2006 war unser Stodertal im Film „Jump“ Kulisse für Filmaufnahmen aus dem Leben des Fotokünstlers Philippe Halsman. Der Film, gedreht unter der Regie von Joshua Sinclair, mit den
Schauspielern Ben Silverstone, Heinz Hoenig, Patrick Swayze, Maqrtine
McCutcheon, Anja Kruse und vielen anderen, zeigt Ausschnitte aus seinem Leben voller Höhen und Tiefen. (In USA nannte sich Philipp Halsmann angepasst Philippe Halsman). Die Stodertaler Berge stehen dabei im Film für die Zillertaler Alpen.
Der "Standard" berichtete am 8.4.2008 (gekürzt)
Oberösterreich goes Hollywood
850 Komparsen aus Oberösterreich wirkten bei dem Film mit. An den Drehorten Linz, Enns, Hinterstoder, Molln und Frauenstein wurden die Szenen produziert, die im Film in Innsbruck angesiedelt sind. Der Kaisersaal des Stiftes Kremsmünster wurde für den Indizienprozess zum Gerichtssaal umfunktioniert.
Die Handlung des Films:
Am
10. September 1928 während eines Urlaubsaufenthaltes in Tirol
unternahm der 22jährige Student der Elektrotechnik Philippe Halsman mit seinem Vater, einem Zahnarzt
aus Riga in Lettland, eine Bergwanderung auf den Schwarzenstein in
den Zillertaler Alpen. Dabei kam der Vater unter bis heute nicht
geklärten Umständen ums Leben. Es gab keine Zeugen, aber die
Indizien sprachen für einen gewaltsamen Tod. Philippe wurde, trotz
seiner Unschuldsbeteuerungen und obwohl es keine Motive für ein
Verbrechen gab, sofort arretiert. Der Mordprozess in Innsbruck erregte
in ganz Europa Aufsehen. Von einem Innsbrucker Geschworenengericht
wurde Halsman zu zehn Jahren Kerkerhaft verurteilt. Im Umfeld des
Prozesses kam es immer wieder zu antisemitischen Äußerungen. In
einem Berufungsverfahren wurde die Haftstrafe auf vier Jahre
reduziert. Persönlichkeiten, wie Albert Einstein, Thomas Mann, Jakob
Wassermann, Erich Fromm und Sigmund Freud, bemühten sich um einen
Freispruch bzw. eine Begnadigung Halsmans. Besonders Heinrich
Eduard Jakob, damals Chef des Berliner Tagblatts und Emil
Kläger von der "Neue freie Presse" in Wien sowie der Journalist Rudolf
Olden, setzten sich für Halsman ein. Am 30. September 1930 wurde er
vom österreichischen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas begnadigt und
gleichzeitig des Landes verwiesen.
Er
zog zu seiner Schwester nach Paris, machte sein Hobby, die Fotografie, zum Beruf und eröffnete 1931 in Paris ein Fotostudio. Mit seinen
Porträts und Modeaufnahmen wurde er bald sehr bekannt.
Als
die deutsche Wehrmacht Paris besetzte, wollte er, seiner jüdischen Herkunft wegen, 1940 in die USA
auswandern. Das wurde ihm zunächst verwehrt und erst durch die
Fürsprache Albert Einsteins erhielt er ein Einreisevisum.
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