Seit gestern sind alte Fotos von Hinterstoder und Vorderstoder über die Topothek abrufbar.
Die Topothek hilft unsere gemeinsame Geschichte in Erinnerung zu behalten.
Sie erzählt mit vielen Fotos und Bildern aus der Vergangenheit unserer Gemeinden.
Seit gestern ist auch Hinterstoder und Vorderstoder über die Topothek im Internet abrufbar.
https://stodertal.topothek.at/
In der Sammlung der Topotheken finden sie unsere Topothek unter Topothek-Oberösterreich-Hinterstoder und Vorderstoder.
Linzer Volksblatt 11. Juli 1877
Stoder in Oberösterreich. Am 17. Juni 1877 wurde in Hinterstoder, Ortschaft Hintertambergau, Nähe des Gausrabengutes im Steyrerfluss eine männliche Leiche aufgefunden. Dieselbe war vollständig entkleidet und hatte nur ein färbiges seidenes Halstuch umgebunden. Der Verunglückte, welcher mindestens schon drei Wochen im Wasser gelegen sein musste, scheint ein junger, kräftig gebauter Mann gewesen zu sein und maß 5 Schuh 9 Zoll. Über dessen Herkunft und über die Art und Weise, wie er verunglückte, ob durch Gewalttat, oder durch Selbstmord oder durch Ungeschicklichkeit, darüber herrscht das geheimnisvollste Schweigen.
Wird dieser Mann von weiter Ferne gewesen sein, oder ist er ein Österreicher oder Steiermärker ein Viehhändler oder ein Tourist? Wer wird Auskunft geben können?
********
Steirische Alpenpost 27. Oktober 1906
Der österreichische Thronfolger und der Maschinist.
Anfangs dieses Monates kam der, bei der k. u. k. Kriegsmarine auf dem Schlachtschiff „Babenberg" dienende Maschinist, Sohn der hiesigen Hotelbesitzerin Frau Elise Schuster, auf zweimonatlichen Urlaub nachhause und als dieser auf der Reise von Pola (dem Kriegsmarine Hafen kommend) die Station Selztal passierte, wurde er am dortigen Perron von einem in einfacher Steirertracht gekleideten Herrn angesprochen. Nach einigen Erkundigungen über die Schiffe in Pola und das Flagschiff „Babenberg“ fragte der Herr, wie ihm die heurigen Seemanöver gefallen hätten. Der junge Reisende erwiderte darauf, sie seien sehr interessant, aber auch ziemlich anstrengend gewesen, weil man sich wegen der Anwesenheit des Thronfolgers habe sehr zusammennehmen müssen.
Es war der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand. Dem Maschinisten, welcher sich inzwischen auf einer Bank niedergelassen hatte, gab es natürlich einen gewaltigen Riss und sofort aufspringend, stand er „habt acht“. Der Thronfolger aber sagte lächelnd:
„Bleiben S' sitzen und machen`s keinen Krawall. Ich war ja auch auf der „Babenberg“, haben Sie mich damals nicht gesehen, dass Sie mich jetzt nicht erkannten?" Der junge Mann erwiderte darauf: „Ich war während der Anwesenheit Seiner kaiserlichen Hoheit im Schiffsraum und so beschäftigt, dass ich keine Zeit hatte, mich weiter um die Vorgänge auf Deck zu kümmern." Darauf klopfte der Thronfolger dem Matrosen auf die Achsel mit den Worten: „Bravo! Solche Leute brauchen wir, die sich um ihre Pflicht und sonst um nichts kümmern."
Steirische Alpenpost 22. Juli 1911
Almhütten-Einbrecher.
Hütteneinbrüche zur Anzeige und als Täter wurde bald darauf der unstet herumziehende, 34jährige, verheiratete, oftmals vorbestrafte Hadernsammler und Korbflechter Franz Zanchinger aus Scheibbs (N.-Oe.) verhaftet. Mit seinem Neffen ging er über die Pfingstfeiertage auf die Almen um wie beide vor Gericht aussagten, Alpenblumen und Rehkrikeln zu suchen. Dabei brachen sie aber in die verlassenen Almhütten ein und entwendeten die Kupferkessel, die Zauchinger zusammenschlug und dann als altes Kupfer verkaufte. Zauchinger wurde zu einem Jahr, sein Neffe zu zwei Monaten schweren Kerker verurteilt.
In der Vorwoche ist aus der Zwangsarbeitsanstalt Messendorf der Tagelöhner Josef
Kaltenegger entwichen. Kaltenegger, ein berüchtigter Almhüttenmarder der
Obersteiermark und gewiegter Einbrecher, hält sich zur Sommerszeit mit Vorliebe
in den obersteierischen Bergen auf. Der Flüchtige, ein äußerst raffinierter Verbrecher, der schon auf eine stattliche Reihe schwerer Vorstrafen zurückblickt und der Gendarmerie schon manche harte Nuss zu knacken gab, dürfte auch diesmal den Sicherheitsorganen bis zu seiner Habhaftwerdung manches Stück harte Arbeit geben. Kaltenegger ist mittelgroß, 52 Jahre alt, kahlköpfig, hat gesundes Aussehen und trägt blonden Schnurrbart.