Samstag, 13. Februar 2016

Wie ein Landgasthof zu einem vornehmen Namen kam.

Elisabeth Kaiserin von Österreich, Königin von Ungarn, die Gattin Franz Josephs I, war rastlos und oft auf Reisen. Nur selten war sie in der Hofburg in Wien anzutreffen. Besondere Freude machten ihr lange Fußmärsche, mit wenig Personal, wo sie neue Landschaften entdecken konnte. Um nicht erkannt zu werden verwendete sie bei diesen Ausflügen als Pseudonym den  Namen „Gräfin von Hohenembs".

Am 4. Juli 1883 wanderte die Monarchin vom Almsee kommend nach Steyrling, wo sie zunächst niemand erkannte. Sie war in Begleitung der Hofdame Sárolta Majlath von Székhely, eines Kammerdieners und zwei Führern mit Tragtieren. Die Wanderer kehrten im Gasthof Schwarz, der heute "Zur Kaiserin Elisabeth" heißt ein und bestellten eine Jause. Im Buch "Meine Heimat, unsere Heimat" von Irmgard Bachl ist über die Einkehr nachzulesen:
"Kredenzt wurde saure Milch, eine Eierspeise, gekochtes Rindfleisch und Bordeaux-Wein". Die genau auf ihre Figur achtende Kaiserin hielt eine strenge Diät ein. Den erlesenen Wein stellte der Besitzer des Sensenwerkes, der "Hammerherr" Michael Pießlinger zur Verfügung, der natürlich gleich erfuhr welch hoher Besuch sein Heimatdorf beehrte. "Ihre Majestät verkehrte in leutseliger Weise mit Herrn Pießlinger und seinen Töchtern" wurde erzählt. Nach dem Essen verließ der hohe Gast in einer Equipage (Luxuswagen) des Herrn Pießlinger wieder Steyrling in Richtung Gmunden.

Elisabeth (geb. 1837, gest. 1898) starb unter tragischen Umständen. Der italienische Anarchist Luigi Lucheni ermordete sie in Genf am 10. September 1898.

Das Leben der Kaiserin Elisabeth wurde in den 1950er Jahren mit Romy Schneider und Karl Heinz Böhm in den Hauptrollen verfilmt und zu einem großen Kinoerfolg.


Kaiserin Elisabeth von Österreich



Die Kaiserin beim Wandern

Almsee

Steyrling

Der Gasthof Schwarz, der "Zur Kaiserin Elisabeth" heißt

Karl Heinz Böhm und Romy Schneider als Kaiserpaar im Film

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