Baron Henri James de Rothschild (geb.1872, gest.1947) war ein französischer Dramatiker und gehörte der Bankiesfamilie Rothschild an, die zu den reichsten Familien der Welt gehörte.
Im "Neuen Wiener Journal" vom 14. Juni 1908, im Pilsner Tagblatt vom 26.3.1918 und im Laibacher
Tagblatt vom 5. August 1874 konnte man folgende Artikel lesen.Die Artikel wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Die Zeitschrift: „La Vie de Paris“ erzählt folgende amüsante und charakteristische Anekdote:
Herr Henri de Rothschild ist Bühnenschriftsteller und gleichzeitig ein Mann von Geist. Diese seltene Eigenschaft gestattet ihm, das "schmerzliche Gewicht" seines Vermögens zu tragen und die Begierden gewisser Direktoren zu verhöhnen. Einen dieser und zwar nicht einem der geringsten, brachte er letzthin ein sorgfältig zusammengerolltes Manuskript, das mit einem symbolischen Goldfaden gebunden war.
„Einverstanden!“ rief der Bühnenleiter aus. „Ich spiele Ihr Stück sofort bei Eröffnung der Saison!“
„Verzeihung, ich bestehe darauf dass sie es erst lesen!“ erwiderte Henri de Rothschild. „Ich spreche morgen wieder vor".
Am nächsten Tag überhäufte der Direktor den theaterfreudigen Multimillionär mit Bewunderungsausbrüchen über sein glänzendes Werk. Das Manuskript mit dem Goldfaden lag noch immer auf dem Schreibtisch. Henri de Rothschild zog den Goldfaden heraus und zeigte, dass die Rolle nur weißes unbeschriebenes Papier enthielt. Dann verließ er ruhig und würdig das Büro des allzu enthusiastischen Direktors.
Emmanuel Fremiet |
Emmanuel Fremiet (geb.1824, gest.1910) war einer der bedeutendsten
französischen Bildhauer des 19. Jahrhunderts
Die berühmt schönen Hände.
Dem Pariser Rothschild war seine Frau gestorben, die Frau mit den berühmt schönen Händen. Rothschild bat den Bildhauer Fremiet die Hände abzugießen und in Marmor auszuführen. Als Fremiet die Arbeit ablieferte, dankte Rothschild ihm überschwenglich. „Sie haben unendlich viel für mich getan, verehrter Meister", sagte er. „Bei dieser Gelegenheit— was bin ich Ihnen schuldig?"
„Hunderttausend Franken.",
„Hunderttausend Franken? Das ist viel Geld!"
„Aber, Herr Baron, was tut man nicht im ersten Schmerz!"
Noch eine Rothschild-Anekdote.
Vom jüngst verstorbenen Baron Rothschild erzählt man sich folgende Anekdote, die zeigt, wie Rothschild über die Börse dachte.
Als ein Freund, den er auf die Börse führte, ihn fragte, worin denn eigentlich „der ganze Schwindel“ mit dem Fondsgeschäft bestehe, da sagte der erfahrene Mann: „Sie begreifen wohl nicht, was dabei heraus kommt, wenn immer die selben Leute miteinander handeln?“– „In der Tat“ sagte der Neuling, „am Ende müssen Gewinn und Verlust sich doch zuletzt wieder ausgleichen?“–
„Zählen sie einmal die lautesten Spektakelmacher hier“, sagte der Geldbaron darauf.
„Es sind vierzehn an der Zahl.“ „Nun gut– nach vierzehn Tagen kommen wir wieder und zählen aufs neue“.– Also geschah es; da gab es nur noch elf, die eifrig mit Händen und Füßen gestikulierten.
„Es sind vierzehn an der Zahl.“ „Nun gut– nach vierzehn Tagen kommen wir wieder und zählen aufs neue“.– Also geschah es; da gab es nur noch elf, die eifrig mit Händen und Füßen gestikulierten.
„Sehen sie wohl“, sagte der Baron Rothschild, „die drei, welche fehlen, sind von den Anderen aufgefressen worden.“– „Wie muss man's
denn machen, um gut zu spekulieren?“, meinte schließlich schüchtern der harmlose Neuling.
„Wie im russischen Dampfbad – rasch hinein und rasch wieder heraus.“
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