Lady Arthur Grosvenor |
Lord und Lady als Zigeuner.
Dem „Figaro" wird aus London berichtet, dass Lord und Lady Arthur Grosvenor, britische Landbesitzer und eine der reichsten Familien der Welt, die letztere ist eine Schwägerin des Herzogs von Westminster, des Lebens in ihren Schlössern und Landsitzen müde, auch des Automobils überdrüssig sind und sich einen echten Zigeunerwagen von einer herum fahrenden Bande gekauft haben um darin jetzt dauernd Wohnung zu nehmen und eine Fahrt durch ganz England anzutreten.
Die Rose von Peterhof.
Grazer Tagblatt 12. Oktober 1929
Niesen als Entlassungsgrund.
Friedrich der Große als Kronzeuge in einem Prozess. Zwei Gerichtsinstanzen haben sich in einem Monate dauernden Prozess mit der Frage beschäftigt, ob das Niesen eines Verkäufers in Gegenwart einer Kundin Grund zur fristlosen Entlassung sei. Der Kläger, der auf Zahlung eines Dreimonatsgehaltes Anspruch erhob, war ein Verkäufer namens Josef Kowacs. Er hatte eine Dame bedient, die bei den Frühjahrsverkäufen ein Kleid auswählte und diese erklärte, sie sei durch das plötzliche Niesen des Verkäufers belästigt worden und verließ gekränkt den Laden. Darüber entrüstet entließ der Inhaber Kovacs fristlos und führte vor Gericht aus, er sei dazu berechtigt gewesen, weil der Angestellte ihm einen schweren Schaden zugefügt und sich unpassend benommen habe.
Kowacs aber führte bei seiner Verteidigung vor dem Obergericht als Kronzeugen Friedrich den Großen an und zwar erzählte er die Anekdote, dass dem großen König dasselbe Malheur wie ihm in Gegenwart einer Dame passiert sei und dass er darauf von einem seiner Höflinge mit der Bemerkung entschuldigt wurde: „Die römischen Kaiser waren Halbgötter und daher über menschliche Schwachheiten erhaben. Aber unser König ist, wie Sie sehen, auch nur ein Mensch, dem menschliches passiert." Dieser Kronzeuge machte auf die ungarischen Richter einen solchen Eindruck, dass sie dem Josef Kovacs für billig erklärten, was Friedrich dem Großen recht war und den Inhaber zur Zahlung verurteilten.
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen