Sonntag, 28. März 2021

Palmsonntag in Hinterstoder







                                                                     Fotos: Traude Schachner

Freitag, 26. März 2021

Von der täglichen Arbeit einer Oberösterreichischen Bäuerin.

Den arbeitsreichen Tagesablauf einer Bäuerin beschrieb Franz Müller in der Oberdonau-Zeitung am 15. März 1943. Der Artikel wurde etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.

Der Tag auf dem Land beginnt zeitig früh, denn er muss ausgenützt werden und beim Landvolk ist das alte Sprichwort von der "Morgenstunde hat Gold im Munde" immer noch hoch im Kurs.

Um 4 Uhr stehen die Knechte und Mägde schon auf und bald darauf erhebt sich auch die Bäuerin. Denn wenn das Vieh in den Ställen gefüttert ist, dann wollen auch die Dienstleute ihr Frühstück haben. Die „Kuchlmagd" hat schon eingeheizt und nun stellt die Bäuerin die „Sauersuppn“ auf den Herd, das bevorzugte Frühstück auf dem Lande in OberÖsterreich. Milch und Mehl bilden die Bestandteile und dann wird ein gutes Stück unserer großen Bauernbrotlaibe hineingebrockt. Schmackhaft, nahrhaft und ausgiebig ist sie und muss sie auch sein, denn die Arbeit in der frischen Luft bedarf einer guten „Unterlage“. Bald ist die große Schüssel leer und kurz darauf auch die Stube, denn jedes geht nun wieder an die Arbeit, im Stall, auf dem Feld oder draußen im Wald. Das ist aber — wohlgemerkt — noch Winterfahrplan. Denn wenn die Tage länger werden, besonders aber zur Erntezeit, verschiebt sich alles noch etwas nach vorn. Jetzt aber heißt es für die Bäuerin die Zeit nützen.

Rasch wird aufgeräumt in den Stuben und Kammern, wird das Vorhaus gekehrt und auch die „Gred“ nicht vergessen. Unter der „Gred“ verstehen unsere Bauern einen aus Steinplatten gebildeten und rund um den Hof laufenden, erhöhten Gehsteig, der vor allem dazu bestimmt ist, dass man aus dem Hof, in dessen Mitte auch heute noch fast überall der Misthaufen seinen Platz findet, nicht allen Schmutz unmittelbar in Vorhaus und Stube trägt, dass man überhaupt trockenen Fußes von einem Teil des Hofes, etwa dem Wohnteil, in den Stall, den Stadel usw. gelangt. Für die Bäuerin ist es aber inzwischen auch schon Zeit geworden, nach dem Federvieh zu sehen, das mit dem Hell werden seine Ansprüche anmeldet. Gerade die Hühner sind das ureigene Gebiet der Bäuerin, in das sie sich auch vom Bauern nichts hineinreden lässt und der Erlös aus dem Hühnerstall steht ihr nach altem Brauch ganz allein zu. Ein altes „Bachsöchterl“ (Körberl) mit Gerstenschrot unterm Arm eilt sie hinaus und schlägt den Riegel am Hühnerstall zurück. Da schießen sie nun heraus mit Windeseile, die schön gepflegten Hühner, auf die unsere Bäuerin natürlich nicht wenig stolz ist. Sie eilen hin zu ihrem Frühstück, das durch Kürbisskerne, Kartoffelschalen usw. ergänzt wird.

Die nächsten, denen die Sorge der Bäuerin gilt, sind ihre Ferkel. Die dürfen auf keinen Fall vernachlässigt werden. Es ist ein langer und schwieriger Weg, bis aus so einem rosigen „Farl“ endlich eine große Fleisch- oder gar Fettsau wird. Oft schlägt sich bei der Aufzucht dieser mit Recht so geschätzten Tiere Krankheit und Tod dazu und Kaufgeld, Futter und Arbeit waren umsonst.

Inzwischen aber ist es halb neun geworden und die Bäuerin muss wieder für die Leute sorgen, damit sie zu ihrer Jause kommen. Das ist verhältnismäßig einfach, wenn sie in oder nahe beim Haus beschäftigt sind. Zeitraubend aber, wenn Knechte und Mägde draußen auf den Feldern oder im Holz arbeiten und die Bäuerin ihnen die Jause hinausbringen muss.

Gut, dass sie das heute nicht zu tun brauchte, denn sonst wäre ihr am Ende der „Rastlbinder“ entwischt, der sich nun schon so lang nicht hatte sehen lassen und der jetzt auf einmal unvermutet aufgetaucht ist. Unser „Rastelbinder" hier ist aber noch ein Überbleibsel aus der guten alten Zeit, aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Und er stammt auch aus der eigentlichen Heimat dieser geschickten Kessel- und Pfannenflicker, aus den slowakischen Karpaten, von wo die Leute infolge der Kargheit des Bodens seit je her einen Teil des Jahres über fortzogen um ihr Brot in anderen, besseren Gegenden — so auch bei uns – zu verdienen. Heuer hatte er so viel zu tun, dass er nicht einmal im Winter wie sonst gewöhnlich nach Hause fahren konnte, bemerkt der fleißige, bescheidene und auch gerade nicht mehr junge Mann. Die Bäuerin aber läuft schon treppauf und treppab und späht in jeden Winkel, wo sie eines schadhaften Gegenstandes habhaft werden konnte. Die Häfen und Eimer türmen sich bald vor dem „Stephan“ — auf dem Land gilt der Taufname mehr als der Familienname —, der nun bald darauf los hämmerte, da ein Loch mit einer Niete flickte, dort einen neuen Boden „draufzinkt“.

Der Postbote ist der nächste, der den Hof betritt. Heute ist es eine Ankündigung, dass die angeforderten Gemüsepflanzen geliefert wurden und sie zu einer gewissen Zeit da oder dort abgeholt werden können. Was hat die Bäuerin früher Gemüse gepflanzt? Ein wenig Salat, ein paar Gurken, etwas Petersilie und andere Suppenkräuter, aber sonst war es um den Hausgarten auch eines sonst stattlichen Hofes geradezu erbarmenswürdig bestellt. Das Gemüse des Bauern war das „Sauer“kraut, ein anderes kannte er nicht. Nun aber ist es manches Joch, das er im Frühling mit Gemüse bestellt und von dem er auch eine recht respektable Einnahme hat. Arbeit aber gibt es freilich mehr — meint die Bäuerin — und wenn man so an einem Tag ein paar tausend Pflanzen gesetzt hat, dann spürt man, dass man einen Buckel hat.

Jetzt bleibt ihr oft nicht einmal mehr Zeit zum Kochen und zum Essen, bis alles sortiert und abgezählt bereitliegt. Jetzt muss sie aber geschwind in die Küche, unsere Bäuerin, denn übermorgen heißt es Brotbacken und da muss sie heute schon einrühren. Sauerteig hat sie ja vom letzten Backen zurückbehalten. Jetzt gibt sie noch ein wenig Hefe dazu und Wasser, alles bleibt dann stehen bis zum nächsten Morgen, wo noch einmal eingerührt wird, weil das dann besser treibt. Sie verrät mir, dass sie das Brotmehl mit Kartoffeln streckt, die dem Brot einen guten Geschmack geben und auch gleichzeitig verhindern, dass es so schnell „spör“ (trocken) wird, wovon sie mich mit einer Kostprobe auch überzeugte. 

Wollen wir das Tagewerk unserer Bauersfrau nun noch weiter verfolgen, chronologisch, mit der Uhr in der Hand? Es gibt kein Ausschnaufen vom Aufstehen in der Früh bis zum Schlafengehen am Abend, immer hat sie alle Hände voll zu tun. Nach dem Kochen muss abgewaschen werden, dann wieder die Jausen gerichtet und zwischendurch im Kuhstall nachgegangen werden. Dann muß sie zu den Schweinen, danach verlangen die Hühner ihr Futter und die Milchkannen ihre Reinigung. Wenn sich jemand weh tut am Hof, dann kommt er zu ihr um Salbe und Schmiere und ein leinernes „Flöckerl“ (Fleckerl) zum Einbinden. Wenn aber im Stall eine Kuh sich legt (erkrankt), dann ist es wieder die Bäuerin, die oft bis tief in die Nacht hinein bei ihr bleibt und der Krankheit mit all den Mitteln zu Leibe rückt, die schon Mutter und Ahnen bei solchen Fällen angewandt haben, so lange bis das Tier wieder steht und — wieder frisst.

Im Sommer aber, wenn die Ernte eingebracht wird und sich ein Wetter am Himmel türmt, dann muss die Bäuerin auch hier mit zugreifen, damit noch möglichst viel vor dem Ausbruch des Unwetters unter Dach kommt. Dann heißt es alles liegen und stehen lassen und mit zugreifen. Zugreifen allerdings, das kann die Bäuerin. Hart und fest zugreifen — ohne viele Worte.

Die Leute in der Stadt aber, werden die nicht mit jedem Stück Brot, mit jedem Schluck Milch, mit jeder Kartoffel an den Einsatz unserer Bäuerinnen landauf und landab erinnert??

                         Gemälde von Albin Egger Lienz (geb. 1868, gest. 1926)




Freitag, 19. März 2021

Alexander von Humboldt, der Klimawandel und die Aussicht vom Großen Priel.

Alexander von Humboldt (geb.1769, gest.1859), der preußische Adlige, der adligen Dünkel verachtete, war getrieben von unbändiger Forscher- und Entdeckerlust. Er kämpfte sich durch Bergwerkstollen in Preußen und den Dschungel des Amazonas, maß die Temperatur von Meeresströmungen und bestimmte die Bläue des Himmels, bestieg Berge und Vulkane wie den Chimborazo oder den Pichincha, nahm an gewagten Expeditionen teil und legte in den fast neun Jahrzehnten seines Lebens zehntausende Kilometer auf Schiffen, Maultieren, Pferden, in Kutsche und zu Fuß zurück. Er war ein Wissenschaftler und Autor von ungeheurem Horizont.

Die Zeitschrift „Der Gebirgsfreund“ vom Juli 1892 berichtet über unser Stodertal, das auch der berühmte Forscher und Weltreisende Alexander von Humboldt besucht hat. Nachstehend auszugsweise einige Passagen von diesem Bericht im Original.

“Hinaus aus den heimische Wäldern und Bergen, nach Oberösterreich und in die grüne Steiermark, in die romantischen Thäler, an die reizend gelagerten Seen, an die herrlichen Berggipfel dieser schönen Alpenländer wollen wir Euch führen. Das Stoderthal bietet dann erhöhten Genuß und die Lage von Hinterstoder am Fuße des Großen Priel ist einzig schön zu nennen. Der Große Priel — welch herrlicher Berg!
Schon Alexander von Humboldt nannte ihn einen der schönsten Aussichtspunkte der Welt. Wie reizend ist der Einblick in das liebliche Stoderthal, wie wild zerrissen liegt tief unter dem Beschauer das Riesenplateau des kahlen Todtengebirges, dessen starre, bleiche Glieder aus dem zerfetzten Schneetuche emporragen. Und der Einblick in die nahe und ferne Bergwelt ist großartig“.

Alexander v. Humbold warnte schon damals vor dem Klimawandel und forderte Rücksicht auf die Umwelt. Deshalb nachstehend einige Zitate aus seinen Werken.

„Das Klima der Kontinente [hängt ab von den Veränderungen], welche der Mensch [...] durch die Entwicklung großer Dampf- und Gasmassen an den Mittelpunkten der Industrie hervorbringt.“

"Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes".

"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die sich die Welt nicht angeschaut haben".

Alexander von Humboldt, Gemälde

Verlauf der Amerikareise

Abbildung aus Ideen zu einer Geographie der Pflanzen nebst
 einem Naturgemälde der Tropenländer
, Paris 1805

Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland am Orinoco,

Humboldt und Bonpland am Fuß des Vulkans Chimborazo 

(von links) Friedrich Schiller, Wilhelm und
 Alexander von Humboldt und Johann Wolfgang von Goethe 




Freitag, 12. März 2021

Anekdoten und Geschichten

Im Jahr 1875, so berichtet die Chronik, erwarb Philipp Herzog von Württemberg Grundstücke für die Jagd in Hinterstoder. Württemberg wurde im Laufe der Zeit zu einem der größten Grundbesitzer im Stodertal. Immer wieder berichtete die Chronik, dass "die noble, wohltätige und streng gläubige Herrschaft" zu Weihnachten und anderen Anlässen den Schulkindern und armen Leuten in Hinterstoder großzügige Geschenke machte. 
Wenn man sich für Anekdoten und Geschichten interessiert, findet man im Internet bei Wikipedia auch eine berührende Geschichte über den Namen Württemberg. 

Die Herkunft des Namens Württemberg z.B. erschien bereits im Mittelalter rätselhaft. Sprachforscher gehen heute davon aus, dass sich Württemberg vom keltischen Wort „Wirodunum“ ableitet, das die Bezeichnung für Festung enthält.

Eine Sage berichtet über eine ganz andere Herkunft des Namens.

Die Sage erzählt, dass sich die anmutige Tochter des Kaisers Friedrich Barbarossa in einen nicht standesgemäßen Mann verliebt habe. An eine Ehe zwischen den beiden jungen Leuten war nicht zu denken. Doch die Liebenden setzten sich über alle Konventionen hinweg und flohen gemeinsam. Ihre Flucht soll im Neckartal ein Ende gefunden haben. Sie wurden sesshaft und fanden ihr Auskommen in einer Wirtschaft am Fuße eines Berges.

Eines Tages zog der mächtige Vater mit seinem prächtigen Gefolge durch das Neckartal. Just am Fuße des Berges machte er Rast und kehrte bei dem Wirt am Berg ein. Barbarossas Tochter versteckte sich, bereitete ihm jedoch sein Lieblingsmahl zu. Das löste Schwermut im Herzen des Kaisers aus und er sprach sehnsüchtig von seiner verschollenen Tochter. Da gab sie sich zu erkennen und fiel dem geliebten Vater um den Hals.
Zu Tränen gerührt und glücklich, die verloren geglaubte Tochter wiedergefunden zu haben, verzieh der Kaiser seinem Schwiegersohn. Um die Liebesbeziehung der beiden im Nachhinein zu adeln, erhob er seinen Schwiegersohn in den Grafenstand und schenkte ihm den Berg im Neckartal. Aus dem „Wirt am Berg“ wurde der Name „Wirtemberg“. Auf der Bergkuppe aber wurde bald darauf eine Burg gebaut – die Stammburg des Hauses Württemberg.

Der Württemberg einst mit Stammburg

Friedrich Barbarossa (geb. um 1122 - gest. 10. Juni 1190)

Die Wappen des Hauses Württemberg


Prinz Eugen und der zurückgegebene Kanonenschuss.

Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan (geb.1663, gest.1736) war einer der bedeutendsten Feldherren. Ihm war es wesentlich zu danken, dass aus dem Hasburgerreich eine Großmacht wurde. In einem Zeitungsartikel in der Oberdonau-Zeitung vom 6.3.1943 erzählt Eduard Franz eine Anekdote von Prinz Eugen. Der Artikel wurde etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.

Die Schlacht bei Belgrad war geschlagen und die Festung im Sturm erobert. Nach Abschluss des Passarowitzer Friedens kehrte Prinz Eugen nach Wien zurück und bekleidete nun die vornehmste Stelle unter den Ratgebern des Kaisers.

Dieser rasche Aufstieg wurde dem Feldherrn viel geneidet und missgönnt. Als gar die Wiener mit ehrlicher Begeisterung das Lied vom „Prinz Eugenius, dem edlen Ritter" zu singen begannen, suchten ihn seine Feinde am Hof, deren er wie jeder große Mann genug hatte, mit allerlei kleinlichen Mitteln zu verletzen und herabzusetzen.

So lud ihn eines Tages eine vornehme Gesellschaft zu einer Spazierfahrt ein, an der sich eine beträchtliche Anzahl Grafen und Exzellenzen beteiligte. Sie alle wollten dabei sein, um den Sieger von Belgrad einmal zittern zu sehen. Ein „findiger Kopf“ hatte nämlich den Plan ausgeheckt, gerade in dem Augenblick, in dem der Prinz ein Glas Wein an die Lippen setzen würde, beim verabredeten Zeichen ein Geschütz abfeuern zu lassen. Man erwartete sich köstlich zu amüsieren wenn der große Feldherr erschrocken sein Glas fallen lassen und entsetzt um sich blicken würde.

Es war alles gut vorbereitet. Hinter einem Gebüsch standen zwei Artilleristen bereit beim vereinbarten Zeichen ihre Kanone zur Entladung zu bringen. Der Gastgeber, ein Graf W., erhob sein Glas und sagte, während er sich dem Prinzen zuwandte: „Meine Herren, lassen Sie uns dieses Glas leeren auf das Wohl unseres glorreichen Siegers!“ Im nächsten Augenblick dröhnte ein Kanonenschuss an aller Ohren, dass selbst die Eingeweihten ein leichtes Erschrecken nicht verhindern konnten. Nur Prinz Eugen stand unbeirrt an seinem Platz und leerte unter den neugierigen Blicken der Anwesenden sein Glas, von dessen Inhalt er keinen Tropfen verschüttet hatte.

„Sind Eure Durchlaucht denn gar nicht erschrocken?“ fragte der Gastgeber erstaunt. „Wir hatten es mit unserem kleinen Scherz zu erreichen gehofft.“

Der Prinz lächelte spöttisch. „So etwas wirft einen alten Krieger, wie mich, nicht gleich um, lieber Graf. Aber gestatten sie mir meine Herren, dass ich ihnen gratuliere. „Uns gratulieren, aber wozu?“ „Dazu dass sie sich heute, ganz im Gegenteil zu sonst, einmal nicht weit vom Schuss befunden haben.“


Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan 

Freitag, 5. März 2021

Schamanengebet in Guatemala

Seit vielen Jahren lebt unser Sohn Bernhard in Guatemala, in San Pedro am Atitlansee.

Vor einigen Tagen wurde er mit einem Freund, der in San Pedro Kaffeebauer und Imker ist, zu einer religiösen Zeremonie, die ein Maya-Schamane vom Stamm der “Kiche“ zelebrierte, eingeladen. Von Santa Catarina Ixtahuacan aus, erreichten sie nach einem vierstündigen Fußmarsch den Zeremonienplatz in den Bergen auf 
ca. 3000 Meter Höhe.
Es wurden Kerzen in vier Farben, in vier Himmelsrichtungen, ausgelegt und gemeinsam mit Weihrauch, Tabak und Schnaps im Feuer verbrannt. Der aufsteigende Rauch sollte vor allem gut riechen und der Duft zu den Geistern aufsteigen. Der „Maya-Priester“, der mit „Tata“ angesprochen wird, spricht dann Dank- und Bittgebete um Gesundheit, vor allem in Corona-Pandemiezeiten. Er ruft auch die verstorbenen Vorfahren der Teilnehmer an der Zeremonie an, die namentlich genannt werden.

Immer wieder ist es beeindruckend, mit welchem innigen Glauben diese Menschen ihre „Kosmovision“, wie sie selbst ihre Religion nennen, praktizieren.
Es gibt 21 Maya-Stämme, die in sehr unterschiedlichen Sprachen sprechen und sich untereinander kaum verstehen.

Vielleicht wird den einen oder anderen Leser des Blogs auch diese Geschichte interessieren, obwohl sie sehr weit von uns entfernt stattgefunden hat.

In der Mitte der Schamane, links Bernhard und sein Freund

Atitlansee




Vorbereitung für die Gebete