Freitag, 20. Januar 2017

Auf dem Weg von Seinerzeit in die Gegenwart

 Erinnerung an die Jugend in den 1930er Jahren.
"Wenn ich an meine Jugend in den 1930er Jahren zurückdenke und sie mit heute vergleiche wird mir erst der große Unterschied in den Lebensumständen bewusst. Wenn ich zum "Greißler" einkaufen gegangen bin hatte der ein Warenangebot das nicht einmal 10% von dem war, das es heute in jedem kleinen Supermarkt gibt.Trotzdem ist uns, außer mehr Geld zum Einkaufen, nichts abgegangen. Wenn wir z.B. damals Butter kauften konnten wir nicht unter zehn oder mehr Arten wählen die aus verschiedenen Ländern importiert wurden. Es gab zwei Angebote. Die Butter von der Molkerei hieß "Teebutter"und es gab Bauernbutter von Bauern aus der Umgebung, die immer frisch geliefert wurde. Wir hatten aber keinen Mangel. Es gab keine Plastiktaschen, denn alles was wir einkauften wurde in Packpapier, Feinkostpapier, das damals"Schmalzpapier"hieß, für Wurst und Fleisch oder z.B. Eier, in alte Zeitungen eingepackt. Alle Flaschen waren aus Glas und wurden zurückgenommen und wieder verwertet. Die Milch bekamen wir nicht in Plastikpackungen sondern wir holten sie in der eigenen Milchkanne ab. Den Begriff Umweltschutz kannten wir zwar nicht, aber wir lebten danach und schonten unsere Umwelt. Diese vielen verschiedenen Verpackungsmaterialien, die es heute gibt und die im Altstoffsammelzentrum sorgfältig getrennt abgegeben werden müssen, gab es damals nicht.

Gedanken und Sorgen macht mir auch die ungeheure Flut an unnützen Informationen und Lügen, die täglich über Zeitungen, Radio, Fernsehen und besonders über das Internet auf uns einströmen. Heute werden wir von den Medien nicht nur informiert, sondern auch sehr stark verwirrt.
 "Zuwenig und zuviel ist aller Narren Ziel" sagte ein uraltes Sprichwort, an das ich mich noch gut erinnere.

Unsere sparsamen Informationen, genau das Gegenteil von heute, bezogen wir in erster Linie aus einem Radio, das mit Strom aus einem Akku betrieben wurde. Die Aufladevorrichtung für den Akku besaß ein Sägewerk in unserer Nähe. Dort durften wir unseren Akku immer 2 Tage lang aufladen ehe wir ihn wieder nach Hause tragen konnten. Das war eine recht umständliche Sache, denn die Flüssigkeit im Akku war sehr scharf. Wenn man sie auf die Kleider spritzte konnte es Löcher geben. Das hin- und hertragen, ohne auszuschütten, war nicht einfach. Besonders dann nicht wenn es sehr kalt war und uns in den Fingern fror. Natürlich wurde mit dem Einschalten des Radios sehr sparsam umgegangen um Strom zu sparen. Die Nachrichten hörten die Eltern fast immer wenn sie Zeit hatten. Mit diesem Gerät ist doch ein Stück  moderner Welt in unsere Bergeinsamkeit gekommen. Manchmal konnte man sogar einen Jugoslawischen oder Tschechischen Sender empfangen. Mein Vater hörte besonders gerne böhmische Volksmusik".

Volksempfänger

Einkauf früher

2015 Einkaufszentrum Plus City Pasching

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