Freitag, 28. Juli 2023

Geschichten aus dem Stodertal in alten Zeitungen


Linzer Tages-Post 2. Juni 1895
Eine unreelle Postexpeditorin.
Heute fand die Verhandlung des Schwurgerichtshofes gegen Cäcilie Satzinger, Expeditorin m Vorderstoder statt, welche des Verbrechens des Missbrauchs der Amtsgewalt angeklagt war. Die „Tages-Post" hat seinerzeit über den Fall berichtet. Am 7. März d.J. wurde von der Postdirektionskasse ein Geldbrief mit 80 Staatsnoten zu 5 fl (Gulden) an das Postamt Hinterstoder abgesandt. Der Geldbrief langte an 8. März in Windischgarsten ein und wurde dortselbst sofort zur Weitersendung geschickt. Der Geldbrief langte an seinen Bestimmungsort „Hinterstoder" nicht ein. Das Postamt hier fragte telegraphisch deswegen in Windischgarsten und bei den Zwischenpostämtern in Roßleiten und Vorderstoder an. Da der Brief verschwunden blieb, wurde die Postdirektion in Linz verständigt, welche durch den Postoberkommissär Freiherrn v. Aichelburg die Erhebungen vornahm, der zur Entdeckung des Täters und zur Anzeige desselben führten.

Der Verdacht der Täterschaft lenkte sich sofort auf die in Vorderstoder seit 24. August 1894 in Verwendung stehende, 22 Jahre alte Post- und Telegraphen- Expeditorin Cäcilie Satziger aus Reichenau. Die Satzinger stand überhaupt schon im Geruch der Unrealität, denn an mehreren Orten, wo sie bei der Post bedienstet war, kamen Anstände vor. Sie befand sich übrigens in Disziplinar-Untersuchung. Bei ihrer Einvernehmung widersprach sie sich. In einem pot de chambie (Nachttopf) der Satzinger fand man eine zerrissene Fünfguldennote. Am 22. März gab sie an, dass am 8. März der abgängige Geldbrief in ihre Hände gelangt sei, aber auf eine unglaubliche Weise; sie wollte nämlich glauben machen, dass sie zufällig den Brief fand als durch ein brennendes Zündhölzchen unter ihrem Tisch im Postamt ein Papier zu brennen anfing, das sie aufhob und erkannte, dass es ein Teil der Fahrpost — ein Geldbrief— für Hinterstoder war. Vor Schrecken, weil der Brief angebrannt war, habe sie ihn samt dem Geld in Verwahrung genommen und die Begleitpapiere verbrannt. Bei einer behördlichen Durchsuchung der Wohnung der Satzinger wurden am Fußboden zwischen einem Kasten und der Mauer 340 fl. in Fünfer- Banknoten zusammengerollt gefunden. Die Satzinger blieb wahrend der Verhandlungen bei ihren lächerlichen Entschuldigungen der Tat welche nur Heiterkeit erregten. Es ist ihr die Haltlosigkeit ihrer Angabe im Gerichtssaal vor ihren Augen nachgewiesen worden. 
Die Schuldfrage des Verbrechens des Missbrauchs der Amtsgewalt wurde mit 9 „Ja" und 3 „Nein" Stimmen von den Geschworenen beantwortet und die Satzinger zu acht Monaten schweren Kerker verurteilt. Der Restbetrag des Schadens wurde ersetzt. Vorsitzender des Gerichtshofes war Landesgerichtsrat Löhnert, Verteidiger Dr. Angelo Crippa aus Linz.

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Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg
24. Juli 1925
Steyr, 23. Juli.1925. Georg G a l l, Briefträger von Hinterstoder, war vor dem Einzelrichter OLGR. Dr. Hagen wegen Verbrechens des Missbrauches der Amtsgewalt und Veruntreuung angeklagt. Als Briefträger hatte er die Briefe unterschlagen, die die Eltern seiner Geliebten an diese schrieben. Er tat es, damit das Mädchen nicht den Unwillen der Eltern über das Verhältnis erfahren würde. Ferner hielt er Geldbeträge, die ihm von Parteien zur Aufgabe auf der Post übergeben worden waren, zurück. Gall war im wesentlichen geständig, leugnete aber die Schädigungsabsicht. Er erhielt drei Monate schweren, verschärften Kerker

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Slatin Pascha (geb.1857, gest.1932)
 Österreichischer, ägyptischer und britischer Offizier,
Forschungsreisender, ägyptischer Gouverneur 
                                                    
Linzer Volksblatt 4. Dezember 1920
Unser Landsmann, der in der Schweiz im Interesse der Comptonbilder weilende Herr J. Schachinger aus Hinterstoder, schreibt uns: “Ich teile ihnen mit, dass ich gestern in Terriset (Castel Rivaz) die persönliche Bekanntschaft des ehemaligen Generalgouverneurs des Sudan, Exzellenz Rudolf Freiherrn von Slatin Pascha, des bekannten Verfassers des in alle Sprachen übersetzten Buches „Feuer und Schwert im Sudan“, der 12 Jahre bei Mahdi Kalifen Abdullahi in Ketten schmachtete, gemacht habe.
Es wurden bei diesem Zusammensein zahlreiche Erinnerungen aufgefrischt. So auch meine Erlebnisse auf der Nilreise im Jahre 1896, die ich infolge des Mahdistenaufstandes abbrechen musste.
Die Comptonausstellung wurde auch in Montreux so wie überall von Engländern und Amerikanern viel bewundert.

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Otto Skorzeny (geb.1908, gest.1975)

Salzburger Volkszeitung 2. August 1948.
Zur Flucht des «Mussolini-Befreiers" Linz (APA).

Die österreichischen Sicherheitsbehörden wurden im Zusammenhang mit der Flucht des ehemaligen SS-Sturmbannführers Skorzeny aus dem Internierungslager Darmstadt bisher weder von alliierter Seite noch durch die deutsche Polizei ersucht, nach  dem Entsprungenen zu fahnden, bzw. seine in Oberösterreich lebenden Angehörigen zu überwachen. Die Gattin des Geflüchteten kehrte mit ihrer achtjährigen Tochter von einem Erholungsaufenthalt in Hinterstoder zu Verwandten nach Linz zurück. Von der Flucht ihres Gatten will Frau Skorzeny erst aus den Zeitungen erfahren haben.

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General Mark Wayne Clark (geb.1896, gest.1984)

Neues Österreich 15. Juni 1947

Auszug aus "Neues Österreich" woraus man ersehen kann wie gerne der höchstkommandierende General der USA in Hinterstoder war.
 
General Clark sei nicht nach Wien geflogen, um den Bundeskanzler für die
Ablehnung des Staatsvertrages zu gewinnen, sondern er sei ohne Aufenthalt in Wien nach Hinterstoder zur Jagd gereist.

Freitag, 21. Juli 2023

Geschichten von anno dazumal.

Im Gmundner Wochenblatt, in der Salzkammergut-Zeitung und im Kleinen Volksblatt konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst. 


Gmundner Wochenblatt 24. Juli 1906
Einsturz bei einem Villenbau. Aus Hinterstoder wird gemeldet: Am 17. Juli 1906 mittags stürzte ein Teil des noch im Bau stehenden Landhauses (Villa) des Herrn Hugo Bachmann (Prieler-Villa, jetzt im Besitz von Eulenburg) in Hinterstoder ein. Es ist nur dem Umstand zu danken, dass sämtliche Arbeiter um 12 Uhr mittags den Bauplatz verlassen und sich in die daneben befindliche Baracke begeben hatten, dass kein Menschenleben zu beklagen ist.
Das unsichere Bauwerk, das von dem in Liezen, Steiermark wohnenden Baumeister Peter Cuchero aufgeführt wurde, war soweit fortgeschritten, dass in einigen Tagen das Aufsetzen des Dachstuhles hätte beginnen sollen. Jetzt wurde der Bau eingestellt, weil weitere Einstürze nicht ausgeschlossen sind.

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Salzkammergut-Zeitung 9. Juni 1949 Hinterstoder.
Durchforstungsbahn zur Holzbringung.
Zur leichteren Heranbringung des Schnittholzes aus unwegsamem Gelände wurde erstmals in Oberösterreich bei Hinterstoder eine Durchforstungsbahn in Betrieb genommen, die das Holz wie ein Berglift über ein Seil zu Tal fördert. Zur Bedienung der Bahn sind acht bis zehn Mann erforderlich die in einem Tag 90 Festmeter Holz befördern können!
Diese Bahn verbilligt den Holztransport um 30%.

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Das kleine Volksblatt 15. September 1950
Der Oberbefehlshaber des amerikanischen Heeres, General Mark Clark, der sich zur Zeit in Europa aufhält um die amerikanischen Truppen in Deutschland, Österreich und Triest zu inspizieren, empfing gestern die Vertreter der in- und ausländischen Presse. Der General betonte zunächst, dass es seine Aufgabe sei, die Ausbildung der USA-Truppen in der Heimat zu überwachen und für die Kampfbereitschaft der in Übersee stationierten Truppen zu sorgen. Die gegenwärtige Reise habe er auf Ersuchen des amerikanischen Generalstabschefs unternommen, um festzustellen, ob diese Kampfbereitschaft bei den amerikanischen Truppen in Europa vorhanden sei. Er freue sich sehr, bei dieser Gelegenheit Österreich wiederzusehen, mit dessen Problemen er gut vertraut sei. Mit besonderer Genugtuung habe er die großen Fortschritte im Wiederaufbau festgestellt, die sich nicht nur auf das Materielle, sondern auch auf das Moralische erstrecken.
Der General erzählte dann, dass er sich am Sonntag nach Hinterstoder begeben werde, wo er sich früher sehr oft aufgehalten habe. Er habe nach seinem Scheiden von Österreich gerade aus dieser Gegend sehr viele Briefe erhalten. So habe man ihn u. a. um die Beistellung der Mittel für den Kauf einer neuen Feuerspritze gebeten. Besondere Freude aber habe ihm der Brief des Pfarrers von Hinterstoder bereitet, der ihn bat, seiner Kirche zu Glocken zu verhelfen, die seinerzeit von den Deutschen entfernt wurden.
Wie der General lächelnd erklärte, seien der amerikanischen Armee zu diesem Zeitpunkt gerade die Kirchenglocken ausgegangen. So habe er an Kardinal Spellman geschrieben und dieser habe ihn aufgefordert, ihm genauere Einzelheiten bekanntzugeben, z.B. ob das Geläute elektrisch betrieben werde. Der Pfarrer von Hinterstoder habe geantwortet, sie hätten keine Elektrizität und er glaube, der beste Weg, um der Kirche von Hinterstoder wieder zu ihren Glocken zu verhelfen sei, das Geld für die Glocken aufzubringen. Nun werde er am Sonntag dem Pfarrer von Hinterstoder einen von Kardinal Spellman und ihm unterzeichneten Scheck überreichen, so dass die Kirche bald wieder ihre Glocken haben werde.

Freitag, 14. Juli 2023

Diesmal ging es noch gut.

In der Welser Zeitung und in der Salzkammergut-Zeitung konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.

                                                    
Welser Zeitung, 9. September 1932
Von der Selbstüberschätzung und der Gefährlichkeit der Berge.
Hinterstoder, 31. August. (Schwierige Rettung von zwei Touristen)
Zwei junge Burschen aus Traun, im Alter von 17 und 18 Jahren, Spenglerlehrling Josef Fischill und Bäckerlehrling Willi Ettinger, waren am Sonntag den 28. August um 8 Uhr früh vom Prielschutzhaus aufgestiegen, hatten sich von zwei Kameraden, die auf den Priel gingen, getrennt und auf dem normalen, markierten Weg die Spitzmauer bestiegen.
Den Abstieg wollten sie über die Nordwand unternehmen, weil ihnen diese Route wesentlich kürzer schien. Die Nordwand der Spitzmauer ist jedoch ein gefährliches Klettergebiet, das erst zweimal im Abstieg bezwungen wurde. Das erste mal von dem Touristen Rödner. Schon beim zweiten Abstieg blieb bekanntlich einer der damals teilnehmenden Touristen an der Wand hängen.
Die beiden Burschen unternahmen den Abstieg, ohne von der Gefährlichkeit des Terrains Kenntnis zu haben. Sie hatten keine Seile bei sich und waren auch sonst für die schwierige Tour nicht genügend ausgerüstet. Nachdem sie schon mehr als 200 Meter in die Tiefe geklettert waren, befanden sie sich plötzlich an einer Stelle in der steilen, stellenweise überhängenden Steilwand, von der sie nicht mehr weiterkonnten. Nun lagen 200 Meter Weges über ihnen und 200 Meter unter ihnen. Fischill stürzte zehn Meter tief ab, blieb aber glücklicherweise auf einem etwa tischgroßen Vorsprung hängen. Er rief seinem Gefährten noch zurück: „Pfüat di Gott, Willi, bei mir gehts dahin!" Gott sei Dank bewahrheitete sich diese Befürchtung nicht. Fischill trug nur eine Fußverletzung davon. Ettinger kletterte ihm nach und beide konnten nun einen Lagerplatz ausfindig machen, der ihnen halbwegs Schutz und Ruhe bot. Das Unglück ereignete sich am Sonntag um halb 4 Uhr nachmittags. Die beiden Touristen gaben nun Signale, die von dem Sohn des Linzer Schuldieners Niederleitner, der im Prielschutzhaus war, gehört wurden. Niederleitner lief in einer halben Stunde vom Schutzhaus zu Tal nach Hinterstoder und mobilisierte dort eine Rettungsmannschaft. Es stiegen sofort mehrere Bergführer auf, die am Montag früh mit den Bergungsversuchen begannen. Es verging jedoch einige Zeit den Einstieg zu finden, der zur Unfallstelle führte. Man hatte sogar schon die Meldung zu Tal gegeben, dass die Bergung unmöglich sei weil man den Zugang nicht finden könne. Am Montag abends gelang dies jedoch und die aus 13 Mann bestehende Linzer Rettungsexpedition konnte nun rasch zur Bergung schreiten. Immerhin bot auch diese noch ungeheure Schwierigkeiten. Ein Mitglied der Rettungsexpedition musste den Weg über die Ostwand nicht weniger als dreimal hin und zurück nehmen. Die beiden Touristen wurden angeseilt, Fischill mußte getragen werden. Sie wurden wieder zur Spitze empor gebracht und dann auf dem normalen Weg ins Prielschutzhaus gebracht.

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Salzkammergut-Zeitung 16.Oktober 1952
Um 6 Uhr früh meldete der Hüttenwart des Prielschutzhauses Hans Reicht dem Posten Hinterstoder, dass am Vortag fünf junge Bergsteiger trotz Warnung in die sogenannte Hochkarpfeilerroute der Spitzmauer — eine durch ihre großen Schwierigkeiten besonders gefährliche Klettertour— eingestiegen und bisher nicht zum Schutzhaus zurückgekehrt seien. Daraufhin wurden sofort der Gendarmerie-Hochalpendienst und der Bergrettungsdienst alarmiert. Unabhängig davon nahm Hüttenwart Reicht mit seinem Träger Paul Grünewald die Suche unverzüglich persönlich auf. Dreieinhalb Stunden später konnte er bereits zu Tal melden, dass er sich in der Klinserscharte befinde, er mit den Hilfesuchenden Bergsteigern schon in Verbindung stehe und versuchen wolle, über die Gruberrinne zu den Bergsteigern zu gelangen. Als die fünfköpfige Gend.- Hochalpinistenpatrouille und die 7 Mann starke, unter Führung des aus Linz herbeigeeilten Landesleiters Ignaz Transchitz stehende Einsatzgruppe des Bergrettungsdienstes zwischen 2 und 3 Uhr nachmittags beim Einstieg zur Gruberrinne anlangte und eine Rufverbindung mit Reichl hergestellt werden konnte, signalisierte der Hüttenwart, dass die Bergsteiger gerettet seien.

Reichl hatte gemeinsam mit seinem Träger Grünewald die in der Steilwand aussichtslosen Kletterer der Reihe nach unter schwierigsten, lebensgefährlichen Umständen zum Hochkarpfeiler aufgeseilt und sie dann durch die Gruberrinne, die sie infolge ihrer Erschöpfung auch nicht mehr aus eigener Kraft zu bewältigen vermochten, abgeseilt. Bei den in Bergnot geratenen handelte es sich um eine jugendliche Kletterrunde und zwar den Mechaniker Hans Stockinger (Linz), Elektriker Richard Stabil (Steinbach/Steyr), Drucker Richard Blaimschein (Steinbach/Steyr), Radiotechniker Walter Spindelbalker (Losenstein), Schüler, Franz Eder (Linz) sowie die Zahnarztassistentin Maria Eder (Linz).
Sie waren am 5. Oktober vormittags kurz vor 10 Uhr in drei Seilschaften in die Route eingestiegen und gut 6 Stunden durchgeklettert. Wegen eingetretener Wetterverschlechterung (eisiger Regen, der später in Schnee überging) und infolge Erschöpfung mussten sie gegen 16.30 Uhr etwa 70 Meter unterhalb des Hochkarpfeilergipfels die Fortsetzung der Tour aufgeben und in der Felswand biwakieren. Als am nächsten Morgen ein Weiterkommen infolge der starken Vereisung der Wand völlig aussichtslos erschien, beschlossen sie in der hochnotpeinlichen Lage bis zum erhofften Eintreffen fremder Hilfe auszuharren.

Die sechs jungen Menschen verdanken dem wackeren, entschlossenen Handeln des Hüttenwartes vom Prielschutzhaus ihre Rettung. Hätten sie seinen Ratschlägen und Warnungen Gehör geschenkt und Vernunft bewahrt, wäre ihnen diese Lebensgefahr erspart geblieben!                                          
                                    

Freitag, 7. Juli 2023

Was die Zeitung vor rund 100 Jahren von Hinterstoder berichtete.

In der Welser Zeitung konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.

Welser Zeitung 20. März 1925

Das Adlerpaar.
Wie berichtet wurde, ist dem Tierpark in Schönbrunn vor einiger Zeit das Prachtstück eines Königsadlers von Hinterstoder übermittelt worden. 
Schon seit längerer Zeit horstete (lebte) im Naturschutzpark von Hinterstoder ein Adlerpaar, das bei allen Naturfreunden lebhaftes Interesse erweckte. Zur Abwehr des dort zahlreich vorkommenden Raubwildes wurden nun Fallen gestellt, die beiden Adlern zum Verhängnis wurden. Das Weibchen machte sich frei, musste aber seinen Vorwitz mit dem Hinterlassen eines Adlerfanges (Bein) büßen, während der prachtige männliche Goldadler vom Förster glücklich gefangen nach Wien gesandt wurde.
Da das Weibchen im Hinterstoderer Revier noch immer gesehen wird und man das Aussterben dieses prächtigen Vogels in Oberösterreich verhindern will, wird auch das Männchen von Schönbrunn wieder nach Hinterstoder zurückgestellt und dort in Freiheit gesetzt. In Jägerkreisen ist man der festen Meinung, dass sich das schöne Adlerpaar wieder zusammenfinden wird.

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Welser Zeitung 22.Juli 1927
Am 20. Juli 1927 ist das Gausrabgut des des Anton Hackls in Hinterdambergau, Gemeinde Hinterstoder, bis auf das Mauerwerk niedergebrannt, wobei durch Funkenflug auch das Nachbarhaus, vulgo Peterhofergut des Besitzers Ferdinand Bürtlmair in Hintertambergau den Flammen zum Opfer fiel.
Der Brand wurde auf dem Heuboden des Anwesens Hackls durch sechs- bis siebenjährige Kinder verursacht, die dort mit Zündern spielten. 
Die Gesamtschadenssumme stellt sich auf etwa 210.000 Schilling (Gesamtversicherung 91.700 S.). Infolge der herrschenden ungünstigen Windrichtung bestand Gefahr, für zwei weitere Nachbargebäude, die aber glücklicherweise vom verheerenden Element verschont blieben. Am Brandplatz waren die Feuerwehren Hinterstoder, St. Pankratz, sowie die zur Hilfeleistung herbeigeeilte Bevölkerung tätig. Den Sicherheits- und Ordnungsdienst hielt die Gendarmerie Hinterstoder, Vorderstoder und St. Pankraz aufrecht.

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Welser Zeitung 25. Juni 1904
Der Segen des Geldes.
Am 18. Juni wurde der dritte und letzte Polstersohn begraben. Polsterhof und Polster-Almen sind allen Prielbesteigern in Hinterstoder hinlänglich bekannt. Jeder der drei Polstersöhne starb in der Lebensblüte, jeder führte seinen Tod durch Alkohol herbei, jeder starb ohne Empfang der heiligen Sakramente.
Die Mutter hatte einst das so schöne Gut um teures Geld der Herrschaft verkauft um durch das Geld ihre Kinder zu beglücken.