Dienstag, 13. Mai 2014

Therapiehinweise aus längst vergangenen Zeiten


Über Behandlungen von Krankheiten wurden aus dem Stodertal der vergangenen Jahrhunderte unglaubliche Geschichten überliefert.
„Auszehrung“ (meist war Tuberkulose die Ursache für das starke Abmagern) wurde behandelt, indem man ein Stück frisches Fleisch zu bekommen trachtete. Man durfte darum weder bitten, noch danken oder bezahlen. Es wurde im Urin des Kranken gesotten, dann in ein ungebrauchtes Gefäß gegeben und in einem Ameisenhaufen vergraben. Die Angehörigen mussten inzwischen  zu Hause beten und in längstens 14 Tagen trat Besserung ein – wurde behauptet.
„Ohrwitzl“ – (Ohrenschmerzen) wurden behandelt, indem man eine Hacke fest auf die Ohrmuschel preßte und dabei dreimal sagte „Ohrwitzl geh weg oder ich daschlag (erschlag) dich“.
So hatte jede Krankheit ihr eigenes Behandlungskonzept. 
Medizinische Ratgeber ab ca. 1700, wie Tissot`s Anleitung, verbesserten die Heilungschancen wenigstens manchmal ein bißchen. Ein Arzt, damals "Bader", war weit weg und kaum leistbar.  



Noch heute findet man in manchen alten Bauerntruhen
Tissot`s "Anleitung für das Landvolk in Absicht auf seine Gesundheit".







Freitag, 9. Mai 2014

Wie heißen die Stodertaler Berge?

Immer wieder kommt es vor, dass interessierte Gäste nach den Namen und der Höhe der Stodertaler Berge fragen. Dieses Panorama, in 3 Teile geteilt, soll diese Frage zumindest ungefähr beantworten.





"Stoderer Weitblick" vom Hutberg in Vorderstoder
   Foto: Konflozius (siehe Post vom  17.12.2013)
 www.konflozius.net









Montag, 5. Mai 2014

Der heilige Florian – Schutzpatron der Feuerwehren


Herr Ing. Florian Miller von der Feuerwehr Hinterstoder
hat den nachstehenden  Bericht und die Bilder zu Verfügung gestellt.
http://www.ff-hinterstoder.at/  http://www.facebook.com/ffhinterstoder

Am 04.05.2014, dem Namenstag des Heiligen Florian, wurde im Rahmen einer von Pfarrer Dr. Gerhard Hackl gestalteten Messe unserem Schutzpatron sowie der verstorbenen Feuerwehrkameraden der Feuerwehr Hinterstoder gedacht. Das Bläserquartett der Trachtenmusikkapelle Hinterstoder umrahmte die Feierstunde musikalisch.
Im Anschluss an die kirchliche Feier wurde das neue hydraulische Rettungsgerät von Pfarrer Dr. Hackl gesegnet. Kommandant HBI Helmut Kniewasser erläuterte der anwesenden Bevölkerung den Grund des Ankaufs (Austausch nach 32 Jahren) und bedankte sich für die Spendenbereitschaft bei der jährlichen Haussammlung.

Ein herzliches Dankeschön an alle die an der Floriani-Messe 2014 teilgenommen haben, sowie auch an jene die zum Gelingen beigetragen haben. Auf Grund von Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche wurde die Floriani-Messe dieses Jahr in der Höss-Halle Hinterstoder gefeiert.








Samstag, 3. Mai 2014

Von Büffelnattern und Tatzelwürmern

Seit urdenklichen Zeiten erzählt man sich in den Gebirgsdörfern der Alpen Sagen und Geschichten über unheimliche Fabelwesen. Im Stodertal war es die Büffelnatter, in anderen Gegenden der Tatzelwurm, vor dem sich einsame Bergwanderer fürchteten. Wahrscheinlich waren es aber die gleichen unheimlichen Tiere.

Im "Führer durch das Stodergebiet" von Oberlehrer Angerhofer aus dem Jahr 1897 ist folgende Geschichte -(hier im Originaltext)- nachzulesen:

Auf den höheren Theilen der Berge lebten früher schlangenähnliche, aber mehr kurze und dicke Thiere, die einen mächtigen Kopf mit einem zahnbesetzten Rachen besassen und seitlich mit vier oder zwei kleinen, zum Gehen fast unfähigen Füsschen versehen waren: Büffelnattern, Büffeln kurzweg. Schrilles Pfeifen verrieth ihre Anwesenheit. Sie verfolgten Gänse, Kühe und andere Alpenthiere, ja sie haben öfters schon Menschen um‘s Leben gebracht. Die Büffelnatter bewegt sich durch Sprünge fort, indem sie ihren kurzgestutzten Hinterleib zwischen die Vorderfüsse setzt und sich dann vorwärts schnellt. Dies gelingt ihr gut thalab und bergan; nach den Abfällen der Berge seitwärts hin jedoch rollt sie beständig thalab. Wem sie beim Sprunge trifft, den durchbohrt sie. Zumeist begegnete sie den Wildschützen; seit aber die Jäger Feuergewehre haben, ist sie äusserst selten geworden. - Durch Bergseitwärtslaufen entgeht man ihr.


In der Schweiz, so ist es in Wikipedia nachzulesen, war der Tatzelwurm das was bei uns die Büffelnatter war.

Berühmt ist die Schweizer Sage von einem Tatzelwurm, der auf dem Berg Pilatus sein Unwesen trieb. Er fiel über Höfe her, verbrannte die Ställe und tötete das Vieh. Niemand wagte es, gegen diese gefährliche Kreatur zu kämpfen. Schließlich erklärte sich ein verurteilter Mörder namens Winkelried bereit, den Tatzelwurm zu töten, zur Belohnung sollte er seine Freiheit zurückbekommen. Winkelried nahm sein Schwert und spitzte die Äste eines dünnen Baumstamms. Dann näherte er sich der Höhle, in der das Biest wohnte. Der Tatzelwurm hatte den Mann bereits erspäht und griff ihn sofort an. Winkelried stieß der Kreatur den Dornenstamm ins offen klaffende Maul. Der Tatzelwurm krümmte sich vor Schmerz und wurde deshalb unvorsichtig. Winkelried nutzte die Gelegenheit und rammte sein Schwert in den Leib des Untiers, es schloss die Augen und fiel tot zur Erde nieder. Als der Held sein blutverschmiertes Schwert zum Sieg in die Höhe reckte, rann ein Tropfen des giftigen Blutes auf seine Hand. Ohne noch ein Wort hervorbringen zu können, brach der heldenhafte Kämpfer tot zusammen.


In Höhlen vermutete man die Büffelnattern




Auf der "Jaidhauser Höhe" zwischen Poppengut und Jaidhaus
 ist eine Tafel zur 
Erinnerung an die Büffelnatter angebracht.






Montag, 28. April 2014

Georgiritt in Micheldorf am 27.4.2014


Der Georgiritt in Micheldorf, ein traditionelles Fest der Region, erinnert an eine uralte Sage.
Im 12. Jahrhundert lebte in der Burg Altpernstein das fromme Rittergeschlecht der Jörger.
Eines Tages machte der Burgherr mit seinem ganzen Hofgesinde eine Wallfahrt auf den Georgiberg. Gerade zu diesem Zeitpunkt wartete ein zum Tode Verurteilter auf seine Hinrichtung. Der Burgherr, durch die Wallfahrt milde gestimmt, begnadigte den Verurteilten und schenkte ihm Leben und Freiheit. Auf Grund dieser Sage wird seit 1932 regelmäßig der Georgiritt in Micheldorf abgehalten.
Die Schwarzweißbilder von Herrn Heinrich Schmid zeigen den Georgiritt im Jahr 1960.

Frau Eva Mayr aus Micheldorf  hat die aktuellen Bilder vom 27.4.2014 zur Verfügung gestellt.