Dienstag, 19. Januar 2016

Über den ersten Autounfall im Bezirk Kirchdorf

In ihrem Buch "Gebrannte Siena" von Luise Rubner, in dem sie aus ihrem Leben zwischen den beiden Weltkriegen in Windischgarsten erzählt, berichtet sie über den ersten Autounfall im Bezirk Kirchdorf.
Hier Auszüge aus dem Bericht:" Eines Tages kam mein Vater, mit seinem Pferdefuhrwerk, von einer Fahrt ganz verstört  nach Hause. Es war der 24. Jänner 1925, als er erzählte, daß sich ein Auto beim Gasthof Grundner (auf der Staße von Windischgarsten nach Spital) in der Nacht überschlug und drei Tote auf der Strecke blieben. Eine Schneeverwehung hatte die Straßenbegrenzung nicht erkennen lassen. Die Verunglückten waren der Brotfabrikant Josef Reder aus Garsten bei Steyr, der Förster a. D. Viktor Reder aus Ternberg und Hans Seyfried, ein Beamter aus Ebelsberg bei Linz. Vater meinte daheim, da muß ja was passieren, wenn sie mit 40 Stundenkilometer über die Straße rasen. Das Auto hatte noch Holzfelgen. An der Unfallstelle  wurde eine Gedächtnisstätte errichtet, die es heute noch gibt, Es war der erste Autounfall im ganzen Bezirk".
"Seit damals betrachtete mein Vater jedes der wenigen Autos, die sich erst allmählich mehrten und die bei uns vorbeifahren mußten, mit scheelen Augen.
Wenn er am Samstagnachmittag auf der Bank vor dem Haus saß, an dem jedes Fuhrwek, jeder Radfahrer und jedes Auto vorbei mußte, ob in das Stodertal oder in Richtung Kirchdorf, zählte er alle Autos. Wenn er nach mehreren Stunden Beobachtung 5 Autos gezählt hatte, war er sehr entsetzt. Wohin wird das mit den vielen Autos noch führen, war sein Kommentar."

Der Vater von Frau Rubner mit seinem Pferdefuhrwerk

Gedenkstätte neben dem Gasthof Grundner





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