Gustav Mahler (geb.1860, gest.1911) Komponist, Operndirektor, Dirigent |
Gustav Mahler, der gerade jetzt 70 Jahre alt geworden wäre, hatte die Gewohnheit Bühnenproben auch nicht für eine Minute zu verlassen. Umso größer war das Erstaunen, als er eines Tages die Leitung der Probe seinem Oberregisseur übergab und erklärte für eine Stunde weggehen zu müssen. Pünktlich nach einer Stunde erschien Mahler und führte die Probe weiter. Nach Schluss der Probe fragte ihn ein Mitglied, wo er hingegangen sei. Mahler antwortete: ..“Ich habe geheiratet".
Prager Tagblatt 12. Juni 1929
Kurz vor Beginn der „Lohengrin"-Aufführung stürzte der Theatersekretär in das Direktionszimmer zu Gustav Mahler und rief ganz außer sich vor Erregung:.. .Fräulein X.. hat soeben mitteilen lassen, dass sie die Elsa nicht singen kann...Darauf Mahler: „Sieht sie das endlich ein?“...
Charles-Pierre Baudelaire
(geb.1821, gest.1867) Französischer Schriftsteller, Lyriker
Der Dichter Baudelaire, einer der ersten Vorkämpfer des Wagnerschen Musikdramas in Frankreich, hatte den sehnlichsten Wunsch, den verehrten Meister kennen zu lernen. Er besuchte ihn in seiner Pariser Wohnung Rue Newton und Wagner setzte sich auch bald ans Klavier um seinen enthusiastischen Bewunderer eine neue Komposition vorzuspielen. Er trug einen dicken blauen Schlafrock. Nach dem ersten Stück steht Wagner auf geht in das Nebenzimmer und kehrt in einem gelben Schlafrock zurück. Nun spielt er wohl noch eine gute Stunde weiter, dann verschwindet er plötzlich und erscheint nun in einem grünen Schlafrock.
Baudelaire ist von der Musik entzückt und sagt zu dem Meister: „Wundervoll! Aber erlauben Sie mir eine Frage. Ich habe es wohl bemerkt, dass sie die verschiedenen Musikstücke in Schlafröcken von verschiedenen Farben gespielt haben. Ohne Zweifel wollten sie damit die verschiedenen Stimmungen und Klangfarben angeben?“ Wagner blickte Baudelaire ins Gesicht um zu sehen, ob er lacht. Aber Baudelaire hat nicht gelacht. „Aber denken Sie" entgegnete nun der Komponist, „ich habe den Schlafrock gewechselt, weil der erste ein Winterrock war und dann, weil mir auch im zweiten noch zu heiß wurde?.
Wenn ich spiele, schwitze ich nämlich sehr….“
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Prager Tagblatt 31. Juli 1930
Architekt Loos ist nicht nur ein genialer, sondern auch ein selbstbewusster Baumeister. Einmal fragte ihn Frau Dr. Sch., wie es komme, dass er trotz seinem hervorragenden Können so wenig Bauaufträge bekomme.
„Das ist sehr einfach," entgegnete Loos. „Wenn Sie eine gute Schneiderin haben sagen sie ja auch den anderen Frauen die Adresse nicht."
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