Solche "Jagderlebnisse" gibt es öfter als man glaubt. Herr Swoboda von der Oberdonau-Zeitung berichtete darüber in seiner Zeitung am 21.4.1944. Die Geschichte wurde geringfügig geändert. Diese Begebenheit ereignete sich in dem weltberühmten Sommer- und Winteraufenthaltsort H. wie ein gut informierter Waidmann einmal am Stammtisch erzählte.
In unregelmäßigem Zick-Zack und Schlangenlinien stapfte der Förster seinem trauten Heim zu, rülpste und fluchte über die verfluchte Kälte, den miserabligen Schnee und das elendige Eis.
Die Rundreise durch die Gasthäuser von H. schien ihm nicht bekommen zu sein, denn erst nach einer guten Viertelstunde kam er glücklich zu seinem nahe gelegenen Haus. An der Haustür zog er mit viel Mühe die Schuhe aus und marschierte dann vorsichtig in sein Schlafzimmer. Und siehe da, das Erhoffte, aber Unwahrscheinliche trat ein: Sein Eheweib schlief den Schlaf des Gerechten. So schob er denn behutsam die Schuhe unters Bett und ging daran, sich auszukleiden. Alles verlief programmgemäß, bis unversehens die silberne Tabakdose zu Boden fiel und die Frau Försterin unsanft aus ihren Träumen riss.
Entsetzt hielt der stille Zecher den Atem an. Gähnend, aber drohend klang die Stimme seiner Frau Gemahlin: „Was ist denn mit dir schon wieder los?" Zögernd stieß er hervor: „Es ist Zeit, dass ich zum Anstand gehe.“ Entsetzt fuhr seine Frau auf: „Bist du verrückt, Josef? Bei dem Wetter, in aller Herrgottsfrüh, wo’s noch nachtschwarz ist, auf dem Hochstand! Denk doch an deine Gicht!"
Nach einer Sekunde überraschten Schweigens sagte der Jäger harmlos und friedfertig: „Hast eigentlich recht, Mitzi. Ich werd’ mich wieder niederlegen.“... Und dann zog er sich weiter aus.
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