.2.2016  Sieger des Herren Riesentorlauf Alexis Pinturault (FRA)

1. Alexis Pinturault (FRA), 2. Marcel Hirscher (AUT), 3. Thomas Fanara (FRA)
                                                                                Foto: Julia Körber, Hinterstoder


27.2.2016 Sieger des Herren Super G Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
      
Siegerehrung Super G 
                                     1. Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
                                     2. Bostjan Kline (SLO)
                                     3. Marcel Hirscher (AUT) 
                                                                     Foto: Traude Schachner, Hinterstoder
  
 28.2.2016  Sieger des Herren Riesentorlauf Alexis Pinturault (FRA)


                                                                                 
  Maßgeblich verantwortlich an der Durchführung des Weltcups ist der FIS-Renndirektor und Abfahrtsweltmeister von 2001 Hannes Trinkl, Nach ihm ist auch die Rennstrecke in Hinterstoder benannt. Eveline Rohregger aus Hinterstoder, die ehemalige Weltklasseläuferin, ist Rennleiterin. Gerold Hackl ist als Obmann des Schiclubs USC Raiffeisen Hinterstoder Organisator des Weltcups. 

Dienstag, 16. Februar 2016

Die Chronik berichtet über Mückenplagen im Stodertal


Immer wieder kommt es vor, dass Seuchen und Viruserkrankungen Landstriche oder ganze Länder bedrohen, wie zur Zeit das Zika-Virus, von dem man jetzt oft in den Medien informiert wird und das durch die Gelbfiebermücke übertragen wird.

Gelbfiebermücke
In der Chronik von Hinterstoder kann man über eine Plage, verursacht durch die Kriebelmücke, nachlesen.
Am 4.5.1934 wurden die Bauern durch eine noch nie dagewesene Mückenplage geschockt. An diesem Tag überfielen große Schwärme kleiner Insekten das weidende Vieh und saugten sich an Kopf und Hals fest. Die Stellen an denen sich die Mücken festsetzten, schwollen stark an. Die Tiere fraßen nicht mehr und wenn sich diese Überfälle wiederholten, gingen sie jämmerlich zu Grunde. In mehreren Gehöften verendeten Rinder oder mußten notgeschlachtet werden (z.B. beim Filzmooser 5 Stück).
Zunächst erkannten die Tierärzte das Insekt nicht. Erst die Ärzte von der tierärztlichen Hochschule in Wien bestimmten die Tiere als "Kriebelmücken". Nun erinnerte man sich eines Zeitungsartikels vom April, in dem berichtet wurde, daß riesige Mückenschwärme in Südserbien, Bulgarien und Mazedonien Weidevieh getötet hätten. Winde aus Süd-Ost wehten die Mücken bis nach Hinterstoder. Die Plage dauerte nicht lange. Regenwetter beendete sie genau so schnell, wie sie gekommen war. 

Kriebelmücke
Die berüchtigtsten europäischen Kriebelmücken, laut Wikipedia, sind die Kolubazcermücken,
die die Rinder in Nase, Ohren und Maul stechen, dort Blut saugen, so daß die gemarterten Tiere wie tollwütig davonrasen und schließlich vor Erschöpfung tot zusammenbrechen.
Die Mücken werden nach dem serbischen Dorfe Kolubazs benannt, wo die abergläubische Bevölkerung meint, sie kämen aus einer Felshöhle, in der Ritter St. Georg einst den Lindwurm erlegte. In den Gegenden der ganzen unteren Donau verbreiteten diese Mücken Furcht und Schrecken. 

Samstag, 13. Februar 2016

Wie ein Landgasthof zu einem vornehmen Namen kam.

Elisabeth Kaiserin von Österreich, Königin von Ungarn, die Gattin Franz Josephs I, war rastlos und oft auf Reisen. Nur selten war sie in der Hofburg in Wien anzutreffen. Besondere Freude machten ihr lange Fußmärsche, mit wenig Personal, wo sie neue Landschaften entdecken konnte. Um nicht erkannt zu werden verwendete sie bei diesen Ausflügen als Pseudonym den  Namen „Gräfin von Hohenembs".

Am 4. Juli 1883 wanderte die Monarchin vom Almsee kommend nach Steyrling, wo sie zunächst niemand erkannte. Sie war in Begleitung der Hofdame Sárolta Majlath von Székhely, eines Kammerdieners und zwei Führern mit Tragtieren. Die Wanderer kehrten im Gasthof Schwarz, der heute "Zur Kaiserin Elisabeth" heißt ein und bestellten eine Jause. Im Buch "Meine Heimat, unsere Heimat" von Irmgard Bachl ist über die Einkehr nachzulesen:
"Kredenzt wurde saure Milch, eine Eierspeise, gekochtes Rindfleisch und Bordeaux-Wein". Die genau auf ihre Figur achtende Kaiserin hielt eine strenge Diät ein. Den erlesenen Wein stellte der Besitzer des Sensenwerkes, der "Hammerherr" Michael Pießlinger zur Verfügung, der natürlich gleich erfuhr welch hoher Besuch sein Heimatdorf beehrte. "Ihre Majestät verkehrte in leutseliger Weise mit Herrn Pießlinger und seinen Töchtern" wurde erzählt. Nach dem Essen verließ der hohe Gast in einer Equipage (Luxuswagen) des Herrn Pießlinger wieder Steyrling in Richtung Gmunden.

Elisabeth (geb. 1837, gest. 1898) starb unter tragischen Umständen. Der italienische Anarchist Luigi Lucheni ermordete sie in Genf am 10. September 1898.

Das Leben der Kaiserin Elisabeth wurde in den 1950er Jahren mit Romy Schneider und Karl Heinz Böhm in den Hauptrollen verfilmt und zu einem großen Kinoerfolg.


Kaiserin Elisabeth von Österreich



Die Kaiserin beim Wandern

Almsee

Steyrling

Der Gasthof Schwarz, der "Zur Kaiserin Elisabeth" heißt

Karl Heinz Böhm und Romy Schneider als Kaiserpaar im Film

Dienstag, 9. Februar 2016

Wie wurden Bergerlebnisse festgehalten bevor es die Fotografie gab?


In der 2. Hälfte des 19. Jhdt gab es noch kaum Fotoapparate für Amateure. Die damals neue Erfindung "Photographie", wurde 1839 in Paris zum Patent angemeldet.
Viele Naturliebhaber hatten aber auch damals schon den Wunsch ihre Eindrücke vom Wandern und Bergsteigen festzuhalten und Freunden zu zeigen. Sie zeichneten deshalb oder sammelten Pflanzen und fertigten daraus Collagen zur Erinnerung und Dekoration.

Eva Mayr besitzt von ihren Vorfahren noch alte Collagen von den Jahren 1870/1880, die an Wanderungen und Ausflüge erinnern. Der Charme dieser Bilder ist auch nach rund 150 Jahren noch spürbar.







    

Samstag, 6. Februar 2016

Schiparadies Höß in Hinterstoder

Diese wunderschönen Bilder vom Schifahren auf der Höß hat Siegfried Kniewasser zur Verfügung  gestellt.











Dienstag, 2. Februar 2016

Schnappschüsse aus den Bergwäldern

Manchmal begleitet der Fotoapparat Heinrich Pernkopf auf der Pirsch im Revier. Dabei entstehen sehenswerte Schnappschüsse von Auerhahn, Hirsch und Gämsen in den Stodertaler Bergwäldern.