Früher war jedes Feld und jede Wiese eingezäunt. Man sagte auch "eingefriedet". Gehütet, von einem Hüterbuben, wurden die Kühe eher selten.
Das Vieh wurde einfach einmal in diese, bald in eine andere der eingefriedeten Wiesen
getrieben.
Das Vieh wurde einfach einmal in diese, bald in eine andere der eingefriedeten Wiesen
getrieben.
Einfache Zäune, wie sie gebräuchlich
waren hielten nicht lange. Das Vieh versucht oft durchzubrechen
und zerstörte dabei das Gehege. Nicht umsonst baute man daher schon seinerzeit die Zäune so kunstvoll
und zweckmäßig, dass sie möglichst lange hielten. Das galt auch für das "Gatterl", den primitiven, aber dauerhaften als "Schoßlucka" bezeichneten Durchgang.
Für das Gatter wurde an jeder Seite des Zaunes ein doppelter Pflock gesetzt. Diese Pflöcke
und zweckmäßig, dass sie möglichst lange hielten. Das galt auch für das "Gatterl", den primitiven, aber dauerhaften als "Schoßlucka" bezeichneten Durchgang.
Für das Gatter wurde an jeder Seite des Zaunes ein doppelter Pflock gesetzt. Diese Pflöcke
waren aber ungleich, einer schwächer, der andere stärker. In den stärkeren wurden Zapfen eingebohrt.
Damit nun die Stecken fest zusammen hielten, wurden sie oben mit einem
Damit nun die Stecken fest zusammen hielten, wurden sie oben mit einem
Zaunring
aus Fichtenästen verbunden. Dieser Gatter (Durchgang) war so wie der Zaun äußerst
dauerhaft. Das Vieh konnte es nicht so leicht beschädigen. Dabei brauchte man
nicht
einen einzigen Nagel und kein Stück Draht kam in Verwendung. Das
Passieren einer
"Schoßlucka" war nicht schwer. Man schob den Pflock einfach zur Seite und der Weg war
"Schoßlucka" war nicht schwer. Man schob den Pflock einfach zur Seite und der Weg war
frei. Außerdem gab es, so erforderlich,
sogenannte "Stiegel" (Stufen), die ein Übersteigen
des Zaunes
ermöglichten.
Die Vorarbeiten für das Einzäunen begann
schon im Herbst mit dem Abhacken von
Ästen. Die längsten Äste mit möglichst dichtem Reisig wurden aussortiert, vom "Gras"
(kleine, dünne Zweige) befreit und bis
zum Frühjahr aufbewahrt. Solche kahl geputzten
Äste hießen "Gachten" und
wurden zum Verflechten der Pflöcke verwendet.
Das im Stodertal vorwiegend
gebräuchliche "Speltenhag" wurde hergestellt, indem
Lärchenpflöcke in einem Abstand von ca. 40 cm - und zwar geschränkt - in das Erdreich
getrieben wurden.
Die "Spelten" aus gespaltenen Lärchenstämmen, waren ungefähr zwei Meter
Lärchenpflöcke in einem Abstand von ca. 40 cm - und zwar geschränkt - in das Erdreich
getrieben wurden.
Die "Spelten" aus gespaltenen Lärchenstämmen, waren ungefähr zwei Meter
lang. Sie wurden zwischen
die geschränkten Pflöcke gelegt und dann
eingeflochten. Das ganze Gefüge sah
aus wie ein Korbgeflecht: eine Spalte, darüber
eine Gerte, und so weiter. Von
den Fichtengerten galt: je länger, je besser und je dünner,
je besser. Die Reste
des alten Zaunes wurden für ein Feuer verwendet, über dem man
die Gerten "bähte"
(erhitzte und bog)
Gleich wie in der Landwirtschaft war
den Knechten auch beim "Zäunen" eine ganz
bestimmte Arbeit zugeteilt. Beim Zäunen
z.B. hatte der "Moar", (Chef der Knechte und Mägde)
die Stecken zu setzen.
die Stecken zu setzen.
Der "Prügelknecht" legte
die "Spelten", der "Ableerer" flocht die daumendicken Gerten ein,
welche der "Stummel" am offenen Feuer "gebäht" (erhitzt und
gebogen) hatte, um sie
biegsam und
drehbar zu machen. Die übrigen Knechte hatten nicht nur den Zaun zu
"putzen",
ihnen oblagen auch andere Vorarbeiten. Sie mussten das zum
Zäunen notwendige Material,
Stecken, Spelten, Gerten, herbeizuschaffen.
Stecken, Spelten, Gerten, herbeizuschaffen.
Was für die Gemeinschaftsarbeit beim
Speltenhag galt, galt auch für andere Arten von
Zäunen, z.B. für den
Schwartlingzaun, der in unserer Gegend noch heute oft errichtet wird.
Bei diesem
Zaun lag die erste Partie auf einem Steinunterbau auf und die Gerten wurden
sodann als "Ringe" eingeflochten. Bei diesem Zaun werden die Pflöcke aber nicht
sodann als "Ringe" eingeflochten. Bei diesem Zaun werden die Pflöcke aber nicht
verschränkt, sondern paarweise gesteckt.
Im Frühjahr gab es, an den hauptsächlich durch Schneedruck
beschädigten Zäunen,
Arbeit über Arbeit. Es waren ja nicht nur die Felder
und Weiden einzuzäunen, sondern
auch die Weidegründe auf den mehrere Stunden
entfernten Almen, die der Bauer teils
im eigenen Interesse, teils auf Grund
eines Vertrages, zu umzäunen hatte. Da ging es
häufig um viele Kilometer.
Als Pfarrer Lehner 1889 nach
Hinterstoder kam, gab es kaum einen anderen als den Speltenzaun,
aber schon kurz nachher wurden diese Zäune immer seltener. Einfachere
aber schon kurz nachher wurden diese Zäune immer seltener. Einfachere
Zäune traten an diese Stelle. Ausdrücklich betont der genannte Pfarrer in seinen