Samstag, 26. September 2015

Wörschach - Hochmölbing - Türkenkarscharte

Diese Wanderung von der steirischen Seite der Berge nach Hinterstoder bietet wunderschöne Aussichten.




Blick zum Dachstein 2995m

Hochmölbinghütte 1684m



Türkenkarscharte 1741m mit Spitzmauer 2446m und Großem Priel 2515m



Dienstag, 22. September 2015

Von der Hochzeitsfeier unserer Vorfahren im Stodertal


Wie vor 100 oder 150 Jahren Hochzeit gefeiert wurde können Sie hier im 2.Teil nachlesen.

Nach der Trauung war der Platz der Braut an der linken Seite ihres Mannes. Die weltliche Feier wurde mit dem Ehrentanz, meist um 12 Uhr eröffnet. Der Zubräutigam tanzte zunächst alleine mit der Braut drei "Landlergsetzln", trat aber statt des "Radls" zwischen den "Gsetzln" zurück und zog vor dem zuschauenden Bräutigam den Hut. Nach dem 3. "Gsetzl" übergab er die Braut dem Bräutigam und sagte mit einer Verneigung "Danke schön, viel Glück und ein langes Leben". Nun tanzte der Bräutigam mit der Braut und der Zubräutigam mit der Zubraut. Erst nachher durften alle anderen Gäste  tanzen. Nach dem Ehrentanz begann die Hochzeitstafel, die das Fest in Abständen bis in die späte Nacht begleitete. Die einfachste Form war die eines Mittagessens, einer Jause und eines Nachtmahls. Folgendes Beispiel soll die Speisenfolge großer Hochzeiten vergangener Tage aus dem Stodertal illustrieren:

1. Rindsuppe mit Nudeln, Frittaten oder Semmelbröselknödel
2. Rindfleisch mit Semmelkren
3.Schnürkrapfen aus Mürbteig
Pause
4.Sauerkraut mit Krenwürstl, weiße Würstl oder gebackene Laibchen
5.Einmachsuppe mit Semmelbröckerln
6. Schweinebraten mit Salaten
7. Torte
Pause
8. Kalbsbraten mit süßen und sauren Salaten
9. Butterkrapfen oder Strauben
10. Weinkoch oder fettes Schmalzkoch mit gedünstetem Obst
11. Bauchwuzlkoch (ein Mehlmilchkoch mit Rosinen und Verzierung aus Zimtstaub)
Rindfleisch und Kren hatten symbolischen Charakter und sollten vor Krankheit schützen.

Das Hochzeitsfest war aber noch lange nicht zu Ende. In den Pausen zwischen dem Essen wurde getanzt und manchmal auch die Braut gestohlen. An der Hochzeitstafel selbst nicht teilnehmende Gasthausbesucher entführten die Braut in ein anderes Gasthaus und gaben sie erst frei, wenn der Bräutigam oder Zubräutigam sie gefunden hatte und die angelaufene Zeche bezahlt wurde.
Beim "Kranzltanz" im Stodertal nahmen alle unverheirateten Mädchen und die "Kranzljungfrauen" teil. Sie trugen künstliche Myrtenkränze und einen Rosmarinzweig im Haar. Ein Mädchen mit Kind durfte nur einen halben Kranz von Ohr zu Ohr tragen. Jeder Besucher war stolz eine Kranzljungfer zu haben. Wenn Kranzljungfrauen keinen Tänzer fanden, mußte der Zubräutigam einen beschaffen. Der Kranzltanz war ein Ländler, an dessen Ende ein Kranzl übergeben wurde. Daher auch die häufigste Frage der Burschen: "Wem hast Du das Kranzl abgetanzt?" Nach dem Tanz hielt der Tänzer sein Mädchen frei und mußte (oder durfte) sie später nach Hause bringen. Den Kranz brachte er heim, denn wer keinen hatte, von dem hieß es "er treibt den Bock heim".

Den Abschluß bildete der "Polsterltanz" der Ledigen. Ein Tänzer und eine Tänzerin  küßten sich auf einem Polster knieend und schieden aus. Wenn nur mehr wenige tanzten wurde mit einem Besen "Kehraus" gemacht. Es war keine Ehre dabei zu sein. Vom Rest der Speisen nahm sich jeder ein "Bschoadbinkerl" mit heim.




Samstag, 19. September 2015

"Es gibt nichts Schöneres auf Erden, als Braut und Bräutigam zu werden."

Das besagt ein alter Spruch, der so scheint es, heute einiges an Glanz eingebüßt hat. Wie unsere Vorfahren vor 100 oder 150 Jahren im Stodertal Hochzeit gefeiert haben können Sie hier im ersten Teil nachlesen. Wie im Gasthaus bis zum nach Hause gehen gefeiert wurde erzählt ein weiterer Teil, der später folgen wird.


Das Aufgebot bestellten die Brautleute im Pfarrhof. Das Brautpaar wurde dreimal "von der Kanzel geworfen" (verkündigt). Bei der zweiten Verkündigung mußte das Paar in der Kirche sein, denn sonst sagte man, würden die Kinder des Paares "derisch" (taub) werden.
Zur Organisation der Hochzeit wurden eine ganze Reihe Personen aus dem Freundeskreis der Familien benötigt. Zunächst der Hochzeitslader, der Zuvater und die Zumutter ("Zuvaterleute"), der Zubräutigam und die Zubraut ("Zubrautleute") und die "Kranzlmenscha und Buam". Die Zubraut besorgte und heftete die Hochzeitssträußchen an. Sie sorgte auch  für ein kleines Geschenk das der Trauungspriester bekam. In damals Innerstoder ( heute Hinterstoder) war es stets ein Zuckerhut. Der Zubräutigam war der Organisationsleiter des Festes. Er sorgte für einen geordneten Ablauf und war auch Tanzherr. Am vorletzten Sonntag vor der Hochzeit kamen die Brautleute mit allen Helfern im Gasthaus, in dem die Feier stattfinden sollte, zusammen, um die Details wie Speisenfolge, Mahlgeld, einzuladende Personen, Musik und Fuhrwerk auszumachen. Das nannte man "Andingen".
Eine Woche vor der Hochzeit ging der Hochzeitslader von Haus zu Haus um die Hochzeitsgäste einzuladen. Den Hut zierte ein Blumenstrauß und in der Hand hielt er den mit Blumen und Bändern geschmückten "Hochzeitsstecken" (Wanderstock).
Vor jedem Haus der einzuladenden Gäste jauchzte er, ging in die Stube und sagte seinen Spruch, der über Ort Zeit und Höhe des Mahlgeldes, Aufzählung der Speisenfolge und Unterhaltung  informierte.
Er schloß mit der eindringlichen Bitte, bestimmt zu erscheinen. Dann vermerkte er die Zusage in einer Liste und verzeichnete darin auch die Höhe des "Wiegelhandgeldes"(ein Geldbetrag  als Beisteuer für die Hochzeit), das er für das Brautpaar entgegen nahm. Das eigentliche Hochzeitsgeschenk brachten die Gäste zur Tafel mit. Nach einer kleinen Stärkung ging der Hochzeitslader zum nächsten Haus.
Am Sonntag, der dritten Verkündigung (dem "Kranzltag") fand im Haus der Braut das "Kranzlbinden" statt. Es kamen alle Freunde des Brautpaares, Nachbarn und gute Bekannte zusammen, um gemeinsam den Brautkranz und die Rosmarinsträußchen für die Hochzeit zu binden. Zubraut und Zumutter brachten die Hochzeitsblumen.
Schon im Morgengrauen eröffneten am Hochzeitstag Böller- und Pistolenschüsse beim Brauthaus das Fest. Am Morgen holte der Zubräutigam den Bräutigam, beide zusammen die Zubraut und zuletzt dann die Braut mit der jeweiligen Verwandtschaft ab. Die Wagen waren festlich geschmückt. Zu beiden Seiten des Kutschers saßen die "Blockbläser", zwei  Musikanten die Ländlerweisen spielten. In jedem Haus, insbesonders im Brauthaus, wurde der Wagenkonvoi bewirtet. Auf dem Weg zur Kirche oder zum Gasthaus wurde gelegentlich die Straße durch Stangen oder Ketten abgesperrt und der Bräutigam oder der Zubräutigam mußte mit Trinkgeld den Zug freikaufen.
Nach der kirchlichen Feier fuhr der Hochzeitszug in der gleichen Ordnung in das Gasthaus.







Dienstag, 15. September 2015

Von den oft unterschätzten Gefahren in den Bergen

Zweifellos gehört es zu den schönsten Erlebnissen, einen Berg zu ersteigen und die natürliche Schönheit der Landschaft von dort oben in sich aufzunehmen.
Dem Berg sollte man sich aber immer mit Achtung und Respekt nähern und ihn nicht als Turngerät betrachten. Gelegenheits-Bergsteiger oder Unerfahrene, die sich, ihre Kondition und ihr Können überschätzen, kommen dadurch manchmal sehr schnell in Lebensgefahr.
Plötzliche Witterungsumstürze im Hochgebirge verschärfen die Gefahren. Aber nicht nur die Bergsteiger, auch die Bergretter die ihnen zu Hilfe eilen, geraten deshalb immer wieder  in große Schwierigkeiten.
Deshalb sollte sich jeder, der nur gelegentlich auf Berge steigt, genau nach der Route, dem Wetter und dem Grad der Schwierigkeit erkundigen. Keinesfalls darf er seine Leistungsfähigkeit überschätzen und wenn es möglich ist sollte er sich erfahrenen Bergkameraden anschließen.

Das ist heute, trotz modernster Ausrüstung so und das war es auch früher schon, wie diese Bilder zeigen.









Verunglückter Bergsteiger

Abgestürzter Bergsteiger


          

Samstag, 12. September 2015

Hinterstoder aus der Vogelperspektive

Siegfried Kniewasser hat beim Paragleiten ganz tolle neue Fotos von Hinterstoder gemacht und für den Blog zur Verfügung gestellt.