Freitag, 9. Juni 2017

Die Bergschuhe des Kardinals

Kardinal Dr. Franz König (geb. 1905, gest. 2004), Erzbischof von Wien 1956 bis 1985, besuchte sehr gerne das Stodertal. Er wohnte in Hinterstoder im Ferienhaus bei seinem Freund und Arzt Obermedizinalrat Dr. Polterauer auf den Hutterer Böden.
Im September 1983 als der Kardinal wieder einige Tage in Hinterstoder Urlaub machte, äußerte er den Wunsch, den Schrocken zu besteigen. Da ja, wie jeder der den Berg kennt weiß, daß einige Stellen nicht leicht zu überqueren sind, suchte man nach einer Weg kundigen Begleitung. Immerhin war Kardinal König 78 Jahre alt. Ausgebildete Bergführer waren an diesem Tag nicht verfügbar und so nahm es Dietmar Köck, Buchhalter der Höß Seilbahn, auf sich, den Kardinal zu begleiten. Die Leiterin des Diözesan-Archivs und des Büros des Kardinals, Dr. Annemarie Fenzl, schloß sich den Bergsteigern an.
Dietmar Köck, der den Weg sehr gut kannte, empfahl dem Kardinal, feste Bergschuhe anzuziehen. Der jedoch wollte unbedingt seine bequemen "Haferlschuhe" (Halbschuhe) anbehalten. Deshalb nahm Dietmar Köck heimlich im Rucksack die Bergschuhe mit. Als die Wanderer zu den Engstellen mit den Seilsicherungen kamen, bereute der Kardinal, keine Bergschuhe zu haben und freute sich sehr, als Dietmar Köck die Schuhe aus seinem Rucksack holte und ihm beim Anziehen half.

Die Bergsteiger schafften den 2234m hohen Schrocken problemlos und am Gipfel angekommen, freuten sich einige Touristen, die gerade den Gipfel erreichten, über ein gemeinsames Foto mit dem Kardinal.

v.l.n.r. Pf. Pilz, Fr. Seuffert, Fr. Neulinger, Kardinal König,
Herr Köck



Die Bergschuhe werden angezogen



            

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