Im Prager Tagblatt konnte man folgende Anekdoten lesen. Die Artikel wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Prager Tagblatt 20. Mai 1930Das gute Brot.
Der verstorbene Münchener Bauernschriftsteller Queri
pflegte jeden Samstag in ein Dorf, fast schon bei Freising, zu radeln, wo, wie er behauptete, das beste Landbrot von ganz Bayern gebacken werde. Spät abends erst kehrte er dann, drei, vier Brote, den Vorrat für die ganze Woche im Rucksack, todmüde aber fröhlich heim. Jedermann kannte diese Eigenart und respektierte sie.
Um so erstaunter jedoch war man, als man ihn eines schönen Samstag nachmittags im Hofgarten missmutig an einer Virginia saugend vor einem schwarzen Kaffee sitzen sah.
„Bist du denn heute nicht zum Brot holen unterwegs?" fragte
man ihn. „Ach nein", antwortete er ein wenig verlegen, „als ich das letzte mal draußen war, wisst ihr da sagte man mir, heute gebe es kein Brot und als ich fragte warum, was glaubt ihr hat man mir geantwortet? Das Auto von München, das immer das Brot bringt, sei heute ausgeblieben."
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Paul Morgan (geb.1886, gest.1938) Schauspieler, Komiker Liane Haid (geb.1895, gest.2000) Schauspielerin, Sängerin |
Der Schauspieler Paul Morgan begeisterte sich einmal sehr für seine Kollegin Liane Haid. Er sucht sie in der Garderobe auf und machte ihr Komplimente. Der Schauspieler Oskar Karlweis traf ihn vor dem Garderobengang und fragte ihn: „Hast du dich in die Haid verliebt?"— Mit rotem Kopf antwortete Morgan: „Nein — es ist nur eine rein künstlerische Begeisterung." „Erzähl mir" sagte Karlweis, wie sind deine Chancen?"—
Und Morgan erwiderte seufzend: „Schwach“! Sie hat zu mir gesagt: „Das geht nicht so von Haid auf Morgan“ ..
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Aristide Briand (geb.1862, Gest.1932) Französischer Ministerpräsident 1926 Friedensnobelpreis |
Prager Tagblatt 30. September 1931
Als Briand den Bahnhof verließ, wurde ihm, ehe er seinen Wagen bestieg, von zwei reizenden jungen Mädchen das Geleit gegeben, die ihn um seine Unterschrift für ihr Autogrammalbum baten. Nachdem Briand diese Bitte erfüllt hatte ergriff eines der Mädchen seine Hand um sie zu küssen.
“Oh," wehrte Briand ab, „noch bin ich nicht Kardinal."
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Prof. Adolf Lorenz (geb.1854, gest.1946) Ehrentitel "Vater der deutschen orthopädischen Chirurgie" und Vater von Verhaltensforscher und Nobelpreisträger Konrad Lorenz |
Prager Tagblatt 4. September 1929
Als Professor Lorenz, der berühmte Orthopäde, nach Amerika fuhr, um dort über seine Methode Vorträge zu halten, wurde er von vielen Seiten ersucht, auch einige praktische Behandlungen durchzuführen. Nun schreibt das Gesetz vor, dass sich in Amerika kein ausländischer Arzt betätigen darf, der nicht vorher dort approbiert (anerkannt) worden ist. Und so peinlich es auch war, man konnte bei Professor Lorenz ebenfalls
keine Ausnahme machen. Also trat eines Tages eine Kommission zusammen. Professor Lorenz erschien als Prüfling und der Vorsitzende stellte
an ihn die Frage: „Was können Sie uns über die Professor Lorenz-Methode erzählen?"
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