Über den Schulunterricht vor 1774 gibt es nur ungenaue
Angaben. Angeblich soll im Dietlgut davor schon zeitweise privat unterrichtet worden sein.
Der erste Lehrer in Innerstoder (damals hieß Hinterstoder noch Innerstoder), Adam Langeder, (geb. 1731, gest. 1806) war Schneider im Stift Spital/Pyhrn
und wurde von dort 1774 zum Lehrer in Innerstoder ernannt. Unterrichtet wurde im "Häusl am
Steinwandl", wie es damals hieß (heute Brunnenweg 1). Offensichtlich war
der Lehrer ein äußerst gutmütiger Mensch, der manchmal die Kinder nicht bändigen konnte und sie ihm deshalb "über
den Kopf" zu wachsen drohten. In solchen Fällen holte er seine energische Frau, die
die Disziplin wieder herstellte.
1791
trat Adam Langeder zu Gunsten seines Sohnes Adam Langeder jun. (geb. 1770,
gest. 1860) als Lehrer zurück. Der neue Lehrer hatte bereits eine Ausbildung von einem Monat. Der Lehrerberuf war so schlecht bezahlt, daß er um überleben zu können, weitere Einkommensquellen erschließen mußte. Er war deshalb auch Bergführer, Mesner,
Schachtelmacher, Gemüsehändler und reparierte Uhren. Am 27.8.1819 führte er
Erzherzog Ludwig mit Gefolge auf den Gipfel des Großen Priel. Es wurde erzählt,
daß der Erzherzog gerne und stilvoll Kaffee trank. Deshalb mußte der Kammerdiener auch ein Kaffeeservice, in einer Kiste gut verpackt, mitnehmen. Als er auf dem Schneefeld ausrutschte und stürzte, erlitt er schmerzhafte Hautabschürfungen weil er das Kaffeegeschirr beim Sturz schützend in die Höhe hielt und sich deshalb nicht mit den Händen abstützen konnte.
In
einem Gesuch an seine Majestät bat Adam Langeder um etliche Metzen Getreide aus
dem Getreidekasten des Stiftes Spital als Teuerungszuschuß. Adam Langeder bezog,
so die Begründung, nur ein monatliches Salär * von 9 fl 20 kr. Ein
Metzen Korn kostete damals aber 13 fl. Eine Sammlung für den Lehrer von der Bevölkerung
brachte nur 1 3/4 Metzen Korn und 2 Metzen Hafer ein. Die Einkünfte durch das
Schulgeld waren sehr ungewiss. Oft mußte der Lehrer, wegen der Armut der Leute,
überhaupt darauf verzichten. Der Mesnerdienst brachte auch kaum Geld. Er
konnte mit Frau und acht unversorgten Kindern unmöglich davon leben.
1836
legte Adam Langeder jun. die Schulmeisterei zu Gunsten seines Sohnes Josef
Langeder nieder, der bereits eine zweijährige Lehrerausbildung hinter sich
hatte.
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