Langsam heißt es Abschied nehmen von unserem Christbaum.
Meist wird er schon bald im neuen Jahr entsorgt. In Bauernhäusern schmückte der Weihnachtsbaum bis 2. Februar, Maria Lichtmess, die Stube. Lichtmess war traditionell der Tag an dem die Dienstboten ihren Arbeitsplatz wechselten.
In der Unterhaltungsbeilage Nr. 52 der "Linzer Tagespost" von
1909 kann man nachlesen wie in Österreich der Christbaum in unsere
Wohnungen kam.
Meist wird er schon bald im neuen Jahr entsorgt. In Bauernhäusern schmückte der Weihnachtsbaum bis 2. Februar, Maria Lichtmess, die Stube. Lichtmess war traditionell der Tag an dem die Dienstboten ihren Arbeitsplatz wechselten.
Über die erste Weihnachtsfeier mit einem Christbaum gibt es
viele Geschichten. Angeblich hat der berühmter Wiener Schauspieler Heinrich
Anschütz, der ursprünglich aus der Niederlausitz bei Berlin stammte, diesen
Brauch aus seiner Heimat übernommen und mit 36 Jahren, 1821 zum ersten mal
Weihnachten in Wien mit einem Christbaum gefeiert. Er erzählt darüber in seinen
Erinnerungen:
"Als ich zur Weihnachtszeit 1821 die vorbereiteten
Einkäufe besorgen wollte, war ich nicht wenig erstaunt, auf beinahe gänzliches
Unverständnis dieser lieblichen Feier zu stoßen. Es kostete mir Mühe ein
Tannenbäumchen aufzutreiben. Als ich mein Verlangen auseinandersetzte hörte ich
an allen Verkaufsorten die Frage: "Christbescherung, was ist das? Ah, Sie
meinen den Nikolo...?" Ich befand mich allerdings in einem katholischen
Lande, wo man eigentlich von diesem Fest keine Notitz nimmt. Es war ja in
Frankreich nicht anders. Dennoch wunderte ich mich, daß das lebensfrohe fast
kindliche Wien nicht längst eine freundliche Sitte nachgeahmt hat, welche
durch die Gemahlin des Erzherzogs Karl doch schon bekannt sein mußte. Und doch
hatte dieses unvergleichliche Kinderfest faktisch noch keine Ausbreitung
gefunden. Ich war eine bekannte Persönlichkeit, meine Einkäufe und Anstalten
fielen auf, ein Freundeskreis, der die Vorbereitung meiner Mysterien mit
Interesse beobachtete, hatte nichts Eiligeres zu tun, als meinem Beispiele noch
in demselben Jahre zu folgen, und ich kann wirklich sagen, dass mein Eintritt in
Wien nicht wenig dazu beigetragen hat, das Christfest so schnell in allgemeine
Aufnahme zu bringen, denn schon in dem nächsten Winter wurden förmliche
Waldungen nach Wien geschleppt und alle Spielwarenhändler und Kaufleute richteten sich für die neuen
Marktbedürfnisse ein..."
Der Komponist Franz Schubert war am ersten Weihnachtsabend Gast
bei Anschütz und offensichtlich wurde der geschmückte Christbaum bald von Prominenz und Bürgern übernommen.
Heinrich Anschütz (geb. 1785, gest. 1865) |
Christmette in Hinterstoder |
Bild
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