"Als ich in die Volksschule Hinterstoder kam, ich war damals knapp 7 Jahre alt, begann für mich ein streng geregelter Tagesablauf.
Morgens um 6 Uhr mussten ich und meine Geschwister aus dem
Bett. Die Mutter hatte bereits die Stallarbeit gemacht und in der Küche war
eingeheizt. Manchmal vergaßen wir Holz nachzulegen und das Feuer ging fast aus.
Es kam aber auch vor dass wir zuviel Holz nachlegten und am Herd die Milch
überlief.
Wenn die Mutter mit den Milchkannen aus dem Stall kam wurden
zuerst unsere Katzen gefüttert. Sie bekamen kuhwarme Milch auf der noch ein bisschen Schaum war. Dann seihte Mutter die Milch ab und kümmerte sich um die langen Zöpfe von
meiner Schwester und mir, die vom Vortag noch ganz verfilzt waren. Unser Schulweg
dauerte eine Stunde und wir mussten spätestens um 7 Uhr von zuhause weggehen.
Am Schulweg trafen meine Geschwister und ich viele Nachbarskinder die auch zur
Schule gingen. Unsere Klasse war, ganz anders als heute, übervoll mit Schülern.
Wenn damals 30 bis 40 Kinder in einer Klasse waren, so sind es heute vielleicht
5 oder 6. Weil ich in der überfüllten Mädchenbankreihe keinen Platz mehr fand
musste ich bei den Buben sitzen. Der Toni hinter mir hat einmal meine Zöpfe
in das schwarze Tintenfass getunkt und dann habe ich überall die Tintenpatzen gehabt.
Wenn der Lehrer die Klasse betrat mussten wir alle "Habt Acht" stehen. An einem besonders kalten Wintertag legte ein Bub, der beauftragt war in den Ofen Holz nachzulegen, besonders viele hainbuchene Hartholzscheiter nach. Der Ofen verbreitete eine wunderbare Wärme und einen harzigen Duft. Doch plötzlich machte es einen lauten Knacks. Alle Kinder drehten sich zum Ofen um und konnten durch einen 1 cm breiten Sprung die Glut im Inneren des Ofens sehen. "Jetzt hat`s ihn zerrissen" schrien alle auf. Der Riss verlief in einer Wellenlinie zwischen Ofentür und Aschentür. Es bestand die Gefahr, dass der Ofen auseinander bricht. Da der Ofen noch bis zu den Weihnachtsferien durchhalten musste verpasste der Schmied ihm einen breiten Metallring, wie bei einem Fass, der ihn zusammenhielt. Als wir nach den Weihnachtsferien wieder in unsere Klasse kamen war ein wunderschöner, neuer Ofen installiert.
Wenn der Lehrer die Klasse betrat mussten wir alle "Habt Acht" stehen. An einem besonders kalten Wintertag legte ein Bub, der beauftragt war in den Ofen Holz nachzulegen, besonders viele hainbuchene Hartholzscheiter nach. Der Ofen verbreitete eine wunderbare Wärme und einen harzigen Duft. Doch plötzlich machte es einen lauten Knacks. Alle Kinder drehten sich zum Ofen um und konnten durch einen 1 cm breiten Sprung die Glut im Inneren des Ofens sehen. "Jetzt hat`s ihn zerrissen" schrien alle auf. Der Riss verlief in einer Wellenlinie zwischen Ofentür und Aschentür. Es bestand die Gefahr, dass der Ofen auseinander bricht. Da der Ofen noch bis zu den Weihnachtsferien durchhalten musste verpasste der Schmied ihm einen breiten Metallring, wie bei einem Fass, der ihn zusammenhielt. Als wir nach den Weihnachtsferien wieder in unsere Klasse kamen war ein wunderschöner, neuer Ofen installiert.
Zu Mittag bekamen wir eine warme Suppe aus der
Suppenausspeisung. Meistens dauerte der Unterricht bis 16 Uhr.
Im Winter, wenn viel Schnee war, mussten wir schon vor 7 Uhr Früh von zuhause weggehen. Da war es noch finstere Nacht. Damals gab es noch keine Sommer- und Winterzeitumstellung und vielmehr Schnee als heute. Trotzdem war es im Winter sehr schön und lustig. Wir hatten hohe Bergschuhe an und wenn der Schnee gefroren war, trugen uns die vereisten Schneewächten und wir konnten darauf herumstolzieren wie ein Pfau. Am schönsten war das Herumtollen im Schnee. Wir hatten nur Unsinn im Kopf, machten Schneeballschlachten und rutschten die Hänge hinunter bis die Finger vor Kälte steif gefroren waren. Beim Schlitten fahren wurden oft 5, 6 oder mehr Schlitten zusammengehängt. Jeder lag auf seinem Schlitten und hängte sich mit den Füßen am Schlitten seines Hintermannes ein. Einer musste am Rücken des ersten Schlittenfahrers sitzen, denn das war der Schornstein. Das nannten wir Zug fahren. Wir purzelten alle übereinander und waren meistens patsch nass wenn wir von der Schule heim kamen.
Im Winter, wenn viel Schnee war, mussten wir schon vor 7 Uhr Früh von zuhause weggehen. Da war es noch finstere Nacht. Damals gab es noch keine Sommer- und Winterzeitumstellung und vielmehr Schnee als heute. Trotzdem war es im Winter sehr schön und lustig. Wir hatten hohe Bergschuhe an und wenn der Schnee gefroren war, trugen uns die vereisten Schneewächten und wir konnten darauf herumstolzieren wie ein Pfau. Am schönsten war das Herumtollen im Schnee. Wir hatten nur Unsinn im Kopf, machten Schneeballschlachten und rutschten die Hänge hinunter bis die Finger vor Kälte steif gefroren waren. Beim Schlitten fahren wurden oft 5, 6 oder mehr Schlitten zusammengehängt. Jeder lag auf seinem Schlitten und hängte sich mit den Füßen am Schlitten seines Hintermannes ein. Einer musste am Rücken des ersten Schlittenfahrers sitzen, denn das war der Schornstein. Das nannten wir Zug fahren. Wir purzelten alle übereinander und waren meistens patsch nass wenn wir von der Schule heim kamen.
In unsere Klasse gingen auch einige größere, schon ältere
Kinder, die sitzen geblieben sind und die Klasse wiederholen mussten. Manche
Eltern erlaubten ihren Kindern nur dann in die Schule zu gehen, wenn daheim
keine Arbeit gemacht werden musste. Besonders viele Schüler fehlten zur
Erntezeit. Es war kein Wunder wenn diese Kinder dann die Klasse noch einmal
machen mussten. Wenn manche Kinder von der Schule heimkamen stand die Mutter
oder der Vater schon vor der Tür und schaffte die Arbeit an. Die Kinder mussten
sich sofort umziehen und Stallarbeit machen. Streu herrichten, Einstreuen, das
Vieh tränken, Euter waschen, Stall und Hof sauber kehren usw".
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