Elisabeth Kaiserin von Österreich, Königin von Ungarn, die
Gattin Franz Josephs I, war rastlos und oft auf Reisen. Nur selten war sie in der Hofburg in Wien anzutreffen. Besondere Freude machten
ihr lange Fußmärsche, mit wenig Personal, wo sie neue Landschaften entdecken
konnte. Um nicht erkannt zu werden verwendete sie bei diesen Ausflügen als Pseudonym den Namen „Gräfin
von Hohenembs".
Am 4. Juli 1883
wanderte die Monarchin vom Almsee kommend nach Steyrling, wo sie zunächst
niemand erkannte. Sie war in Begleitung der Hofdame Sárolta Majlath von
Székhely, eines Kammerdieners und zwei Führern mit Tragtieren. Die Wanderer
kehrten im Gasthof Schwarz, der heute "Zur Kaiserin Elisabeth" heißt ein
und bestellten eine Jause. Im Buch "Meine Heimat, unsere Heimat" von Irmgard Bachl ist über die Einkehr nachzulesen:
"Kredenzt wurde saure Milch, eine
Eierspeise, gekochtes Rindfleisch und Bordeaux-Wein". Die genau auf ihre Figur achtende Kaiserin hielt eine strenge Diät ein. Den erlesenen Wein stellte der Besitzer des Sensenwerkes, der "Hammerherr"
Michael Pießlinger zur Verfügung, der natürlich gleich erfuhr welch hoher Besuch
sein Heimatdorf beehrte. "Ihre Majestät verkehrte in leutseliger Weise
mit Herrn Pießlinger und seinen Töchtern" wurde erzählt. Nach dem Essen verließ
der hohe Gast in einer Equipage (Luxuswagen) des Herrn Pießlinger wieder
Steyrling in Richtung Gmunden.
Elisabeth (geb.
1837, gest. 1898) starb unter tragischen Umständen. Der italienische Anarchist Luigi Lucheni ermordete sie in Genf am 10. September 1898.
Das Leben der
Kaiserin Elisabeth wurde in den 1950er Jahren mit Romy Schneider und Karl Heinz
Böhm in den Hauptrollen verfilmt und zu einem großen Kinoerfolg.
Die Kaiserin beim Wandern |
Almsee |
Steyrling |
Der Gasthof Schwarz, der "Zur Kaiserin Elisabeth" heißt |
Karl Heinz Böhm und Romy Schneider als Kaiserpaar im Film |
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