Im Tagblatt und im Prager Tagblatt konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Tagblatt 7. Juli 1932
Vorderstoder. „Buben gehts ham..."
Auch in unserem kleinen ruhigen Gebirgsort gab es am vorigen Sonntag bei
einem Wirt eine Nazi-Zirkus-Vorstellung. Erschienen waren aus Hinterstoder
und Windischgarsten ein Trupp Nazi-Artisten mit ihrem Führer mit dem so schön
klingenden Namen Weiskopf. Unter Trommelschlag wurde in Steiners Saal eingezogen: 20 Groschen Eintritt, meine Herren!
Vorderstoder. „Buben gehts ham..."
Auch in unserem kleinen ruhigen Gebirgsort gab es am vorigen Sonntag bei
einem Wirt eine Nazi-Zirkus-Vorstellung. Erschienen waren aus Hinterstoder
und Windischgarsten ein Trupp Nazi-Artisten mit ihrem Führer mit dem so schön
klingenden Namen Weiskopf. Unter Trommelschlag wurde in Steiners Saal eingezogen: 20 Groschen Eintritt, meine Herren!
Aber die so zahlreich anwesenden Bauern und Landarbeiter riefen ihnen zu: Was, an Krieg wollts wieder. Pfui! Und begaben sich in die Gaststube, die Nazi allein lassend. Ganze vier Personen waren Zuhörer dieser Weiskopf-Serenade. Ja die Stoderer gehen nicht so leicht auf den Leim! Beim Verlassen des Ortes konnten die paar unerwünschten Fremden von den anwesenden Bauern noch ein kräftiges Pfui mit nach Hause nehmen, und ganz richtig rief ihnen einer zu: Buben, gehts ham, die Mutter melkt d' Milch!
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Tagblatt 22. Mai 1927
Der verbotene Nasenring.
Der französische Kolonialminister hat ein Dekret publiziert, mit welchem den Negern in Zentralfarika verboten wird, Lippen- und Nasenringe zu tragen.
Der verbotene Nasenring.
Der französische Kolonialminister hat ein Dekret publiziert, mit welchem den Negern in Zentralfarika verboten wird, Lippen- und Nasenringe zu tragen.
Neger, insbesondere Negerinnen, welche sich in Zukunft dieser Operation unterziehen, werden mit zwei- bis fünfjährigem Gefängnis, die Wunderdoktoren, welche die Operation vornehmen, mit fünf bis zehn Jahren Gefängnis bestraft.
Die schönheitshungrige Negerin, die den Ring in der Nase für ebenso zur Vollendung ihrer Reize notwendig hält, wie manche Geschlechtsgenossin in Europa den Ring im Ohr, wird sich ganz verwundert fragen: Was geht den Kolonialminister unser Nasenring an?
Nach der Vorstellung „erkundigte“ sich der Kaiser bei Shackleton nach den Lebensgewohnheiten der Eisbären in der von Shackleton bereisten Südpolarregion.
„Am Südpol gibt es keine Eisbären Majestät", erwiderte Shackleton. „Keine Eisbären?“ rief der Kaiser, warf Shackleton einen vernichtenden Blick zu und fügte scharf hinzu: „Warum?“
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Selbstportrait 1907
Pilsner Tagblatt 3. Juni 1926
Die Erklärung.
Von dem französischen kubistischen Maler Picasso wird eine hübsche Geschichte in Pariser Blättern erzählt: Kürzlich kaufte eine Amerikanerin eine Zeichnung von ihm und erging sich in begeisterten Lobsprüchen. Nachdem sie das Werk genügend lange bewundert hatte, fragte sie: „Und nun teurer Meister, sagen Sie mir noch, was es darstellt?" Picasso erwiderte: „Ganz genau 3000 Franks, Madame!"
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