Freitag, 7. Oktober 2022

Anekdoten von berühmten Persönlichkeiten

Im Prager Tagblatt vom 29.11.1928 konnte man folgende Anekdoten lesen. Die Artikel wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.

Sacha Guitry

Berufskollegen.
Der berühmte Schauspieler und Dichter Sacha Guitry (geb.1885. gest.1957) speiste in einem neueröffneten, sehr, sehr teuren Restaurant. Als man ihm die gesalzene Rechnung brachte, ließ er den Wirt rufen. „Das ist meine Rechnung?“ fragte er. Der Wirt bejahte. „Sie kennen mich also nicht?“ „Nein. Herr... wenn ich fragen darf. Wer sind Sie?“ »Ich bin doch ein Kollege, mein Lieber, ein Kollege.“ „Ach, wenn ich das gewusst hätte ... ich rechne Ihnen selbstverständlich 25 Prozent ab.“
Guitry zahlte und der Wirt ließ es sich nicht nehmen, ihn bis zum Ausgang zu begleiten. Beim Abschied sagte er: „Verzeihen Sie, aber darf ich Sie fragen, welches Restaurant sie haben?“ „Aber ich habe ja gar kein Restaurant“, erwiderte Guitry. „Ja-haben Sie mir denn nicht gesagt, dass Sie mein Kollege seien?“ fragte nun der Wirt mehr als erstaunt. „..Ja“, bestätigte Guitry. Dann flüsterte er dem Wirt ins Ohr: „ich bin nämlich auch ein Räuber.“.

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Leo Slezak

Leo Slezak,
der berühmte Opernsänger (geb.1873, gest.1946) dessen besondere Vorliebe für die Landwirtschaft bekannt ist, wurde Anfang September von einem unangenehmen Unglück betroffen. Infolge der andauernden Regengüsse trat der Karpfenteich seines Landsitzes aus den Ufern und die Insassen suchten in Massen das Weite. Als der Künstler händeringend dieses Unglück beklagte meinte sein Nachbar, ein Bauer, begütigend:
„Ach was ist da schon dabei dabei? Da fahrst in die Oper und machst ein paar "Schroa" (Geschrei), na dann hast das ganze „Gerschtl“ (Geld) wieder beisammen.

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Es geht nichts über die Höflichkeit.
Der steirische Landtagsabgeordnete Oberlehrer Schoiswohl war kürzlich in Wildalpe zu einer Konferenz geladen. In der Hotelhalle traf er eine Gesellschaft von Großgrundbesitzern aus der Umgebung, die er zum Teil kannte. Er begrüßte sie und den anderen stellte er sich vor. Als er zum letzten, ihm unbekannten Herrn kam, es war Prinz Karl Johann verbeugte er sich und sagte: „..Schoiswohl." „Danke schön.“ erwiderte lächelnd der Prinz.

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