Freitag, 29. September 2023

Was sich "Seinerzeit" im Stodertal zugetragen hat.

Im Linzer "Volksblatt", in der Linzer "Tages Post" und in der "Weltpresse"  konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.


Linzer Volksblatt 27. Februar 1932
Erschließung Vorderstoders für den Fremdenverkehr. 
Nachdem der bekannte Kur- und Wintersportplatz Hinterstoder schon seit 8. Juli 1924 eine Postkraftwagenverbindung mit dem Bahnhof Dirnbach-Stoder besitzt wird im heurigen Sommer nunmehr auch das romantische Vorderstoder durch ein Postauto mit dem Bahnhof Windischgarsten verbunden werden. Diese neue Linie beginnt beim Postamt Windischgarsten, führt auf der Bundesstraße zum Bahnhof Roßleiten, von dort auf Gemeindestraßen zum Gemeindehaus Pichl, zum Sägewerk und Gasthof Dorrer, Sensenwerk Roßleiten, am Pießlingbach entlang zum Gasthof Bankler und erreicht über das steile Hoheneck den Ort Vorderstoder, von da nimmt die Linie ihren Weg neben dem Loigisbach zum Endziel zum Postamt Hinterstoder. Die notwendigen Brückenausbesserungen und 
Straßenerweiterungen werden im kommenden Frühjahr begonnen.

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(Linzer) Tages-Post 11. Januar 1922 Wien, 
Wohnungsanforderung und Aufenthaltsbewilligung.
Der Kaufmann Bernold Rosenberg aus Budapest hatte in Hinterstoder ein Haus gekauft, in welchem er sich eine Wohnung für den Sommeraufenthalt reservierte. Da er jedoch diese Sommerwohnung weniger als drei Monate benutzte, wurde die Wohnung von der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf angefordert.
In seinem dagegen an die oberösterreichische Landesregierung ergriffenen Rekurs machte er geltend, er wäre gern drei Monate und länger in Hinterstoder geblieben, allein er habe die Aufenthaltsbewilligung nicht erhalten, weshalb er den Ort verlassen musste und in seinem eigenen Haus nicht wohnen könne.

Eine Wohnung, die nur deshalb unbenützt sei, weil der Wohnungsinhaber als Fremder keine Aufenthaltsbewilligung erhielt, könne nicht angefordert werden.
Die oberösterreichische Landesregierung wies den Rekurs ab, weil nur die Tatsache, dass die Wohnung weniger als drei Monate benützt wurde, nicht aber, warum sie nicht benützt wurde, für die Anforderung maßgebend sei.
Gegen diese Entscheidung ergriff Rosenberg die Beschwerde an den Verwaltungsgerichtshof, vor welchem heute der Beschwerdevertreter darauf hinwies, dass die Unmöglichkeit eine Wohnung zu bewohnen berücksichtigt werden müsse.
Der Verwaltungsgerichtshof wies die Beschwerde als unbegründet ab, weil es für die Wohnungsanforderung gleichgültig sei, aus welchem Grund die Wohnung weniger als drei Monate benutzt wurde.

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Die Weltpresse 27. März 1948
Zwölfmal über den Atlantik.
In Hinterstoder lebt ein Gutsverwalter, dessen Name über Österreich hinaus guten Klang hat. Es ist Albert Messany, der als Großwildjäger viele ferne Länder, vor allem aber Kanada gründlich kennenlernte. Nicht weniger als zwölfmal überquerte er auf seinen Fahrten den Atlantik. Von dem, was er in Kanada sah, berichtete Albert Messany vor kurzem in einem Vortrag, bei dem er auch Farbfilme zeigte. Er schilderte das Familienleben des Bibers und seine kunstvollen Bauten, die Elche und Schneeantilopen, Wapitihirsche und Bären.
In launiger Form erzählte Messany von Jagdabenteuern, während auf der Leinwand herrliche Landschaftsbilder sichtbar wurden. An einsamen Gebirgsseen, umrahmt von namenlosen Gipfeln, grasen friedlich in der großen Einsamkeit der Natur gewaltige Hirsche und unter schattigen Bäumen lagert der schon fast ausgerottete Bison. Diese Tiere beginnen sich dank vollständiger Schonung langsam zu erholen und ihre Zahl ist ständig im Wachsen. Die Romantik des Lagerlebens wird in all ihren heiteren und ernsten Phasen gezeigt.
Am Schluss führt Albert Messany die Zuhörer mit einem Farbfilm nach New York, wo das nächtliche Leben in seiner bunten Pracht die Gegensätze zweier Welten veranschaulicht.

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(Linzer) Tages-Post 31. Dezember 1932
Verloren und wiedergefunden.
Der Gastwirt Fuxjäger aus Steyerbruck war am 29. Dezember in Linz, um für geliefertes Brennholz einen Betrag von über 600 Schilling einzukassieren. Mit der gefüllten Brieftasche benützte er den Schnellzug, der um 14.10 Uhr in Hinterstoder eintrifft, zur Heimfahrt.
Zu Hause angelangt, vermisste er die Brieftasche. Fuxjäger begab sich sofort auf die Suche und da diese erfolglos blieb zum Gendarmerieposten, um die Verlustanzeige zu erstatten. Die Gendarmerie leitete die erforderlichen Schritte ein. Als Fuxjäger abends abgehetzt heimkam, ließ es ihm dennoch keine Ruhe und er begab sich abermals auf die Suche. Nachts um zirka 0.30 Uhr fand er die Brieftasche samt Inhalt auf der Bundesstraße, die er am Heimweg vom Bahnhof, noch bei Tageslicht, mit dem Rad befahren hatte. So war also die Brieftasche mit Inhalt fast zehn Stunden auf der Straße gelegen, ohne dass sie, trotz des immerhin regen Verkehrs, ein anderer als ihr rechtmäßiger Besitzer gefunden hätte.

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