Freitag, 17. Mai 2024

In der "guten alten Zeit" war es auch nicht immer gut.

Im Wiener Journal, im Linzer Volksblatt und im Tagblatt konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.


Neues Wiener Journal 17. März 1917
Gesperrte Sommerfrische.
Die Sommerfrischen Windischgarsten, Spital am Pyhrn, Hinterstoder und Klaus geben hiermit bekannt, dass sie infolge der Knappheit sämtlicher Lebensmittel nicht in der Lage sind, in der heurigen Saison Fremde zu verpflegen.
Die Sommerfrischen Neumarkt bei Salzburg und Losenstein haben den Beschluss gefasst, keine Sommerwohnungen an Sommergäste zu vermieten. 
Der Landesverband für Fremdenverkehr in Oberösterreich teilt mit:
Die Verpflegungsmöglichkeiten für Fremde in den oberösterreichischen Kurorten und Sommerfrischen, insbesondere außerhalb der eigentlichen Kuranstalten und Hotels, sind vorläufig noch sehr unsicher. Es empfiehlt sich, jedenfalls dringendst, vor der Einmietung in einer Sommerfrische sich bei dem betreffenden Gemeindeamt über die Verpflegsverhältnisse zu vergewissern sowie den Tag einer Übersiedlung schon einige Wochen vorher dem Gemeindeamt anzumelden.

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Linzer Volksblatt 24. Juli 1906 
Schutzhausenweihung 
Aus Hinterstoder, 22. Juli 1906, wird uns geschrieben: 
Heute Sonntag Mittags fand die feierliche Einweihung des von der Sektion Linz des österreichischen Touristenklubs neu vergrößert erbauten Priel-Schutzhauses statt.
Leider war das Wetter schon an den Vortagen ein höchst ungünstiges, indem tagsüber heftige Regengüsse Straßen und Wege teilweise unpassierbar machten. Auch am heutigen Festtag regnete es mit Ausnahme von wenigen Pausen. Trotz des schlechten Wetters fanden sich eine große Anzahl wetterfester Touristen und Touristinnen im Schutzhause ein und wohnten der schönen Feier bei. Vom Zentralausschuß des österr. Touristenklubs war der Präsident Herr J. Szombathy anwesend, außerdem waren Vertreter von den verschiedenen Vereinen erschienen, wie vom deutschösterreichischen Alpenverein, alpinen Gesellschaft „Krummholz",niederösterr. Gebirgsverein etc., sowie Vertreter der Gemeinde Hinterstoder und der hohen Jagdleitungen. 
Der Weihe, welche vom Hochwürdigen Herrn Pfarrer Anton Lehner von Jnnerstoder vorgenommen wurde, folgte vom Baumeister Narbeshuber die Übergabe des Hauses an die Sektion. Nach den üblichen Ansprachen konzertierte sogar eine stramme Musikkapelle. Zur Mittagszeit, während der eigentlichen Feier, erfreute wenige Augenblicke die Sonne die Schar der bunten Hüttengäste.

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Linzer Volksblatt 12. August 1902 
Gewitter und Blitzschläge aus Hinterstoder. 
Am 7. August 1902 wird uns in Ergänzung der früheren Nachrichten geschrieben: Um zirka 4 Uhr nachmittags kam über das „Tote Gebirge“ ein Gewitter gezogen, welches sich vom kleinen Priel aus über das ganze Tal verbreitete und von einem wolkenbruchartigen Regen und Hagelschlag begleitet war. Die Steyr schwoll nicht besonders an, dagegen wüteten die Zuflüsse derselben desto mehr. So war einer davon der aus dem Klausgraben kommende Göritzbach.
Da er viel Schutt, Geröll und entwurzelte Bäume und Sträucher mit sich führte, staute sich die wilde Wassermenge und ergoss sich über den Wiesen- und Feldbesitz des Herzoglich Württembergschen Jägers und bedrohte seine Behausung, Bretter, Läden, Fässer riss der Grießbach (jetzt Stögerbach) mit sich, schwemmte das Holz aus der Holzhütte fort und untergrub dieselbe, dass sie beinahe zu Falle gebracht wurde. Arg mitgenommen wurde auch der Garten- und Wiesengrund des Besitztums eines anderen Jägers, der etwa 100 Schritte abwärts lag (Grabenhütte).
Alles war verschottert. Mit knapper Not entging die neu gebaute Stallung dem wütenden Anprall der entfesselten Fluten. Ebenso war auch das bei der Jagdhausbrücke liegende Jagdhäuschen (jetzt Hametner) sehr gefährdet, da der wilde Sturzbach sogar seinen Weg über die Brücke nahm. Auf ähnliche Weise haben auch die anderen Bäche gewütet, von denen einige im Sommer meist trocken liegen. 
Gar großen Schaden richtete die von Vorderstoder kommende Loigis an. An einigen Stellen des Tales kamen auch kleinere Erdabrutschungen vor.

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Tagblatt 26. November 1926
Weitere Sturmschäden. 
Aus Hinterstoder wird gemeldet, dass der Sonntag über verschiedenen Gegenden
Oberösterreichs wütende Orkan sich auch in den Ortschaften Mitterstoder, Hinterberg und Hintertambergau im Gemeindegebiet Hinterstoder übel bemerkbar machte. 
Im Dietlwald, der dem Gutsbesitzer Johann Feßl gehört, wurden etwa 500 Festmeter Waldstämme umgelegt oder entwurzelt. Aber auch in den zu erwähnten Ortschaften gehörigen Privatwaldungen wurden erhebliche Schäden angerichtet. Desgleichen wurden mehrere Obstbäume entwurzelt und viele beschädigt. Auch an verschiedenen Ziegel- und Strohdächern wurde Schaden angerichtet.

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