Dienstag, 13. August 2013

Neue Zeiten, neue Sorgen - auch für Pfarrer Anton Lehner in Hinterstoder

Im September 1910 erwarb ein “Millionen Consortium“, dem Rothschild, Krupp,  Schwechater und  Pilsner Brauereien etc. angehörten, durch ihren Rechtsvertreter   Dr. Adolf Edler von Scheidler, Besitzungen im Stodertal. Unter anderem wurde das Griessergut und das Dullerhaus gekauft. Geplant war ein großes Hotel nach Schweizer Muster. Besonders in den projektierten „Luft und Sonnenbädern“ des Hotels befürchtete Pfarrer Lehner eine Brutstätte der Unmoral. Er vermutete „Entsittlichung und Entchristlichung“ und schrieb, als der Plan wieder fallen gelassen wurde: „Glücklicherweise ist vorderhand nichts daraus geworden“.
Wahrscheinlich hat das ca. fünf Jahre vorher stattgefundene Ereignis dem Herrn Pfarrer auch schon zu schaffen gemacht.
In dieser Zeit behauptete der Baumschlagerknecht Lambert Gürtler wiederholt, er hätte die heilige Maria gesehen. Die tiefreligiöse Bäuerin ließ darauf an der Stelle der Erscheinung eine Kapelle errichten. Als einige Zeit später der selbe Knecht von einer weiteren Erscheinung berichtete, in der Maria verlangt hätte, alle jungen Mädchen am Hof müssten sich vor ihm nackt ausziehen, da war es natürlich um die Glaubwürdigkeit geschehen. Um die Kapelle kümmerte sich niemand mehr.

Pfarrer Anton Lehner  (von  1898 bis 1919 Pfarrer in Hinterstoder)

Hinterstoder um ca. 1910



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