Freitag, 14. April 2023

Anekdoten in der Presse vor ca. 100 Jahren.

Im Prager Tagblatt  konnte man folgende Anekdoten lesen. Die Artikel wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.

George Bernhard Shaw (geb.1856, gest.1950)
Dramatiker, Satiriker, Politiker

Prager Tagblatt 15. März 1931 
Beratung.
Von einer jungen, sehr exzentrischen Engländerin wurde Shaw jüngst gefragt, ob er glaubt, dass sie sich für die Ehe eigne. Shaw erwiderte: „Ich halte Sie für viel zu gescheit, um den Mann zu nehmen, der dumm genug wäre sie zu heiraten!"

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                 Abraham Lincoln (geb.1809, gest.1865)      George McClellan (geb.1826, gest.1885)                                                       Präsident der USA                                       General, Politiker

Prager Tagblatt 15. März 1931

In einer Unterredung mit dem General Mc. Clellan tadelte Lincoln die Politik des Generals. Gereizt sagte der General: „Ja, halten Sie mich denn für einen Narren?" „Durchaus nicht", antwortete Lincoln ruhig.
Aber dann fügte er hinzu: „Ich kann mich natürlich auch irren."


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Voltaire, eigentlich Fracois-Marie Arouet
(geb.1694, gest.1778)
Französischer Philosoph und Schriftsteller
                                             

Prager Tagblatt 2. Dezember 1928
Voltaire-Anekdote.
Voltaire war bekanntlich in seiner Jugend eine Zeit lang Gefangener der Bastille, weil er über das zügellose Leben des Regenten von
 Frankreich und des Herzogs von Orleans gespottet hatte. Als er kürzlich nach seiner Freilassung dem Herzog vorgestellt wurde, sagte ihm dieser sehr liebenswürdig seine Protektion zu.

Voltaire erwiderte: „Das einzige worum ich eure Königliche Hoheit zu bitten wage, ist in Zukunft nicht mehr um meine Wohnung besorgt zu sein!"

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David Lloyd George (geb.1863, gest.1945)
Britischer Premierminister im 1. Weltkrieg

Prager Tagblatt 12. Januar 1930
Die kostbaren Haarlocken.
Der britische Schatzkanzler, der als unermüdlicher Anekdotenerzähler bekannt ist,
 belustigte dieser Tage bei einem Frühstück, dem auch die Belgier beiwohnten, mit einer Schilderung, wie während der Dawes-Konferenz 1924 in London ein findiger Friseur englische Ladys glücklich gemacht hat.

Diese sahen Lloyd George in den Barbierladen eintreten und schickten einen Zettel hinein, in dem sie jede um eine Locke des damals in England populärsten Mannes baten. Die Botschaft an den Friseur verzögerte sich aber. Als er sie erhielt, war Lloyd George schon durch eine andere Tür im Hintergrund des Hotels verschwunden. Zum Glück hatte inzwischen der Belgier Jaspar mit seiner großen weißen Haartolle den Laden betreten. Schnell entschlossen schnitt ihm der Haarkünstler einige größere Locken ab und schickte sie den draußen harrenden jungen Damen. Diese zahlten reichlich für die teuren Reliquien und drückten die Locken fest an ihr Herz.


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