Freitag, 6. September 2019

Von der Arbeit am Bauernhof in den 1930er Jahren.

Ein Mädchen, das hier in einem kleinen Bauernhaus aufwuchs und später nach Deutschland heiratete, erinnerte sich im Alter gerne an ihre Kindheit in den 1930er Jahren und schrieb Erlebnisse aus dieser Zeit auf.

"Wir hatten keine Ochsen, nur eine Kuh zum Einspannen und einer Kuh das Heu ziehen beizubringen, ist gar nicht so einfach. Jede Kuh eignet sich nicht dazu. Wenn man eine Kuh einspannt hat es zur Folge, dass sie kaum noch Milch gibt. "Taten", so nannten wir unseren Vater, hat es einmal versucht, aber die Kuh hat sich mit allen Mitteln gegen alles gewehrt. Sie wollte sich nicht einspannen lassen. Wenn eine Kuh mit dem Joch (eingespannt) zieht, muss sie beim Kopf geführt werden. Als Taten dann endlich das Joch auf den Kopf geschnallt hatte, sprang die Kuh wie verrückt herum und stellte sich direkt auf den Kopf um das Joch wieder abzustreifen. Unseren Vater hat das viel Schweiß und einige blaue Flecken eingetragen. Taten gab aber nicht auf und allmählich wurde aus der unwilligen Kuh eine ganz besonders gute "Zugkuh". Meine Aufgabe war es hinter dem Heuwagen das verstreute Heu einzusammeln, denn die Wiesen mussten ganz sauber zurückgelassen werden. Jedes Büschel Heu war kostbar. Wenn einer von uns Kindern nicht ganz genau war sagte Taten: "Hinter dir kann man ja noch eine Geiß (Ziege) füttern."





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