Im Grazer Tagblatt konnte man folgende Anekdoten lesen. Die Artikel wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
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Der Deutsche Kaiser Wilhelm II von Preußen ( geb.1859, gest.1941) links Der Österreichische Kaiser Franz Joseph I (geb.1930, gest. 1916) rechts |
Grazer Tagblatt 27. Juni1908
Nach den Tagen der letzten Zusammenkunft, nach einem Kuraufenthalt in Bad Gastein, als das österreichische Herrscherpaar sich vom Kaiser Wilhelm verabschiedete, wollte es sich dieser nicht nehmen lassen, seine Gäste eine Strecke zu begleiten. Die Witterung war aber unfreundlich und rauh, so dass Kaiser Franz Josef seinen kaiserlichen Freund bat, sich dem feuchtkalten Wetter nicht auszusetzen.
Doch Kaiser Wilhelm, der die Oberst-Uniform eines österreichischen Regimentes ehrenhalber trug, wollte durchaus von seinem Vorhaben nicht ablassen. Da sagte Kaiser Franz Josef scherzend: „Dann befehle ich dir, zu bleiben!" Diese launige Bemerkung verfehlte die Wirkung nicht. Kaiser Wilhelm ging auf den Scherz ein, nahm eine stramme Haltung eines Untergebenen an und erwiderte salutierend: „Da muß ich freilich gehorchen!"
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Ein nach Berlin kommandierter höherer Offizier hatte beim Kaiser Audienz. Der Monarch ehrte den Offizier, den er von früher her gut kannte durch eine längere Unterhaltung, wobei er auch auf einen verdienten alten General im Garnisonsort des Offiziers zu sprechen kam. „Ja, ein tüchtiger General," sagte der Kaiser, „nur schade, dass er nicht mehr reiten kann." Nach einer Pause sprach der Kaiser weiter: „Ich kann ja auch nicht mehr reiten und ich sage ihnen"— hier neigte er sich dicht an das Ohr des Offiziers „wenn ich ein gewöhnlicher General wäre, so hätte ich schon längst den Abschied bekommen.“
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Hohenzollern-Anekdote vom alten Kaiser Wilhelm.
Der Kaiser besichtigte 1875 mit seiner Tochter, der Großherzogin von Baden, die berühmte Kaiserglocke, die mit ihrem mächtigen Klang die Andächtigen in den hohen Dom zu Köln einladet. Zu dem Gießer, Meister Hamm, sagte die Großherzogin: „Die Glocke hat Ihnen bis zu der Vollendung gewiss viele Sorgen bereitet?" — „Freilich, königliche Hoheit," entgegnete Hamm, “sie hat mir manche schlaflose Nacht verursacht." Hier fiel der Kaiser ein:
„Glauben Sie mir nur, lieber Meister, das Metall, aus dem die Glocke gegossen worden ist hat auch mir in vielen Nächten den Schlaf gestört!" Das Metall der Glocke wurde bekanntlich im Krieg gegen Frankreich aus den eroberten französischen Kanonen gewonnen.
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Die beiden Kaiser in Österreichischer Uniform |
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