Dienstag, 28. Januar 2014

Bilder aus Sandl

Den Herrgottswinkel in Stodertaler Bauernhäusern zieren oft alte, durch Generationen vererbte, farbenprächtige Hinterglasbilder mit religiösen Motiven. Mit diesen Bildern ist der Mühlviertler Ort Sandl seit ca. 1780 bekannt und berühmt geworden. Als zu dieser Zeit die ersten Glashütten im Grenzbereich zu Böhmen entstanden, begannen kreative Familien in winterlicher Heimarbeit Glas zu bemalen. Bald schon wurden diese Bilder in der ganzen Donaumonarchie begehrt und verkauft. In Sandl wurden in einer Saison bis zu 20 000 Bilder hergestellt. Dort holten sie „Kraxenmänner“, das waren fahrende Händler meist aus dem heutigen Slowenien ab und verkauften sie. Auch in das damals unbekannte und entlegene Stodertal kamen diese Händler immer wieder.

Johann Thmayr, der letzte Hinterglasmaler von Sandl


Die Bilder  der Geschwister Thumayr sind berühmt geworden

"Kraxenträger" verkauften die Bilder







Montag, 20. Januar 2014

Vor 30 Jahren starb der US General Mark Wayne Clark (geb.1896, gest.1984)


Wer im Jänner 2014 im ORF die TV Dokumentation von Dr. Hugo Portisch
über das Ende des 2.Weltkriegs gesehen hat,
konnte auch den positiven Einfluss General Clarks auf unser Land sehen.
General Mark Clark war von 1945 bis 1947 US Hochkommissar in Österreich und entschied gemeinsam mit den Vertretern Russlands, Englands und Frankreichs wesentlich über die Weiterentwicklung unseres Landes. Ohne seine Unterstützung beim Aufbau einer österreichischen Regierung und den dazu  notwendigen Strukturen für die Verwaltung wären Teile der russisch besetzten Zone dem damaligen Ostblock zugefallen. Wer weiß wie Österreich heute aussehen würde?
Des Generals liebster Aufenthalt in Österreich war das Stodertal. Im Jagdhaus „Jochems“ in Hinterstoder wohnte er wann immer er dazu Zeit fand und ging mit einheimischen Jägern auf die Jagd. Er hatte auch für die Wünsche der Stodertaler stets ein offenes Ohr. So half er zum Beispiel beim Bau der Volksschule und organisierte Geld für Kirchenglocken. Eine Glocke im Kirchturm von Hinterstoder trägt seinen Namen.

1974, vor 40 Jahren, besuchte er das Stodertal zum letzten Mal.
1984, vor 30 Jahren, starb General Mark Wayne Clark in Charleston South Carolina USA wo er zuletzt Präsident des "Military College - The Citadel" war.

US General Mark Wayne Clark  

Clark in der Mitte mit links dem 1. Bundespräsidenten der 2. Republik,
Dr. Karl Renner und rechts dem 1. Bundeskanzler,  Dipl.Ing. Leopold Figl

Der Bundeskanzler und der General

Freundliche Begrüßung in Hinterstoder 
Das versteckte Jagdhaus des Generals in Hinterstoder

Begrüßung durch Bürgermeister Dr Fessl (links) in Hinterstoder
beim letzten Besuch 1974

1996/97 wurden die Glocken der Kirche in Hinterstoder restauriert und mit
2 weiteren ergänzt. Die Inschrift einer Glocke erinnert an die Spender
Kardinal Spellman aus New York und General Clark

Die Glocke mit den Namen der Spender
(wenn auch die Namen  nicht ganz richtig geschrieben sind)
   

Samstag, 18. Januar 2014

Getreide und Getreidemühlen


Getreide, um daraus Brot zu backen, ist das wichtigste Grundnahrungsmittel der Menschen und das seit uralten Zeiten. Es wurde früher Getreide auch im Stodertal angebaut und zum Mahlen dafür gab es hier ca.30 Getreidemühlen. Das rauhe Klima bei uns ist für den Getreideanbau  nicht optimal geeignet, deshalb sind mittlerweile  die Getreidefelder fast gänzlich aus unserer Gebirgslandschaft verschwunden. Übrig geblieben sind nur die alten meist mehr oder weniger verfallenen Getreidemühlen.
Diese verdienen es aber, genauer betrachtet zu werden.


Getreidefeld ca.1910 - links die Württembergische Forstverwaltung
in Hinterstoder
Mühle aus dem Stodertal in der Linzer Tagespost 1903

Die Stummer-Mühle an der Pießling in Roßleiten
 wurde 1997 restauriert und kann besichtigt werden



Mühle am Flötzerweg in Hinterstoder 

Die Mühle am Flötzerweg innen


Schiffsmühle an der Donau in Linz um 1820 aus der Linzer Tagespost 1910

Eine ganz alte Art Getreide zu mahlen waren Schiffsmühlen, die am Ufer eines Flusses verankert wurden. Dabei drehte der Fluß gleichmäßig das Mühlrad. Allerdings waren diese Mühlen durch Hochwasser und Stürme sehr gefährdet. Das zeigen Bilder der heute wohl bekanntesten Schiffmühle die in Mureck, in der Südsteiermark,  in der Mur verankert ist. Diese Schaumühle ist für Besucher eingerichtet. Die Bilder zeigen die renovierte Mühle und die Mühle nach einer Hochwasserkatastrophe.




Dienstag, 14. Januar 2014

Als das elektrische Licht eingeleitet wurde


In seinen „Koazadö Sachan“ (lustig boshaften Gedichten) erzählt der ehemalige Oberlehrer Karl Seuffert aus Hinterstoder (geb.1882, gest.1952)  Stodertaler Anekdoten aus vergangenen Tagen in Mundart. Diese Geschichten erlauben uns einen Rückblick auf die Lebensumstände am Anfang des vorigen Jahrhunderts. Damit alle diese Geschichte von Oberlehrer Seuffert verstehen können wurde sie in die Umgangssprache übertragen.

Als das elektrische Licht eingeleitet wurde.

Der Bruckbauern Ferdl der ist mehr für das Alte,
alles was neumodisch ist, lehnt er ab.
„Wenn sie heute den Fortschritt herbeisehnen und loben“ sagt er,
„haben sie lange gut reden, die Leute in früheren Zeiten sind auch keine Dummköpfe gewesen“.
Rauchen und die Zigaretten mag er sehr gerne.
Wenn er einmal keine Zigaretten hat, das ist schon ganz hart für ihn.
Eines Tages wird in seinem alten Bauernhaus das elektrische  Licht eingeleitet,
weil es allgemein heißt, dass man damit besser sehen kann.
Und von den Leuten hört man, dass es viel billiger ist,
weil man zum Licht kein Petroleum mehr braucht.
Einmal hat der Ferdl die Zigarette im Mund und kein Zündholz im Sack.
Und um Zündhölzer zu suchen ist er zu faul.
Aber wie gewöhnt setzt er die Zigarette bei der Lampe an
und zieht fest an und saugt soviel er kann.
Aber soviel er auch saugt, zum Glühen fängt die Zigarette nicht an.
Und als es trotz allem Bemühen nicht rauchte
wurde er grantig und zornig und meinte:
Es ist da auch so wie man ja sehen kann,
es ist eben auch nur ein „Glumpert“ (funktioniert nicht zum Zigaretten anzünden) das elektrische Licht.


Petroleumlampe

Glühbirne




Samstag, 11. Januar 2014

Schiparadies Höß in Hinterstoder


Diese stimmungsvollen Bilder vom Schifahren auf der Höß hat Siegfried Kniewasser zu Verfügung gestellt.







Dienstag, 7. Januar 2014

Ein Hirsch mit einer Leica um den Hals

Ein Hirsch war viele Monate lang  bestaunte Touristenattraktion in einem Gehege in Hinterstoder. Um 1930, als sich diese Geschichte zutrug, gab es noch kaum Wildgehege so wie heute.
Einmal, so wird erzählt, ist ein Amateurfotograf in das Gehege geklettert, um bessere und noch bessere Bilder zu machen. Plötzlich wurde es dem Hirsch zu bunt, er wollte nicht mehr fotografiert werden und er galoppierte mit gesenktem Geweih, als wolle er den Störenfried aufspießen, auf den verdutzten Fotografen zu. Der konnte sich gerade noch mit einem gewaltigen Sprung zur Seite retten. Die Kamera, eine Leica, damals wie auch heute noch ein sehr teurer Fotoapparat, hatte sich mit dem Riemen im Geweih des Hirsches verfangen. So konnte man einige Stunden lang den Hirsch mit der Kamera um den Hals, gewissermaßen als seine Jagdtrophäe, stolz im Gehege auf und ab gehen sehen. Niemand getraute sich dem Hirsch vorerst den Fotoapparat wegzunehmen. Erst nachdem man ihn mühsam gefangen genommen hatte bekam der Fotograf seinen Apparat zurück.



Samstag, 4. Januar 2014

Silvesternacht 2013/2014


Diese Erinnerungen an die Silvesternacht im Stodertal haben Wolfgang Klewan und Rudolf Streiter zu Verfügung gestellt.






Mittwoch, 1. Januar 2014

Wie unsere Vorfahren die Monate bezeichneten


Wenn man alte Kalender anschaut, wie diesen aus der Linzer Tagespost von 1910, sieht man wie früher die  Monate im Jahreskreis bezeichnet wurden.

Jänner - Schneemond

Februar - Hornung

März - Lenzmond

April - Ostermond

Mai - Wonnemond

Juni - Brachmond

Juli - Heumond

August - Erntemond

September - Herbstmond

Oktober - Weinmond

November - Windmond

Dezember - Christmond