Freitag, 11. März 2022

Anekdoten aus vergangenen Tagen

Manchmal findet man in alten Zeitungen interessante und lustige Anekdoten. Diese Geschichten der drei nachfolgenden Persönlichkeiten sind schon mehr als hundert Jahre alt und geben ein klein wenig Einblick in ihr Leben.

George Bernard Shaw (geb.1856, gest.1950) war ein irischer Dramatiker, der 1925 den Nobelpreis für Literatur bekam. Z.B. sein Theaterstück Pygmalion bzw. das Musical "My Fair Lady", das daraus entstand, ist weltbekannt.

Die Oskar-Preisträgerin Joan Crawford (geb.1905, gest.1977) gilt unter Filmhistorikern als Personifizierung des klassischen US–Hollywoodstars.

Benito Mussolini (geb.1883, gest.1945) war von 1922 bis 1943 Ministerpräsident des Königreiches Italien. Als Duce del Fascismo („Führer des Faschismus“) und Capo del Governo („Chef der Regierung“) stand er ab 1925 als Diktator an der Spitze Italiens.

George Bernard Shaw
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Es ist nicht immer so einfach, mit einem berühmten Mann verheiratet zu sein. Das muss auch die Frau des Mannes, den die ganze Welt unter den Buchstaben GBS. kennt, erfahren, denn die Frau von George Bernard Shaw muss immer guter Laune sein — das verlangt ihr Mann. Eines Abends hatte Familie Shaw Besuch und George Bernard Shaw erzählt den ganzen Abend Geschichten, eine Anekdote, einen Witz nach dem anderen. Mrs. Shaw saß ganz ruhig dabei und strickte an einem langen dunkelbraunen Strumpf. Als eine der Damen liebenswürdig Mrs. Shaw fragte, ob ihr Mann nur selbstgestrickte Strümpfe trage, erwiderte Mrs. Shaw: „Ich stricke nur, um meine Finger zu beschäftigen. Denn täte ich dies nicht, so wäre ich gezwungen, meinen Mann zu erwürgen, so oft habe ich nämlich schon seine Geschichten gehört.“

Joan Crawford

Joan Crawford wurde von einem hartnäckigen Anbeter unablässig verfolgt. Der verzweifelte Liebhaber ging so weit, dass er sich vor Joan auf die Knie warf und seufzte: „Ich liebe Sie, Mrs. Crawford. Ihretwegen könnte ich sogar einen Mord begehen!“ Joan antwortete unberührt: „Ich bin bescheidener, ich bin schon mit einem raschen Selbstmord zufrieden!“

Benito Mussolini

Mussolini, so erzählt der „Petit Partfien", besuchte in einer kleinen Provinzstadt ein Kino. Da die Vorstellung bereits begonnen hatte, konnte er in der Dunkelheit unerkannt den Saal betreten und nahm in den hinteren Reihen Platz. Unter anderem wurde auch ein Film gezeigt, der ein feierliches faschistisches Ereignis in Rom zum Inhalt hatte an dem sich der Duce persönlich beteiligte.
Als Mussolini auf der Leinwand erschien, erhob sich, wie es in Italien üblich war, der Saal bis auf den leibhaftigen Mussolini selbst, der in seinem Sessel ruhig sitzen blieb. Im Publikum begann man befremdet zu flüstern. Ein Milizsoldat machte Anstalten, sich dem Ruhestörer zu nähern, aber bevor es noch geschehen war, stürzte der erschrockene Kinobesitzer, der einen Skandal vermeiden wollte, auf die unbewegliche Gestalt zu und forderte den Sitzenden auf, sich augenblicklich zu erheben. Er tat dies mit lauter entrüsteter Stimme, so dass man es im ganzen Saal hören konnte, dann aber beugte er sich zum Duce herab und flüsterte ihm gutmütig ins Ohr: „Wissen Sie, hier denken wir ja alle wie Sie, aber es ist doch besser, wenn Sie aufstehen." 

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